Als Hitler das rosa Kaninchen stahl - eine kindgerechte Einführung in das Thema "drittes Reich"

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Klasse 8

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 16.08.2018

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Als Hitler das rosa Kaninchen stahl

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit dem Kinder- und Jugendroman "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl", welcher als erster Teil einer Trilogie, von der englischen Schriftstellerin Judith Kerr verfasst worden ist.

Bei „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ handelt es sich um einen Jugendroman, welcher von der englischen Schriftstellerin Judith Kerr im Jahre 1971 verfasst worden ist. Es handelt sich um ein Buch, welches für Kinder und Jugendliche geeignet ist und autobiografische Elemente enthält. Der Roman ist bei Kindern und Jugendlichen bekannt, da dieser lange Zeit im Schulunterricht zur Einführung in das Thema Drittes Reich sowie Nazi Deutschland und Flüchtlingsproblematik benutzt worden ist. Im Jahre 1974 erhielt „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ den Deutschen Jugendliteraturpreis. Der Roman wurde innerhalb von Deutschland inzwischen ungefähr 1,5 Millionen Mal verkauft.

„Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ ist der erste Teil eines Trilogie, also eines dreiteiligen Romans. Die Hauptfigur Anna wächst im Verlauf der drei Romane vom Kind zu einer jungen Frau heran. Die Geschichte beginnt im Jahre 1933, also im Jahr der Machtergreifung Hitlers und endet irgendwann in den 1950er Jahren. Der zweite Teil der Trilogie heißt „Warten bis der Frieden kommt“ und der dritte und letzte Teil trägt den Titel „Eine Art Familientreffen.“

Handlungsstrang

Von Berlin nach Zürich**

„Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ beginnt in der Zeit kurz vor der Reichtagswahl im Frühjahr des Jahres 1933. Die Hauptfigur Anna ist zu diesem Zeitpunkt neun Jahre alt und lebt gemeinsam mit ihren jüdischen Eltern und Geschwistern in Berlin. Annas Vater ist Schriftsteller und sehr bekannt und erfolgreich. Er schrieb und veröffentlichte unter anderem auch Artikel gegen Hitler in Zeitschriften und Zeitungen und übte Kritik an der NSDAP. Dies brachte ihm den Unmut der Nazis ein. Aus Angst vor der bevorstehenden Machtergreifung Hitlers, flüchtet er nach Prag. Sein Onkel Julius bleibt in Berlin zurück. Nur wenige Tage später, es ist das Wochenende des Reichtagswahl, reisen Anna, ihr drei Jahre älterer Bruder Max sowie ihre Mutter nach Zürich in die Schweiz. Dort treffen sie sich mit Annas Vater, welcher von Prag aus angereist ist. Sie erleben Hitlers Machtergreifung am Fernseher mit und bleiben gezwungenermaßen, nach der Konfiszierung ihres Eigentums, zunächst in der Schweiz. Unter den in Berlin zurückgelassenen Dingen, befindet sich auch Annas geliebtes rosa Plüschkaninchen. Diesem verdankt der Roman seinen Titel.

Um es der Familie möglichst angenehm zu gestalten, ermöglicht Annas Vater ihr, zunächst in einem der besten Hotels in Zürich zu wohnen. Als das Geld immer weniger wird, ziehen sie jedoch in einen günstigeren Gasthof zu Familie Zwirn. Diese hat drei Kinder, Franz, Trudi und Vreneli. Auf dem Gasthof werden Anna und Max erstmalig direkt mit Antisemitismus konfrontiert. Die Kinder einer Touristenfamilie dürfen nicht mit Anna und Max spielen, da sie aus einer jüdischen Familie stammen. Auch die Kinder der Wirtsfamilie müssen Partei erfreifen und sich für oder gegen Anna und Max entscheiden.
In Deutschland findet derweil die Bücherverbrennung statt. Dieser fallen auch die Werke von Annas Vater und dessen gesammelte Bücher zum Opfer. Da die Schweizer Zeitungen sich um Neutralität bemühen, wird es für diesen immer schwerer Aufträge zu bekommen und Geld zu verdienen.

