Die Chemotherapie

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Klasse 9

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 21.10.2018

Schlagwörter

Chemotherapie

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit der Geschichte und Entwicklung der Chemotherapie zur Krebsbehandlung in der Medizin. Es wird sowohl auf die Hintergründe als auch die verschiedenen Therapieformen eingegangen.

Bei der Chemotherapie handelt es sich um eine medikamentöse Therapie um Krebserkrankungen zu behandeln. Es gibt verschiedene Arten von Chemotherapien, welche unter kurativen, adjuvanten oder auch palliativen Aspekten durchgeführt werden können.

In der Chemotherapie werden schädigende Stoffe verwendet, welche möglichst gezielt auf die Krebszellen einwirken sollen und diese zumindest in ihrem Wachstum und in ihrer Ausbreitung stören und im Idealfall vernichten sollen. Diese Zytostatika nutzen die schnelle Teilungsart der Tumorzellen aus und versuchen diesen empfindlichen Prozess der Zellteilung zu stören. Allerdings üben diese Medikamente auch auf die normalen und gesunden Körperzellen eine ähnliche Wirkung aus. Daher haben viele Krebspatienten während der Chemotherapie mit zahlreichen Nebenwirkungen zu kämpfen. Diese äußern sich als Haarausfall, Appetitlosigkeit oder Übelkeit aber auch Müdigkeit und allgemeine Schlappheit kommt oft vor.

Historischer Hintergrund

Schon im 18. Jahrhundert befassten sich Mediziner umfassend mit der Behandlung von Krebs. Auch der Begriff der Chemotherapie kam zu dieser Zeit erstmalig auf. Im Jahre 1906 wurde er vom deutschen Mediziner und Forscher Paul Ehrlich definiert und maßgeblich geprägt. Paul Ehrlich beschrieb die Behandlung von Krankheiten mit Methoden, welche direkt gegen die Krankheitserreger vorgingen, also nicht die Symptome bekämpften, sondern die Ursache. Schon im Jahre 1904 forschte er an Mäusen und erprobte Trypanrot als erstes Chemotherapeutikum. Fünf Jahre später führte er in Frankfurt am Main weitere Tierversuche durch. Paul Ehrlich gilt als Entwickler der Chemotherapie.

Erfolgswahrscheinlichkeit einer Chemotherapie

Ob und wie erfolgreich eine Chemotherapie beim Krebspatienten ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Jeder Mensch baut Zytostatika in seinem Körper unterschiedlich schnell ab. Dies hat zur Folge, dass sich das entsprechende Medikament bei jedem Patienten unterschiedlich lange im Körper befindet und dementsprechend unterschiedlich lange im Körper wirken kann. Des Weiteren sind die entarteten Zellen oder Mikroorganismen unterschiedlich gut erreichbar. Die Erreichbarkeit spielt jedoch bei der Wirksamkeit einer Chemotherapie eine entscheidende Rolle. Ein Tumor kann beispielsweise sehr klein und kompakt sein und nur eine geringe Blutversorgung besitzen. Dies hat zur Folge, dass das Zytostatika seinen Zielort, den Tumor, nicht oder nur sehr schlecht erreichen kann. Neben diesen beiden Hauptkriterien, welche für die Wirksamkeit einer Chemotherapie entscheidend sind, gibt es auch weitere Faktoren, die wichtig sind. Hierzu gehört das Ansprechverhalten des Tumors auf die verwendeten Zytostatika.

Es gibt Krebszellen, welche sehr resistent gegenüber verschiedenen Medikamenten sind, also eine hohe Chemoresistenz haben. Da es bei einer schweren Krebserkrankung oftmals eine Frage der Zeit ist, ob die Krankheit noch aufgehalten werden kann, ist ein schnelles und gutes Ansprechen des Patienten auf die Chemotherapie sehr wichtig. Daher wurden Tests und Verfahren entwickelt, mit denen die Wirksamkeit von Zytostatika auf Bakterien mit Hilfe eines Antibiogramms zu testen. Darüber hinaus gibt es mittlerweile verschiedene Chemosensitivitätstests.

Prinzipien der Chemotherapie

Eine Chemotherapie kann auf unterschiedliche Arten verabreicht werden. Am meisten verbreitet ist die intravenöse Verabreichung. Es existieren darüber hinaus auch Chemotherapeutika in Tablettenform, welche oral eingenommen werden und Chemospritzen. Eine gewisse Dosis der Zytostatika kann lediglich einen bestimmten Anteil der Krebszellen abtöten. Im Verlauf der Behandlung bleibt dieser Anteil immer gleich, deshalb darf die Chemotherapie im Verlauf der Behandlung nicht verringert werden. Wenn der Anteil einer Dosis beispielsweise 90 Prozent der Krebszellen vernichten kann, dann schaffen zwei Dosen 99 Prozent, drei Dosen 99,9 Prozent usw. Selbst wenn der Sichtbare Tumor verschwunden ist, darf die Dosis nicht verringert werden, da bei einer zu schwachen Behandlung die widerstandsfähigsten Tumorzellklone selektiert werden und übrig bleiben.

Aus diesem Grund wird bei einer Chemotherapie in der Regel so schnell und so hart wie möglich vorgegangen. Die Chemotherapie wird dem Patienten meistens in schneller Abfolge verabreicht. Des Weiteren werden meistens mindestens zwei Zytostatika miteinander kombiniert, um die Wirksamkeit der Chemotherapie zu erhöhen. Allerdings gibt es auch Tumorarten, welche selbst auf diese aggressive Vorgehensweise nicht ansprechen.

Adjuvante Therapie

Eine Chemotherapie ist adjuvant, wenn sie zur Erfolgssicherung, nach einer vollständig operativen Beseitigung des Tumors dient. Es gibt auch Neodjuvante Chemotherapien, welche vor der operativen Entfernung durchgeführt werden. Diese dienen beispielsweise dazu, den Tumor zu verkleinern. In einigen Fällen werden diese Formen der Chemotherapie in Kombination mit der Strahlentherapie durchgeführt.

Kurative Therapie

Eine Chemotherapie ist kurativ, wenn sie, nach einer operativen Entfernung des Tumors, im Körper verbliebene Krebszellen bekämpfen soll.

Palliative Therapie

Eine Chemotherapie ist palliativ, wenn die Krebserkrankung des Patienten bereits soweit fortgeschritten ist, dass diese nicht mehr aufgehalten werden kann. Der Krebspatient ist in diesem Fall unheilbar an Krebs erkrankt und wird an seiner Krebserkrankung sterben. Das Ziel einer palliativen Chemotherapie ist es, zum einen die Ausbreitung der Krankheit zu verlangsamen, um die Überlebenszeit des Patienten zu erhöhen. Des Weiteren soll die Lebensqualität des Patienten so gut es geht verbessert werden.

Besonderheiten in der Behandlung von alten oder besonders schwachen Menschen

Bei der Behandlung von älteren Patienten muss bei der Wahl der Zytostatika und der Dosen berücksichtigt werden, dass diese häufig eine, altersbedingt, geringere Leberfunktion und Nierenfunktion haben sowie über eine kleinere Knochenmarksreserve verfügen.

Bei älteren oder generell geschwächten Patienten ist es daher so, dass diese eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber der Zytostatika haben. Die Ermittlung der Dosis für einen Patienten erfolgt in der Regel über eine Abschätzung des Körpergewichts sowie dessen Körperoberfläche. Bei älteren Patienten muss hierbei unbedingt der höhere Körperfettanteil berücksichtigt werden, um die ideale Dosis so gut es möglich ist, abschätzen zu können.