Homo Faber - Charakterisierung Walter Faber

Fach Fach

Klasse 11

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 26.06.2018

Schlagwörter

Homo Faber

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt die Charakterisierung des fiktiven Ingenieurs Walter Faber aus dem Roman Homo Faber - ein Bericht, welcher in den 1950er Jahren von dem Schweizer Schriftsteller Max Frisch verfasst wurde.

Homo faber ein Bericht ist ein Roman, welcher in den 1950er Jahren von dem schweizer Schriftsteller Max Frisch verfasst worden ist. Den Hauptcharakter in dem Roman, spielt die fiktive Person des Walter Faber.

Walter Faber – Vorstellung und Charakterisieung

Walter Faber wurde am 29. April 1907 in der Schweiz geboren. Er ist Schweizer und wächst in gut bürgerlichen Verhältnissen auf. Walter Faber ist ein sehr intelligenter und rational denkender Mensch. Schon seit seiner frühen Jugend interessiert er sich für Zahlen und die Natur(wissenschaft). In der Schule ist er insbesondere in Mathematik und den Naturwissenschaften ein sehr guter Schüler. Schon früh verspürt Walter Faber den Wunsch als Ingenieur zu arbeiten. Nach dem Ende seiner Schulzeit entscheidet er sich für ein Ingenieursstudium an der ETH Zürich. Dort arbeitet er in den Jahren von 1933 – 1935 auch als Assistent. Nach seinem Studium entschied sich Walter Faber zur Dissertation an der ETH Zürich. Sein Thema war der Maxwellsche Dämon. Walter Faber brach die Dissertation jedoch ab. Während seiner Zeit an der ETH Zürich lernte Walter Faber Hanna Landsberg kennen. Der sonst stets rational denkende und handelnde Walter Faber entwickelte schnell Gefühle für Hanna und verliebte sich in sie.

Im Jahre 1935 planten die beiden ihre Hochzeit. Nachdem Hanna Landsberg Walter Faber mitgeteilt hat, dass sie von ihm schwanger sei, kam er zum Streit zwischen den beiden. Walter Faber wollte kein Kind, während Hanna das gemeinsame Kind bekommen wollte. Der Streit eskalierte, als Walter Faber Hanna zur Abtreibung bringen wollte. Er brachte die Beziehung und somit auch die geplante Hochzeit hiermit zum Scheitern. Die beiden trennten sich im Jahre 1936 und verloren sich aus den Augen. Hanna Landsberg entschied sich für das Kind und heiratete wenig später einen Jugendfreund von Walter Faber. Walter Faber selbst zog nach der Trennung zunächst nach Bagdad, da er eine Arbeitsstelle als Ingenieur bei der Escher Wyss AG erhalten hatte. Im Jahre 1946 zog Walter Faber nach New York und wurde Ingenieur der UNESCO. Im Rahmen dieser Tätigkeit leitete Walter Faber den Bau von technischen Anlagen weltweit.

Walter Faber denkt und handelt derart rational, dass es ihm selbst manchmal schadet, weil er ein sehr eingeschränktes Weltbild hat. Durch sein Verhalten entgeht ihm viel mögliche Lebensfreude. Er glaubt nicht an die Fügung und das Schicksal und erst recht nicht an Wunder. Er ist ein technisch versierter Mensch, der mit den Formeln der Wahrscheinlichkeit und anderen mathematischen Gesetzmäßigkeiten rechnet. Walter Fabers Verhältnis zum Leben und zur Natur ist entfremdet. Lebenslust kennt er bis zu einem einschneidenden Erlebnis nicht. Im Verlauf des Buches wird sein rationales Weltbild jedoch nach und nach immer mehr ins Wanken gebracht. Es entfalten sich weitere Merkmale seiner Persönlichkeit. Walter Faber ist aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit, welche ihm viele Reisen in die weite Welt abverlangt, heimatlos und auch bindungslos geworden. Dies stört ihn zunächst jedoch in keinster Weise, im Gegenteil: das Alleinsein sieht Walter Faber selbst, als den einzigmöglichen Zustand für sich an. Er versucht daher meistens, sich von anderen Menschen zu distanzieren. Dennoch reagiert er auf seine Umwelt und ist auch von anderen Menschen, insbesondere seiner Jugendliebe Hanna, abhängig.

Homo Faber hat mit Walter Faber einen Ich – Erzähler. Dieser erzählt seine Geschichte, welche sich in den letzten Monaten seines Lebens ereignet hat, bis zu seinem Tod in einem Operationssaal in Athen. Der Roman Homo Faber trägt den Untertitel ein Bericht. Dies ist bewusst so gewählt, da ein Bericht ein für einen rational denkenden und handelnden Ingenieur eine sehr bekannte Ausdrucksform ist. Der Leser des Romans kann bei einem Bericht eine Tatsachenschilderung erwarten, welche sehr rational und objektiv ist. Der Roman erfüllt diese Erwartungen jedoch nicht, da Walter Faber in einigen Fällen subjektiv berichtet und auch nicht besonders präzise ist. Dies gilt ebenfalls für die Tagebuchnotizen von Walter Faber, welche der Chronologie dienen sollen. Walter Faber berichtet nicht, sondern er erzählt sein Leben in einer Geschichte. Es handelt sich um die Geschichte, welche er selbst glauben will. Es gesteht im Laufe des Romans sogar, dass nichts davon gestimmt hat.

Der Roman wird komplett aus der Sicht von Walter Faber erzählt. Teilweise wirkt der Roman sehr rechtfertigend. Walter Faber ist sich seiner Fehler bewusst und versucht diese zu erklären. Er ahnt, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben wird, da er ihm sein Unterbewusstsein mitteilt, dass er schwer krank ist. Walter Faber hat ein Magenleiden, vermutlich Magenkrebs im fortgeschrittenen Stadium. Er versucht diese Beschwerden jedoch anfangs und über einen längeren Zeitraum zu verdrängen. Dies ist sein eigenes Todesurteil. Als er sich in Athen zu einer Operation entschließt, ist sein Leben nicht mehr zu retten. Der rationale Walter Faber stirbt während der Krebsoperation. Dies wird im Roman jedoch nicht explizit erwähnt. Seine Aufzeichnungen und Erzählungen enden jedoch am Operationstag unmittelbar vor der Operation. Als die Narkose einsetzt, hört Walter Faber auf zu erzählen. Da die Erzählungen nach der Operation keine Fortsetzung finden, ist daraus zu schließen, dass Walter Faber aus dieser Narkose nicht mehr erwacht ist

Fazit

Walter Faber ist insgesamt eine tragische Figur. Es entgeht ihm aufgrund seines rationalen Denkens und Verhaltens viel Lebensfreude, da er ein sehr eingeschränktes Weltbild hat. Walter Faber ist ein einsamer Mensch. In seiner Jugend hatte er zwar eine Freundin und die Hochzeit war bereits geplant, doch dann kam es aufgrund einer ungewollten Schwangerschaft zur Trennung von seiner Freundin. Über diesen Verlust kam Walter Faber nie hinweg. Einen Jugendfreund, den er aus den Augen verloren hat und als Erwachsener sucht, findet er nur tot auf. Von seiner Geliebten trennt er sich, weil er sie satt hat. Die Frau in die er sich anschließend verliebt, ist seine Tochter. Eine Beziehung wird somit unmöglich. Walter Faber muss kurz darauf miterleben, wie seine Tochter stirbt und kommt über diesen Verlust niemals hinweg. Letztlich wird er selbst todkrank.