Bimsstein - die Entstehung und das natürliche Vorkommen

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Klasse 7

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 18.08.2018

Schlagwörter

Bimsstein

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit der Entstehung und dem natürlichen Vorkommen von Bimsstein. Es wird auf die Fundorte, die Gewinnung und die zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten von Bimsstein eingegangen.

Bei Bims handelt es sich um ein poröses und glasiges Vulkangestein, welches umgangssprachlich auch Bimsstein genannt wird. Die Dichte von Bims ist aufgrund der vielen Poren, welchen einen Großteil des Volumens ausmachen, geringer, als die Dichte von Wasser. Dies hat zur Folge, dass Bims in Wasser schwimmen kann. Bims gibt es in verschiedenen Farbtönen. Es gibt Bims, der aus basaltischer Lava mit großen Blasen besteht.

Diese Art von Bimsstein ist fast komplett schwarz. Je kleiner die Blasen des Bims sind und je höher der Luftgehalt des Bims, desto heller wird er. Es existiert auch fast weißer Bims, dieser ist jedoch deutlich seltener als dunkler Bims. Der weiße Bims kommt beispielsweise in Lipari und auf Stromboli vor. Natürlich gibt es bei Bims nicht nur schwarz und weiß, sondern auch alle Zwischentöne, zum Beispiel Grautöne oder auch gelb – grau. In seltenen Fällen kann Bims auch bunte Einlagerungen haben. Diese entstehen, wenn Kristalle oder vulkanisches Glas durch die Poren in das Innere des Bims vordringen können.

Entstehung

Bims wird durch gasreiche Vulkaneruptionen gebildet. Hierbei wird zähflüssige heiße Lava, durch Wasserdampf sowie Kohlenstoffdioxid aufgeschäumt. Chemisch betrachtet unterscheidet sich der Bims nicht von anderen Lavaarten. Er ist allerdings viel leichter, als „normale“ Lava, da er nur knapp ein Drittel der Dichte besitzt. Wegen der vulkanischen Gase, entstehen die Poren und durch die hat Bims meistens eine viel hellere Farbe als Lava, welche die gleiche Zusammensetzung hat.

Bims kommt in Deutschland nur in wenigen Gebieten vor. Es wird in der Nähe des Laacher Sees sowie in der Nähe von Neuwied gewonnen und abgebaut. Im Neuwieder Becken, welches zwischen der Eifel sowie dem Rhein bei der Stadt Koblenz liegt, lagert der Bims unter starken Lössschichten. Beim Abbau muss der Löss zunächst aufseitegeschoben werden, anschließend kann der Bims im Tagebau gefördert werden und zuletzt muss die bearbeitete Fläche wieder mit dem Lössboden rekultiviert werden.

Aufgrund dieser Vorgehensweise ist der ordnungsgemäße Abbau von Bims deutlich besser umweltverträglich, als der von Lava, für den stets wertvolle Biotope vernichtet werden. Bims ist fast auf der ganzen Welt zu finden. Es gibt ihn in der Nähe von ehemaligen großen Vulkanen und er liegt rings um den verbliebenen See verteilt.
Der Bims kann durch die Landerosion bis in das Meer gelangen oder auch durch einen Vulkanausbruch. Beispielsweise warf der große Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien im Jahre 1815 extrem viel Bims in das Meer. Sogar Jahre später trieben in der Nähe noch schwimmende Flöße aus Bims im Meer umher. Im Sommer 2012 gab es zwischen Neuseeland und Tonga einen 20000 Quadratkilometer großen, hellen Bimsstein, welcher auf den Ausbruch eines Unterwasservulkans zurück geht.

Verwendungsmöglichkeiten

Es gibt zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten von Bims. So wieder dieser beispielsweise zur Produktion von Leichtbetonsteinen oder als Dämmstoff verwendet. Außerdem kommt natürlicher Bims als Grundstoff oder Zuschlagstoff in gärtnerischen Substraten vor, wo mit seiner Hilfe die Bodenqualität verbessert werden kann. Der Bims verbessert hierbei durch seine Poren die Durchlüftung des Bodens. Hierdurch wird auch die Wasserspeicherkapazität des Bodens erhöht und letztlich die Durchwurzelbarkeit für Pflanzen.

Wenn Bims gemahlen wird, eignet er sich zum Schleifen. Er wurde in Schleifmitteln und Schleifpasten für Holz verwendet aber auch als Schellackpolitur. Sogar in der Zahnmedizin wurde sich das Schleifen mit Bims zu Nutze gemacht. Bimspulver wird hier zur Vorpolitur von Prothesen benutzt. Es gibt noch zahlreiche weitere Anwendungsbeispiele der Schleifeigenschaft von Bims, wie das Schleifen von Mauerputz.

Auch in der Fußpflege wird Bims, aufgrund seiner Schleifeigenschaften, in feiner Körnung, eingesetzt. Er dient hier der Entfernung von Hornhaut. Mit Hilfe von Bimsmehl, welches in der Apotheke geführt wird, werden Silberringe mattiert und Holz sowie Lackierungen geschliffen. Unterschiedlich starker Bims wird auch zum Filtern in der Wasseraufbereitung angewendet. Hierbei wird Bims der Körnungen von ca. 0,5 bis 1,5 Millimetern benutzt. Auch in der Textilindustrie findet Bims seine Anwendung. Er wird zur Erstellung von optischen Effekten bei der Jeansproduktion verwendet.
Innerhalb von Bims können künstliche Korallen gezüchtet werden. Hierzu werden größere Blöcke aus Bims über mehrere Monate über ein Riff. Dies ermöglicht Seetang und wirbellosen Tieren, ihre Kolonien auf den Bimsblöcken zu errichten. Dieses Verfahren wird beispielsweise auf Fidschi angewendet.

Geschichte

Bereits in der Antike machten sich die Menschen die Eigenschaften von Bims zu nutze. Von der erstmaligen Nutzung wurde von den alten Griechen in Kreta berichtet. Dort spülte das Meer, seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vor Christus, permanent Bims von den Vulkanen der benachbarten Inseln an. Es gab laut Paul Faure 15 verschiedene Anwendungsarten von Bims. Die Inselbewohner sammelten den angespülten Bims unter anderem, als Baumaterial, als Schleifmaterial, als Reinigungsmittel und als Heilmittel.

Bims war für die Inselbewohner so wertvoll, dass er in kleinen Schalen als Opfergabe den Göttern dargeboten wurde, wie beispielsweise den Göttern des Hafens Nirou oder auch Kydonia. Die Bewohner Kretas unterschieden männlichen und weiblichen Bims. Den grauen Bimsstein, betrachteten sie als männlichen Bims und den weißen Bimsstein, als weiblichen Bims.

In der Antike war das Anwendungsspektrum von Bims recht groß. Er wurde unter anderem zur Körperpflege aber auch als Heilmittel, sie als Schreibware und als Baumaterial und Reinigungsmittel verwendet. Aufgrund der Vielzahl von Möglichkeiten und der großen Mengen Bims, welche die Inselbewohner zur Verfügung hatten, wurden immer neue Dinge mit Bimsstein ausprobiert. Auch heute wird Bims noch in verschiedenen Bereichen eingesetzt.

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde damit begonnen, Schwemmsteine aus Bims industriell herzustellen. Die Entwicklung dieses Prozesses wird im Museum der deutschen Bimsindustrie in der Nähe von Koblenz, anschaulich erklärt.