Einige Zeit später setzen die Nazis eine Belohnung auf die Ergreifung und Auslieferung von Annas Vater aus. Die Situation der Familie in der Schweiz wird immer schlechter, woraufhin diese beschließt, nach Frankreich auszuwandern. Sie ziehen nach Paris, da Annas Vater denkt, dass er dort bessere berufliche Möglichkeiten hat.

Umzug nach Paris und London

Nach der Ankunft in Frankreich, wird Annas Eltern sehr schnell klar, dass ihre Situation dort alles andere als einfach ist. Während sie in der Schweiz noch Deutsch sprechen konnten, haben sie in Frankreich zunächst große Probleme, da sie kein Französisch verstehen. Sie werden dort mit den klassischen Problemen von vielen Flüchtlingen konfrontiert.
Sie haben Sprachprobleme, Integrationsprobleme und keinerlei Geld mehr. Annas Vater gelingt es zwar, für eine Pariser Zeitung tätig zu werden und regelmäßig Artikel zu veröffentlichen, jedoch bringen diese insgesamt nur ein kleines und auf Dauer nicht ausreichendes Einkommen. Das positive an ihrer Zeit in Frankreich ist, dass die Familie dort keinerlei Antisemitismus erleben muss. Der große Nachteil ist jedoch, dass die finanziellen Nöte der Familie immer weiter zu nehmen. Der Umzug nach Frankreich hat für Annas Vater doch nicht den gewünschten, beruflichen Erfolg mit sich gebracht. Außerdem steckt Frankreich in einer Wirtschaftskrise, was sie Suche nach einer gut bezahlten Arbeit noch schwieriger macht. Allerdings bereut Annas Vater, sowie der Rest der Familie, den Umzug nach Paris nicht. Wichtiger als das Geld, ist ihnen die Sicherheit sowie die Freiheit. Für Anna und ihren Bruder ist es am wichtigsten, dass die Familie zusammen ist. Einen Schicksalsschlag erleben sie jedoch auch in Paris. Sie erfahren, dass Onkel Julius, welcher in Berlin geblieben war, den Schikanen der Nazis permanent ausgeliefert war. Aus Verzweiflung über seine Situation hat er seinem Leben selbst ein Ende gesetzt.

Da die finanziellen Sorgen immer größer wurden und keine Besserung der beruflichen Situation einkehren wollte, beschlossen Annas Eltern in einer Familiendiskussion den Umzug nach England. Dieser war insbesondere der Wunsch von Annas Mutter. Sie fühlte sich nach einer demütigenden Situation nach einem Mietrückstand in Paris, dort einfach nicht mehr wohl. Außerdem war ihr sehr wichtig, dass sich die finanzielle Lage der Familie und somit auch die Zukunftschancen ihrer Kinder, möglichst schnell wieder verbessert. Sie fordert darauf hin eine Entscheidung von ihrem Mann. Dieser stimmt letztlich zu. Die beiden Eltern beschließen, Anna und ihren Bruder Max zunächst bei ihren Großeltern, welche ebenfalls nach Frankreich ausgewandert sind, und jetzt in Südfrankreich leben, unterzubringen. Dies sollte sicherstellen, dass der Umzug möglichst schnell und reibungslos von statten gehen kann. Insbesondere Anna ist von dieser Idee entsetzt und hofft darauf, bei ihren Eltern bleiben zu können. Bevor diese ihren Plan in die Tat umsetzen, erhält Annas Vater die gute Nachricht, dass eine britische Firma ein Filmmanuskript von ihm abkaufen will und ihm dafür viel Geld bietet. Er nimmt das Angebot der Firma dankbar an, weil es ihm und seiner Familie ermöglicht, direkt gemeinsam nach England zu ziehen. Die Familie lässt sich daraufhin in London nieder und wird bei der Ankunft von Cousin Otto in Empfang genommen.