Bewegungspsychotherapie

Fach Fach

Klasse 13

Autor Traumfängerin

Veröffentlicht am 06.03.2018

Schlagwörter

Sport Pädagogik

Zusammenfassung

Formen der Leib- und Bewegungstherapie, Funktionale Verfahren, Kriterien für die Diskussion von Therapien, Menschenbild, Theorie des Therapieansatzes, Ziele der Therapie, Indikation, Kontraindikation, Phänomenologischer Zugang

Begriffsklärungen


Therapie
Die Therapie versucht, eine Besserung des pathologischen, den Patienten belastenden Verhaltensweisen zu erreichen.

Sporttherapie

Medizinische Ausrichtung:

Von Sporttherapie spricht man dann, wenn über die Bewegung eine Verbesserung des negativen Verhaltens erreicht werden kann. Auch entweder stabilisierend oder präventiv möglich

Sporttherapie als mehrdimensionaler Ansatz:

Psychotherapie

…sind verschiedene Richtungen der Tgherapie, die eine  Verbesserung zum Ziel haben.

… ist ein (bewusster und geplanter) interaktioneller Prozeß zur BeeinflussungVerbesserung negativen Verhaltens. Therapoeut und Klient müssen gut miteinander harmonieren um gute Ergebnisse erzielen zu könnn. Diese beiden haben ein gemeinsames Ziel vor Augen, das vorab definiert wird.

Bewegungstherapie
Über die Bewegung zur Heilung.
Bewegungstherapie versteht sich nicht als ein Verfahren zur Behandlung des Körpers, sondern als ein Verfahren mittels des Körpers, d.h. mittels leiblicher Erlebens- und Verhaltensmöglichkeiten.
Nach Hölter (1993) möchte man die Bewegungstherapie als eigenständige Therapierichtung postulieren.

Bewegungspsychotherapie


Die Bewegungstherapie kann auch als psychotherapeutisches Verfahren fungieren. Dazu ist seitens des Therapeuten eine entsprechende Zusatzausbildung (z.B. Psychotherapie, Konzentrative oder Integrative Bewegungstherapie) erforderlich.

Formen der Leib- und Bewegungstherapie (Petzold 1985)

Die Mehrzahl der leib- und bewegungstherapeutischen Verfahren stehen im Zwischenbereich von Psychotherapie, Physiotherapie und Heilpädagogik. Sie setzen Leib und Person gleich, sehen Bewegung als Lebensphänomen auf der körperlichen und der seelischen Ebene (e-motion) und wollen durch Berührung auch Berührtheit erreichen, dies allerdings in unterschiedlichem Maße und mit unterschiedlichen Mitteln. Es können deshalb drei Gruppen leib- und bewegungsorientierter Therapieverfahren unterschieden werden:

Funktionale Verfahren (Kranken- und Heilgymnastik, Atemtherapie, Psychomotorik, Sporttherapie, …)
Konfliktorientierte Verfahren (Orgontherapie, Bioenergetik, Analytische Körpertherapie
Integrative und multimodale Verfahren (Thymopraktik, Tanztherapie nach Espanak, Konzentrative Bewegungstherapie, Integrative Bewegungstherapie)

Kriterien für die Diskussion von Therapien
Menschenbild
Theorie des Therapieansatzes
Ziele der Therapie, Indikation, Kontraindikation
Theorie der Diagnose, „Diagnoseinstrument“
Interventionsstrategien und Methoden
Verständnis der Therapeut – Klienten - Beziehung
Effektivitätskontrolle

Leib-Seele-Geist-Einheit – was bedeutet das?

Phänomenologischer Zugang

Das Gestaltphänomen:
Jede Gestalt weist Strukturen, Ordnungen und Gliederungen auf
Das Ganze ist nicht bloß die Summe der Teile, sondern ergibt etwas qualitativ Neues
Offene und geschlossene Gestalten

Dimensionen der Leiblichkeit (Petzold)

UE: Texte zu den 5 Dimensionen des Leibes erarbeiten, in eigene Worte fassen, zu jeder Dimension des Leibes passende Übungsformen finden und den Kolleginnen präsentieren:

Körper im Raum – Leib in der Welt:

Leib sein
Der Leib geht aus dem Körper bei embryonaler Entwicklung hervor
Ich bin mein Leib
Geht aus dem belebten Körper hervor (Entwicklungsgeschichtlich)
In den Lebensraum des Individuums eingebettet
Der Leib steht immer in enger Beziehung zu seiner Umwelt der Bewegungstherapeut ist bemüht den Raum der Therapie und den Lebensraum der Klientin miteinzubeziehen

Körper haben
Hat bestimmtes Volumen, Gewicht; dieser Körper ist nur beim Toten gegeben – er ist unbeseelt und nur Objekt
Ich habe einen Körper, sagt der Leib
Ding
Maschine
Distanz
Physikalisches und biochemisches Substrat des Leibes
Therapeutin muss über eine entsprechende Kenntnis der Physiologie verfügen, um den Körper begreifen zu können

