Der Warenversand

Fach Fach

Klasse 11

Autor DidSky

Veröffentlicht am 16.10.2018

Schlagwörter

Warenversand SAP Ware Versand

Zusammenfassung

In diesem Referat geht es um den Warenversand und die benötigten Dokumente, auch für die Versendung in ein Drittland. Es wird beschrieben, wie die elektronische Erstellung der Dokumente erfolgt und legt Vorteile dar.

Der Warenversand

Heute geht es um den Warenversand, als Praxisbeispiel um die Versendung von Unterkondensatoren. Diese realisieren die Scheitelspannungsmessung, sie dienen also als ein Messinstrument für die Anlage. Die Scheitelspannungsmessung wiederrum ist für die Messung der Hochspannung in den Betriebsanlagen verantwortlich. So ein Unterkondensator ist ca. so groß wie zwei Zigarettenschachteln.

Begriffe
Man arbeitet bei der Versendung von Waren hauptsächlich mit SAP.
SAP ist ein globales Softwareunternehmen, dass Unternehmen ermöglicht ihre Geschäftsprozesse (Vertrieb, Buchhaltung, …) in einer integrierten IT-Umgebung zu betreiben (Marktführer von Unternehmenssoftware).
Transaktionen in SAP sind Anwendungsprogramme die Geschäftsprozesse im System ausführen. Hat man Ware zu versenden, muss als erstes ein Lieferschein in SAP angelegt werden. Dazu benutzt man die Transaktion „Kundenauftrag ändern“ und drückt auf „Verkaufsbeleg“ und anschließend auf „Beliefern“. Das System springt dadurch in die Transaktion „Auslieferung zum Kundenauftrag anlegen“.

Hier pflegt man manuell die lieferrelevanten Felder. In der Positionsebene sind diese einmal das Brutto- und das Nettogewicht der Ware, die Kommissionier Menge, dass ist die Menge, die anschließend vom Bestand abgebucht wird, sowie die Außenhandelsdaten. Die Außenhandelsdaten sind auf ihre Vollständigkeit zu prüfen, oft geht man hierbei auf die Zolltarifnummer beziehungsweise die statistische Warennummer ein. Und zwar ist es so, dass jedes materielle verschick bare Teil im Zolltarif eine Nummer hat, nach der genau zugeordnet werden kann um was es sich handelt. Außerdem bearbeitet man das Ursprungsland, sprich das Land, in dem das Produkt hergestellt wurde, und auch die Geschäftsart. Diese ist dargestellt in einer Zahl, die Angaben über den Geschäftsvertrag wie zum Beispiel „Kauf“ ersichtlich macht. Die Nummer 11 bedeutet beispielsweise den endgültigen Kauf oder Verkauf und die Nummer 21 die Rücksendung von Waren.

Unter den Außenhandelsdaten ist schließlich noch das Exportverfahren zu prüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. Hier ist ein vierstelliger numerischer Code anzugeben, der Auskunft über das Verfahren gibt, zu dem die Waren beim Eingang angemeldet werden.
Die ersten zwei Stellen des Codes sind für das angemeldete Verfahren, die nächsten zwei für das vorangegangene Verfahren. Gegebenenfalls wird ein weiterer dreistelliger Code eingetragen, mit dem, unter anderem, Zollbefreiungen beantragt werden.

Wenn beispielsweise Ware aus den USA nach Deutschland eingeführt wird zum zoll- und steuerrechtlich freiem Verkehr, die sich nicht in einem vorangegangenen Verfahren befunden hat, sind die ersten zwei Ziffern 40 und die nächsten zwei 00.
40 = Gleichzeitige Überlassung von Waren in den zoll- und steuerrechtlich freien Verkehr ohne steuerbefreiende Lieferung, heißt dass keine Befreiung von der Einfuhrumsatzsteuer erfolgt
00 = ohne vorangegangenes Verfahren
Wenn keiner der Codes zutrifft bleibt das Feld für die weiteren 3 Ziffern frei.
Wenn aber zum Beispiel die Ware ein Werbegegenstand zur Absatzförderung ist, für die eine außertarifliche Zollbefreiung beantragt wird, ist der Code C31 einzutragen.

Auf Kopfebene wird das Datum auf das aktuelle korrigiert und unter der Kategorie „Partner“ der zuständige Mitarbeiter, sowie der Spediteur eingetragen. Außerdem prüft man unter Kommissionierung nochmal die Anzahl der Packstücke und auch das Gewicht. Ebenfalls kontrolliert man die Packdaten unter Transportdetails. Schließlich werden auch hier die Daten unter dem Reiter Außenhandel nochmal geprüft. Der Verkehrszweig wird innerhalb von Deutschland angeschaut und auch wie die Ware die Grenze verlässt, wobei 3 beispielsweise Straßenverkehr und 4 Luftverkehr bedeutet. Außerdem muss die Ausgangszollstelle sowie die Ausfuhrzollstelle nachgetragen werden, wobei die Ausgangszollstelle an dem Ort ist, an dem die Ware über die Grenze geht und die Ausfuhrzollstelle die für uns zuständige Zollstelle ist.

Wenn alle lieferrelevanten Felder geprüft wurden, legt man den Lieferschein als PDF ab und druckt ihn 2-mal. Ein Lieferschein ist ein Dokument, das als Begleitpapier einer Warenlieferung dient. Er weist Einheit, Menge und Beschreibung der zu liefernden Ware aus. Er wird an der Verpackung des Produktes vom Absender angebracht und ist für den Empfänger bestimmt.

Versendung in ein Drittland
Versendet man Ware in ein Drittland, also außerhalb der EU, wird eine warenbegleitende Handelsrechnung, sprich eine Proforma Rechnung, und ein Ausfuhrbegleitdokument benötigt.
Eine Proforma Rechnung ist ein Beleg, der den Empfänger nicht zur Zahlung auffordert. Dieser wird benötigt, damit im Einfuhrland verzollt werden kann und außerdem ist er die Basis für die Ausfuhrerklärung. Das Ausfuhrbegleitdokument, oder auch die Zollanmeldung, wird benötigt um die Exportbestimmungen zu kontrollieren. Die gesetzliche Regelung verlangt dieses ab einem Rechnungswert von 1000 Euro.

Als nächstes geht man in die Transaktion „Anlegen Faktura“ um die Proforma Rechnung zu erstellen. Hierzu wählt man einfach unter Fakturaart „Proforma“ aus und legt diese ebenfalls als PDF ab. Auch die Rechnung muss 2-mal gedruckt werden.

Nach dem Druck der Rechnung geht man in „Ändern Faktura“, um die Daten hier ins Zollsystem zu übertragen, um das Ausfuhrdokument zu erhalten.
Im Falle einer Versendung ins Zollausland, wird nun noch das Ausfuhrdokument, mithilfe des elektronischen Zollsystems ATLAS (Automatisiertes Tarif- und Lokales Zoll-Abwicklungs-System) erstellt und abgegeben. Hierfür wurden die Daten, die in Lieferschein und Rechnung stehen übertragen und dienen somit als Grundlage für die Ausfuhrmeldung.

Hierzu geht man in das Unvollständigkeitsprotokoll und ergänzt alle fehlenden Daten. Anschließend speichert man und sendet die Meldung.
Im Hintergrund schickt nun SAP die Meldung an eine Schnittschnelle, in die SAP Daten einspielt, und diese wiederrum schickt sie für das Unternehmen an das Zoll-Verfahren Atlas. Hier erfolgt dann die automatische Überlassung innerhalb von 10 Minuten.