Bewegungsanalyse - Kugelstoßen

Fach Fach

Klasse 11

Autor Wimmer96

Veröffentlicht am 25.10.2018

Schlagwörter

Kugelstoßen

Zusammenfassung

in diesem Referat wird eine weitere Bewegungsanalyse vollzogen. In diesem Fall wird der Ablauf eines Kugelstoßers betrachtet und dabei genau auf die einzelnen Phasen des Stoßes eingegangen und die dahinter liegenden Prinzipien eingegangen.
 Das Kugelstoßen ist ein azyklischer Bewegungsablauf, der sich in drei Phasen gliedert:

In der Vorbereitungsphase sollen die für die Hauptphase optimalen Voraussetzungen geschaffen werden. Die Auftaktbewegung/Standwaage ist der erste Teil der Vorbereitungsphase (Ausholbewegung entgegengesetzt der Angleitrichtung mit der einhergehenden Erhöhung der Anfangskraft in der Kauerstellung) gefolgt von der ohne zeitliche Verzögerung sich anschließenden flachen Angleitbewegung in Stoßrichtung (hier beginnt die eigentliche Initialbeschleunigung des/der Körpers/Kugel). Mit der Landung in der sog. Power-Position (Stoßauslage) und dem einhergehenden Beugen des Standbeins (zweiter Teil der Erhöhung der Anfangskraft) und der Verwringung zwischen Schulter- und Beckenachse ist der zweite Teil der Vorbereitungsphase erreicht.

In der Hauptphase wird das eigentliche Bewegungsziel vollzogen.

Ohne zeitliche Verzögerung kommt es zur Auflösung der Power-Position durch eine explosive Körperstreckung (gegen das Stemmbein/Blockbildung) und somit zu einer Kontraktion der vorgespannten großen Streckschlingen. Entscheidend für eine hohe Abstoßgeschwindigkeit ist eine gelungene Impulsübertragung (eine räumlich-zeitlich-dynamische Sukzessivkoppelung der an der Dreh-Streck-Bewegung beteiligten Muskeln) von den Beinen über den Rumpf, Arm, Hand, Finger auf die Kugel.

In der Endphase erfolgt ein aktives Abfangen der Angleit- und Stoßbewegung (meistens durch ein Umspringen, das verhindern soll, dass auf den Abstoßbalken getreten oder der Balken übertreten wird).

Erläutere die für die Bewegungsausführung leistungsbestimmenden biomechanischen Prinzipien!

Beim Kugelstoßen sind drei biomechanische Prinzipien leistungsbestimmend:

Prinzip der maximalen Anfangskraft

Um eine möglichst hohe Endgeschwindigkeit zu erreichen, ist es erforderlich, auf Wurfgeräte/Körper am Anfang des Beschleunigungsvorgangs eine möglichst große Kraft einwirken zu lassen. Dies lässt sich nur durch Ausholbewegungen erreichen.

Bei Ausholbewegungen (hier: Nachgeben/Beugung des Standbeins bei der Einnahme der Power-Position) entstehen vor dem Abwurf negative Kraftstöße. Die Ausholbewegung muss durch positiv wirkende Kräfte abgebremst werden, wobei im „Idealfall“ die Größe des Bremskraftstoßes genau der des negativen Kraftstoßes entspricht. Da aber in der Folge die Bewegung nach Beendigung des Bremskraftstoßes nicht abgebrochen wird, sondern unmittelbar in die eigentliche Wurfbewegung, den Beschleunigungskraftstoß, übergeht, beginnt die Abwurfbewegung auf einem höheren Ausgangsniveau. Der Bremskraftstoß addiert sich demnach zum Kraftstoß der Wurfbewegung, wodurch die maximale Anfangskraft vergrößert wird.

Prinzip des optimalen Beschleunigungswegs:
Eine konstante Kraft gibt einer Masse eine Endgeschwindigkeit, die umso größer ist, je länger die Kraft auf die Masse einwirkt. Die Länge des Beschleunigungswegs ist demnach ein entscheidendes Kriterium. Aber auch die Form des Beschleunigungswegs ist von Bedeutung. Ein geradliniger oder stetig gekrümmter Beschleunigungsweg ist am zweckmäßigsten, während wellenförmige Verläufe für die Endgeschwindigkeit ungünstig sind. Beim der Rückstoßtechnik (auf Grund der Wettkampfbestimmungen ist die Länge des Beschleunigungswegs durch den vorgegebenen Kreisdurchmesser/2,135 m begrenzt) kommt es durch die Auftaktbewegung mit der anschließenden, möglichst geradlinigen Angleitbewegung, dem folgenden Absinken in der Power-Position und dem abschließenden wiederum geradlinigen Ausstoß der Kugel zu einer wellenförmigen Kurvenbewegung.

Prinzip der Koordination von Teilimpulsen

Um eine hohe Endgeschwindigkeit eines Körperteils (Ausstoßbewegung der Finger) zu erreichen ist es erforderlich, dass die einzelnen Teilbewegungen zeitliche, räumlich und hinsichtlich des Krafteinsatzes (dynamisch) optimal aufeinander abgestimmt sind. Beim Kugelstoßen ist die zeitliche Verschiebung der Teilbewegungen, also die nacheinander ablaufenden Teilbewegungen (sukzessive Koppelung), charakteristisch. Die Stoßbewegung beginnt mit dem Auftakt und der sich anschließenden Angleitbewegung in die Power-Position. Die Körpersteckung durch die Beine über den Rumpfeinsatz setzt sich über den Brustschlag fort und nimmt ihren weiteren Verlauf über Ober-, Unterarm, Ausklappen der Stoßhand und Finger.                                                                       Durch die zeitliche Verschiebung der Teilbewegungen ist es möglich, die nachfolgend eingesetzten Muskelgruppen jeweils vorzudehnen. Jeder Teilimpuls addiert sich auf und trägt zur Vergrößerung der Ausstoßgeschwindigkeit bei. Dies setzt aber voraus, dass die einzelnen Teilphasen ohne zeitliche Verzögerungen ineinander übergehen (Bewegungsfluss)