Der Tropische Regenwald

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Klasse 6

Autor Wortstark

Veröffentlicht am 16.10.2018

Schlagwörter

Tropischer Regenwald Tropischer Tieflandregenwald

Zusammenfassung

Tropische Regenwälder und tropische Tieflandregenwälder sind ausschließlich in den immerfeuchten Tropen vorzufinden. Die tropischen Regenwälder liegen nahe dem Äquator. Im Jahresverlauf ist die Tageslänge dadurch äußerst konstant.

Tropische Regenwälder und tropische Tieflandregenwälder sind ausschließlich in den immerfeuchten Tropen vorzufinden.

Immerfeuchte Tropen: eine Ökozone, die circa 8,4 Prozent der Landoberfläche einnimmt. Circa 50 Prozent der Tropen befinden sich noch in einem naturnahen Zustand. Vorzufinden sind die Tropen nahezu ausschließlich um den Äquator. Entsprechend der Vegetation werden die immerfeuchten Tropen in Tropischer Regenwald und Nebelwald unterschieden. Innerhalb der Tropen gibt es maximal drei Trockenmonate pro Jahr. In neun Monaten des Jahres übersteigt der Regen die mögliche Verdunstung. Luft- und Bodenfeuchte sind das ganze Jahr über sehr hoch. Das Klima in den immerfeuchten Tropen ist sehr gleichförmig. Jahreszeiten fehlen weitgehend. Stattdessen gibt es ein ausgeprägtes Tageszeitenklima. Die immerfeuchten Tropen gehen in die sommerfeuchten Tropen über und sind von diesen umgeben.

Ökologie der tropischen Regenwälder

Die tropischen Regenwälder liegen nahe dem Äquator. Im Jahresverlauf ist die Tageslänge dadurch äußerst konstant. Die Sonne steht für zwölf Stunden täglich am Himmel. Die Dämmerung ist sehr kurz und umfasst weniger als eine halbe Stunde. Mit zunehmender Sonneneinstrahlung am Vormittag erwärmen sich Boden und Luft der tropischen Regenwälder sehr schnell. Die Erwärmung führt zu einer raschen Verdunstung des Regenwassers. Ebenso verdunstet das Wasser, welches die Pflanzen über ihre Blätter abgeben. Die feucht- warme Luft steigt während des Prozesses nach oben. Am Himmel sammelt sie sich zu dichten Wolken. Spätestens am Abend regnen diese Wolken wieder aus. Nicht selten entstehen dabei Gewitter.

Im Frühjahr und im Herbst sind die Niederschläge besonders intensiv. In diesen Perioden herrscht Regenzeit. Doch im Allgemeinen herrscht ganzjährig ein gleichbleibend nasses Klima (humides Klima). Eine erhebliche Menge des Regens verdunstet aber auch rasch wieder. Wobei die Verdunstung durch das in der Vegetation vorkommende Blattwerk deutlich verstärkt wird. Die Vegetation selbst führt zu erneutem Regen.

Die Niederschlagsmenge innerhalb der tropischen Regenwälder liegt bei 2.000 bis 4.000 mm. In Mitteleuropa liegen sie gerade einmal bei 400 bis 800 mm pro Jahr. An tropischen Berghängen, die dem Wind zugewandt sind, kann die jährliche Niederschlagsmenge auf bis zu 12.000 mm ansteigen.

Temperaturschwankungen innerhalb der tropischen Regenwälder sind sehr geringfügig. Die jahreszeitlichen Schwankungen liegen gerade einmal bei sechs Grad. Tageshöchsttemperaturen liegen bei 30 Grad im wärmsten Monat. Im kühlsten Monat fallen die Temperaturen auf maximal 24 Grad. Die nächtlichen Temperaturen können jedoch auf bis zu 10 Grad abfallen.

Jahreszeiten mit Vegetationspausen fehlen in den tropischen Regenwäldern. Deshalb spricht man von einem Tageszeitenklima.

