Die Geschichte des Chinaböllers

Fach Fach

Klasse 8

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 27.10.2018

Schlagwörter

Chinaböller Schwarzpulver

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit der Geschichte der Chinaböller. Es wird auf die traditionelle Produktion, die bekanntesten Formen sowie die Veränderungen im Laufe der Jahre sowie die aktuelle Situation eingegangen.

Chinaböller

Bei einem Chinaböller handelt es sich um einen Knallkörper, mit einer zylindrischen Form. Die Hülle des Knallkörpers besteht aus geleimten Papier. An einem Ende befindet sich eine Anzündschnur. Im Inneren des Chinaböllers befindet sich eine geringe Menge Schwarzpulver. Der Effekt dieses Feuerwerkskörpers ist ein Knalleffekt. Es gibt Chinaböller in verschiedenen Größen, wobei sich insbesondere der Durchmesser des Knallkörpers unterscheidet.

Bei klassischen Chinaböllern, wurde der Knallkörper durch die Sprengung in viele kleine Papierstücke zerfetzt. Dies war sehr effektreich aber auch gefährlich, da diese oftmals Feuer fingen und je nachdem wo sie landeten, auch ein Feuer entzünden konnten. Die Zündschnur war bei dieser Art von Chinaböllern grau und brannte sehr schnell und vor allem unregelmäßig ab, was unter Umständen auch gefährlich werden konnte. Des Weiteren war die Zündschnur sehr empfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Was wiederum für Silvesterknallkörper sehr unpraktisch gewesen ist. Aufgrund der großen Beliebtheit von Chinaböllern, wurden seit den 1970er Jahren, besonders große und dicke D – Böller hergestellt und verkauft. Zu Beginn der 1980er Jahre kamen dann noch die Superböller hinzu. Diese waren zu der Zeit sehr laut und qualitativ sehr hochwertig verarbeitet. Chinaböller sind traditionell in einem roten, pergamentähnlichen Papier verpackt.
Diese Packungen tragen zusätzlich ein Label auf der Vorderseite. Diese Labels waren traditionell optisch sehr ansprechend gestaltet. Sie trugen beispielsweise das Tigerhead Label, das Bo Peep Label oder auch den Baron Münchhausen auf seinem Ritt auf der Kanonenkugel auf dem Label.

In der Geschichte der Knallkörper ist der Chinaböller der beliebteste und bekannteste Knallkörper. Er grenzte sich zu damaliger Zeit noch viel besser und stärker von anderen Knallkörpern ab. Bei einem Chinaböller handelte es sich stets um einen chinesischen Böller, welcher nach traditioneller Produktion hergestellt worden ist. Die Bauform war seit dem Ursprung zylindrisch. Der Körper bestand aus aufgerolltem Papier, in dessen Inneren sich Schwarzpulver befand. An den Enden des Chinaböllers, wurde das Papier umgekrempelt und hinein gestopft. Auf diese Art wurde der Chinaböller geschlossen und eine Verdämmung hergestellt. Die Zündung der Chinaböller funktioniert traditionell mit Hilfe einer Zündschnur. Durch die Explosion wurde der Chinaböller in zahlreiche kleine Teile zerfetzt. Aus Brandschutz und Sicherheitsgründen wurde die Bauart der Chinaböller gegen Ende der 1990er Jahre grundlegend verändert. Seitdem besitzen die Chinaböller eine in der Mitte des Böllers liegende Schwarzpulverkapsel, anstatt der bisherigen Schwarzpulverseele, welche sich über die gesamte Böllerlänge erstreckte. Die Enden des Chinaböllers wurden nicht mehr mit dem Böllerpapier, sondern mit roter Tonerde verschlossen. Dies hatte eine bessere Verdämmung zur Folge. Auch die Zündschnur wurde gegen eine andere ersetzt. Die Böllerenden werden mittlerweile verleimt.

Da die Traditionsfeuerwerker diese Veränderungen nur bedingt akzeptieren, wurde ein Kompromiss durchgesetzt. Seit Ende 2016 gibt es wieder Knallkörper, welche den traditionellen Chinaböllern nachempfunden sind. Dies betrifft das Design, die Schwarzpulverseele sowie die klassische Anzündschnur. Außerdem wurden die Enden dieser Chinaböller wieder mit zugekrempeltem Papier verschlossen.

Chinaböller werden in großer Stückzahl in der Volkrepublik China produziert und von dort aus in die Bundesrepublik Deutschland importiert. Sie sind in Deutschland und ganz Europa sehr beliebte Knallkörper. Die Verpackung dieser Böller besteht traditionell aus rotem Seidenpapier. Dies bietet einen guten Wiedererkennungswert und stellt ein Markenzeichen der Chinaböller dar.

Die Chinaböller, welche auf den deutschen Markt gelangen, sind stets mit Schwarzpulver gefüllt. Chinaböller für andere Länder besitzen in einigen Fällen anstelle der Schwarzpulverseele oder Schwarpulverkapsel einen Blitzknallsatz, welcher jedoch in der Bundesrepublik Deutschland verboten ist. In Deutschland sind die Varianten Pyrocracker (440), Chinaböller A (460), Chinaböller B (480), Chinaböller D (490) sowie die Superböller I und II (510 und 520) am bekanntesten und weitesten verbreitet. Die numerischen Bezeichnungen waren die mittlerweile nicht mehr aktuellen Maße der Chinaböller. Im Laufe der Zeit haben diese Maße sich etwas verkleinert.

Auch die Varianten Petarde (450) sowie der Chinaböller C (470) und Knallmatten gehören zu den Chinaböllern. Bei letzteren handelt es sich um Miniböller, welche miteinander verbunden sind und nach dem Anzünden eine Kettenreaktion auslösen. Hierzu gehören beispielsweise die Lady – Cracker, welche aus 40 oder 70 kleinen Böllern bestehen sowie die Paket – Cracker, welche von den Böllern her etwas größer sind und deshalb weniger Böller (20 bis 30) enthalten. In der Volksrepublik China und einigen weiteren Ländern gibt es auch Knallmatten, welche aus mehreren Hundert, bis Tausend solcher Miniknaller bestehen. Diese sind häufig kuchenförmig aufgewickelt und tragen daher den Spitznamen „Cakes“. Chinaböller werden in der Regel paketweise, als Schinken oder auch als Bestandteile von Feuerwerkssortimenten verkauft.

Traditionelle Chinaböller, hierbei besonders hervorzuheben die Chinaböller D sowie die Superböller, waren erheblich lauter, als es die heute üblichen typgleichen Chinaböller sind. Dies liegt vor allem am Preisdumping und der „Hauptsache billig“ Mentalität, welche zu Qualitätseinbußen durch Produktionsänderungen führte. Dies lag auch an der Liberalisierung des chinesischen Marktes und dem Massenverkauf von Chinaböllern über große Ketten. Die Wandstärken dieser Böller sind deutlich geringer, als es früher der Fall war. Außerdem wird viel weniger Schwarzpulver verwendet, welches sich heute auch nicht mehr über die komplette Böllerlänge erstreckt. Dies ist leicht zu erkennen, da viele der heutigen Chinaböller nicht mehr richtig platzen, während sie früher regelrecht zerfetzt wurden. Die Lautstärke ist dadurch ebenfalls viel geringer, als es traditionell der Fall war, obwohl nach wie vor 120 Dezibel in acht Metern Entfernung erlaubt sind.