UE:
Bitte bewegen Sie sich nach Belieben durch den Taum
Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf sich, auf sich als Körper:
Wie spürt sich Ihr Körper an?
Was von ihrem Körper nehmen Sie wahr?
Welche Bewegungsimpulse haben Sie?
Folgen Sie ihren Bewegungsimpulsen
Folgen Sie Ihrer Lebendigkeit, Ihrer Beweglichkeit
Stoppen der Bewegung – eventuell aktivieren


Schließen Sie die Augen

Spüren Sie, wie Sie Körper sind
Spüren Sie, wie Sie mit Ihrer Umwelt in Beziehung stehen, wo Ihre Grenzen sind,…
Machen Sie nun ein Experiment: Wandern Sie nun aus Ihrem Körper heraus und beobachten Sie sich aus einer gewissen Entfernung. Wo stehen Sie? Aus welcher Perspektive sehen Sie sich? Gehen Sie nun rund um ihren Körper und betrachten Sie sich aus allen Perspektiven…bis Sie wieder am Ausgangspunkt angekommen sind

Zeit – Leib, Leibzeit:

Die Lebensspanne geht von der Geburt bis zum Tod meine Zeit. Mit ihm erlebe ich die Zeit – durch ihn wird Zeit erst möglich. Der Leib ist soviel wie Gedächtnis – in ihm ist die Vergangenheit gespeichert. Er spiegelt Erfahrungen und Gegebenheiten wider. In seiner Vitalität und Dynamik ist die Zukunft gespeichert. Der Leib gibt die Zeit vor, nicht die Zeit den Leib (der Leib begrenzt Zeit)

Rollen und Szenarien werden gespeichert und entwickeln sich im Lebenslauf
Bewegungstherapie: bewusst machen von Rollen und Zwängen. Kinder bekommen aufgesetzt: so sollst du sein“kann zur Ausbildung der besprochenen Charakterstrukturen führen. Das Rollenbewusstsein geht bis ins Inhaltliche: der korrekte Mensch (rigide Struktur): er geht korrekt, aufrecht, regt sich nicht auf. Der Leib ist my body und social body“ zugleich; Die Fähigkeit zur Rollenübernahme: üben so lange bis sie uns in Fleisch und Blut übergegangen.
Es findet eine permanente Entwicklung der Rolle statt (Kindheit – Adoleszenz – Alter).
Es bedarf einer eigenen Kompetenz: soviel Rollenübernahme, dass mich die Leute verstehen und soviel Identität, dass ich meinen eigenen Körper-und Leibidentitäten entwickeln kann.

Ein Mensch hat mehrere Rollen (Rollenpluralismus): sie ist z.B. Studentin, Arbeiterin, Tochter, Schwester und hat somit einen extremen sozialen Bezug.

UE:
Gehen Sie wieder durch den Raum und konzentrieren Sie sich neuerlich auf sich selbst.
Variante A:
Einleitende Information: Im Leben spielen wir verschiedenste Rollen
In welcher Ihrer Ihnen bekannten Rollen befinden Sie sich jetzt?
Welche andere Rollen kennen Sie von sich selbst, versuchen Sie sich nun eine andere vorzustellen und mit Körperausdruck und Bewegung in diese Rolle zu finden. Beachten Sie, wie sich das anspürt, welche Unterschiede zu vorher können Sie feststellen.

Variante B


Denken Sie an verschiedenste Situationen in Ihrem Leben und passen Sie Ihre Bewegungen unmittelbar dieser Situation an. Wenn Sie das Gefühl dieser Situation in sich aufgenommen haben, lösen Sie sich wieder von dieser und denken an eine andere.
Erinnern Sie sich an Situationen, in denen Sie sich sicher und wohl fühlen, solche wo sie sich bedroht oder unterlegen fühlen.
Entscheiden Sie sich nun für eine der durchlebten Situationen und versuchen Sie sich körperlich ganz auf diese einzustellen, gehen Sie dazu in eine bestimmte Bewegung, suchen Sie sich Ihren Bewegungsrhythmus dazu.
Stellen Sie sich nun einer anderen Person direkt gegenüber und bleiben Sie ganz genau bei Ihrem Rhythmus.
Beobachten Sie die andere Person, bleiben Sie aber ganz bei Ihrer Bewegung und Ihrem Bewegungstempo.
Nun beginnen Sie, sich einander langsam in den Bewegungen anzugleichen…
Beobachten Sie was daraus entsteht.

Traum-Leib: Der Körper spiegelt einen Ort des Träumens und Begehrens wider; in der Therapie soll die Klientin mit ihrem Traum-Leib vertraut gemacht werden: Wünsche, Bedürfnisse, die eine Zweispaltung aufweisen (Gutes vs. Böses) sollen erkannt und verstanden werden.