Erscheinungsbild tropischer Regenwälder

Tropische Regenwälder haben einen charakteristischen Stockwerkbau, welcher auch als Stratifikation bezeichnet wird. Hierbei ist der Lebensraum vertikal geschichtet. Nachfolgend die einzelnen Etagen:

  • Wurzelwerk
  • bodennahe Krautschicht
  • bis zu fünf Meter hohes Buschwerk
  • Hauptkronendach in circa 40 Meter Höhe
  • ggfs. herausragende Überhälter in bis zu 60 Meter Höhe

Interessanterweise herrschen in jedem Stockwerk andere ökologische Bedingungen. Dadurch konnten sich im Verlauf der Evolution zahlreiche spezialisierte Tier- und Pflanzenarten in unterschiedlichen Höhen entwickeln. Häufig kommen diese Tier- und Pflanzenarten nur in einem sehr kleinen Verbreitungsgebiet vor. Die Populationsgröße ist dadurch sehr gering.

Tropische Regenwälder haben die weltweit größte Artenvielfalt innerhalb von Fauna und Flora.

Die hohen Niederschlagsmengen führen zur Ausbildung bedeutender Ströme. Allem voran der Amazonas in Brasilien. Ebenso der Kongo. Der Amazonas und der Kongo sind die größten Wald-Fluss-Landschaften innerhalb der Tropen.

Der Stoffkreislauf innerhalb der tropischen Regenwälder

Der Stoffkreislauf innerhalb von tropischen Regenwäldern ist unabhängig von Jahreszeiten. Sämtliche Pflanzen stehen auf dem blanken Quarz der verwitterten, uralten Böden. Nährstoffe und Wasser können in diesen Böden nicht gespeichert werden. Für die Pflanzen notwendige Mineralien sind in die lebende Biomasse überführt oder vollständig ausgewaschen. Sämtliche unabdingbare Nährstoffe befinden sich über der Erde, innerhalb von kürzlich abgestorbenen Pflanzen oder Tieren.

Die klimatischen Bedingungen sorgen für eine extrem schnelle Zersetzung der abgestorbenen Pflanzenteile und Tierkadaver. Die abgestorbenen organischen Substanzen stehen den Pflanzen somit rasch als anorganische Nährstoffe zur Verfügung. Da das Wurzelwerk in tropischen Regenwäldern äußerst dicht ist, können die frischen Nährstoffe kaum versickern. Sie werden größtenteils aufgenommen.

Pflanzen, die auf anderen Pflanzen wachsen, profitieren von nicht herunterfallenden Pflanzenteilen, die direkt in großer Höhe zersetzt werden.

Flora und Fauna in tropischen Regenwäldern

Obwohl die tropischen Regenwälder gerade einmal sieben Prozent der Erdoberfläche bedecken, gehen Experten davon aus, dass sie mehr als 30 Millionen Tier- und Pflanzenarten beheimaten.

Flora: Die Pflanzen stehen dicht nebeneinander und sind zudem vertikal gestaffelt. Vier bis sechs Etagen sind häufig. Oft fällt es schwer, die einzelnen Etagen sicher voneinander zu trennen. Die Bäume kennzeichnen sich durch flache und weitauslaufende Wurzeln. Kletterpflanzen wachsen auf den Astgabeln und Zweigen der Bäume. Allerdings gehen sie keine direkte Verbindung mit dem jeweiligen Trägerbaum ein. Einige Pflanzen haben Luftwurzeln mit Absorbationsgewebe, während andere im Boden wurzeln, ihre Blätter aber erst im Kronendach bilden.

Fauna: Tropische Regenwälder sind durch eine unglaublich große Artenvielfalt geprägt. Dabei bilden die Gliederfüßer den größten Anteil. Die Fauna hat sich im Laufe der Zeit immer besser an die ökologischen Bedingungen der tropischen Regenwälder angepasst. Tropische Regenwälder beheimaten etliche Reptilien, die eine beachtliche Größe erreichen. Beispielsweise die südamerikanische Anakonda. Typische Vögel der tropischen Regenwälder fallen aufgrund ihres bunten Gefieders auf. Als relativ kleine Artengruppe gelten die Säugetiere der tropischen Regenwälder. Das größte Säugetier ist der afrikanische Waldelefant. Die größten Raubtiere sind der Tiger und der Jaguar. Besonders ausgeprägt ist die Anzahl der Primaten, wobei vor allem der Orang-Utan immer seltener wird.