Armut in Deutschland und Wege aus der Armut

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Klasse 6

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 18.10.2018

Schlagwörter

Armut in Deutschland

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit dem Thema Armut in Deutschland. Es wird eine Definition des Begriffs Armut gegeben und die Unterschiede zwischen absoluter Armut und relativer Armut erklärt. Des Weiteren wird die Situation in Deutschland beschrieben und Maßnahmen gegen die Armut in Deutschland erläutert.
 Gibt es in Deutschland Arme Menschen? Wie groß ist die Armut in Deutschland? Um diese Fragen beantworten zu können, muss der Begriff Armut zunächst definiert werden. Fragt man zufällig ausgewählte Menschen, nach „armen Ländern“ oder „armen Menschen“, so werden in der Regel hauptsächlich dritte Welt Länder genannt. Es gibt knapp 50 Länder auf der Welt, in denen Hunger ein sehr großes Problem ist. Hierzu gehören zahlreiche afrikanische Länder aber teilweise auch Länder Südamerikas und Asiens. In manchen Ländern lebt ein Teil der Bevölkerung in Wohlstand und ein anderer Teil der Bevölkerung in Armut. Dies ist beispielsweise in Indien der Fall. Hunger wird sehr häufig als Hauptkriterium für Armut angesehen.

Definition Armut

Bei Armut handelt es sich im materiellen Sinne um einen Begriff, der das Gegenteil des Reichtums darstellt. Nach dieser Einstufung bezeichnet Armut die mangelnde Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse, wie beispielsweise Erhaltung des Lebens, Nahrung, Wohnung, Kleidung usw. Eine gute Übersicht über die Bedürfnisse des Menschen liefert die Maslowsche Bedürfnisspyramide, welche nach ihrem Entwickler Maslow benannt ist. Der Begriff Armut beschreibt immer einen Mangel.

Eine moderne Definition, welche in den Industriestaaten oft verwendet wird ist: den Begriff der Armut nur quantitativ auf den Wohlstand und den Lebensstandard der Bevölkerung zu beziehen.

Aufgrund dieser beiden sehr unterschiedlichen Definitionsansätze von Armut, unterscheidet sich das Verständnis von Armut in unterschiedlichen Ländern und Gesellschaften sehr stark. Armut ist im Prinzip ein soziales Problem, welches als ein Zustand von starker sozialer Benachteiligung angesehen wird. Diese Ansicht kann zu Unzufriedenheit, Neid und zu Kriminalität führen.

Unterschied zwischen absoluter und relativer Armut

Bei der wirtschaftlichen Armut wird zwischen der absoluten und der relativen Armut unterschieden. Bei der absoluten Armut, steht einem Menschen weniger als 1,90 US – Dollar pro Tag zum Leben zur Verfügung. Bei der relativen Armut liegt das Einkommen des Menschen, deutlich unter dem mittleren Einkommen der Bevölkerung, kann aber dennoch einen guten Lebensstandard sicherstellen. In Industriestaaten wie Deutschland, gibt es die absolute Armut kaum. In Schwellenländern und Entwicklungsländern ist die absolute Armut hingegen weit verbreitet. Die relative Armut betrifft in jedem Staat einen Teil der Bevölkerung, also gibt es auch in Deutschland relative Armut. Die Armutsgrenzen, also der Anfangs- und der Endpunkt von Armut sind nicht „festgelegt“
Eine gut strukturierte Definition zur absoluten Armut stammt von Robert Strange McNamara, einem früheren Präsidenten der Weltbank: „Armut auf absolutem Niveau ist Leben am äußersten Rand der Existenz. Die absolut Armen sind Menschen, die unter schlimmen Entbehrungen und in einem Zustand von Verwahrlosung und Entwürdigung ums Überleben kämpfen, der unsere durch intellektuelle Phantasie und privilegierte Verhältnisse geprägte Vorstellungskraft übersteigt.“

Indikatoren für die absolute Armut sind: ein pro Kopf Einkommen, welches unter 150 US – Dollar liegt, eine mögliche Kalorienaufnahme, welche deutlich unter der Durchschnittsmenge eines „normalen“ Erwachsenen liegt, eine durchschnittliche Lebenserwartung, welche unter 55 Jahren liegt, eine stark erhöhte Kindersterblichkeit und eine stark erhöhte Geburtenrate.

Bei der relativen Armut hingegen heißt Armut immer einen Vergleich zum jeweiligen sozialen Umfeld der betrachteten Person. Relative Armut lässt sich erkennen, wenn eine fehlende Teilhabe an normalen sozialen Aktivitäten, wie zum Beispiel Restaurant- oder Konzertbesuche, aufgrund von finanziellen Problemen nicht mehr möglich ist.

Zeitweise und dauerhafte Armut

Armut kann entweder dauerhaft oder zeitlich begrenzt und somit vorübergehend sein. Eine vorübergehende Armut gleicht sich im Laufe der Zeit in der Regel von selbst aus. Sturmschäden, ein Ernteausfall oder ähnliche Situationen können ein Beispiel für eine vorübergehende Armut sein. Eine dauerhafte Armut liegt vor, wenn die betroffene Person es nicht schafft, aus der Situation der Armut zu entkommen.

Maßnahmen gegen die Armut in Deutschland

In Deutschland wird die relative Armut der Menschen mit zahlreichen Maßnahmen bekämpft. Hierzu gehören Sozialleistungen, kompensatorische Erziehung und Sozialeinrichtungen, wie beispielsweise die Tafeln oder auch Kleiderkammern. Aus Scham nehmen einige „Arme“ die Ihnen zustehenden Sozialleistungen nicht an. Dies führt zu einer Dunkelziffer der Armut und bedeutet, dass die Anzahl der armen Menschen in Deutschland, höher ist, als bekannt.

Sozialversicherungen können in Notsituationen helfen und den Menschen den Abstieg in die Armut ersparen bzw. ihnen schnell wieder aus der finanziell schlechten Situation heraus helfen. Auch die klassische Sozialhilfe erfüllt diesen Zweck. Diskutiert wird darüber hinaus auch ein bedingungsloses Grundeinkommen, welches sich jedoch in Deutschland noch nicht durchgesetzt hat. Die beschriebenen Maßnahmen zielen jedoch ausschließlich auf die Bekämpfung der finanziellen Komponente der Armut ab. Die anderen Kompetenzen und Umstände zur Lebensbewältigung bleiben hiervon unberührt. Aus diesem Grund gibt es Überlegungen finanzielle Hilfe davon abhängig zu machen, dass Bildungsangebote sowie Angebote zur beruflichen Qualifikation angekommen und entsprechende Kurse absolviert werden.

Die Situation in Deutschland ist aktuell so, dass die „Reichen“ immer reicher werden und die „Armen“ immer ärmer. Die Mittelschicht droht sich im Laufe der Zeit aufzulösen und zu verschwinden.

Andere Länder, wie beispielsweise Frankreich, leben vor, dass solche Systeme funktionieren können und der von relativer Armut betroffenen Bevölkerung einen Anreiz schaffen kann, aus der misslichen Lage zu entfliehen. Wichtig für das Gelingen ist, dass diesen Menschen eine gute Perspektive für die (berufliche) Zukunft geboten werden kann. In Frankreich gibt es daher mittlerweile ein Aktivitätseinkommen, welches die Bevölkerung zu mehr Engagement bringen soll. Es soll den Zusammenhalt stärken und die Schlagworte der Revolution leben lassen: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Auch ein Basiseinkommen wurde diskutiert, hat sich jedoch bisher noch nicht durchgesetzt.