Religionsfreiheit im Nahen Osten

Fach Fach

Klasse 13

Autor joflo

Veröffentlicht am 22.06.2018

Schlagwörter

Religionsfreiheit Naher Osten Israel Islam Iran

Zusammenfassung

In meinem Referat über die Religionsfreiheit im Nahen Osten kläre ich über die Situation in dieser Gegend in der heutigen Zeit auf. Ich vermittle ein neutrales Bild aus der Sicht von allen beteiligten Seiten.

Religionsfreiheit im Nahen Osten

Wie viele Leute wissen, herrscht im arabischen Raum eine andere Mentalität und Gesetzgebung was die Religionsfreiheit angeht als bei uns in Mitteleuropa. Hierzulande ist es selbstverständlich, dass jeder Bürger nach freiem Willen seinen Glauben ausleben darf. Bis auf kleine Einschränkungen, wie zum Beispiel das Minarettverbot in der Schweiz, gibt es in unseren Breitengraden kaum Einschränkungen.

Anders sieht es in Ländern wie z.B. der Islamischen Republik Iran aus. Obwohl die Regierung des Irans offiziell die Religionsfreiheit anerkannt, schaut die Realität anders aus. Der Islam kontrolliert alles und jeden. Die Scharia ist ein wichtiger Teil der Iranischen Gesetzgebung. Stark zu erkennen ist das an der Kopftuchplicht. Im Iran kann jede Frau, die kein Kopftuch trägt von der Religionspolizei verhaftet und zu Peitschenhieben verurteilt werden. Auch das abschlagen der Hand nach Diebstählen oder das Erhängen bei Ehebruch ist tief in der iranischen Gesellschaft und Gesetzgebung verankert. Andersgläubige wie Kopten und Juden werden von der Religionspolizei gefolgt, bedroht oder sogar gefoltert. Auch in anderen Ländern in dieser Gegend sieht es leider ähnlich aus. So werden zum Beispiel auch Kopten und Juden im Libanon, in Ägypten, Syrien und Jordanien bedroht oder sogar verfolgt.

Ein oft vernachlässigtes Land, wenn es um dieses Thema geht, ist Palästina. Palästina wird von einigen Ländern, wie zum Beispiel den Vereinigten Staaten von Amerika oder Israel nicht einmal als eigenständiger Staat angesehen und steht mit letzterem seit Jahrzehnten in einem kriegerischen Konflikt.
Die Regierende Partei im Palästina ist die Gruppe «Hamas». Die Hamas ist eine Stark muslimisch geprägte Gruppierung die von einigen staatlichen Organisationen auf dieser Welt als terroristisch eingestuft wird. Die Hamas versucht jegliche nicht-muslimische Aktivitäten im Land mit Gewalt zu unterbinden. Die Hamas sind ausserdem enge Verbündete des iranischen Regimes. Es verwundert nicht, dass auch der Iran nicht gut auf Israel zu sprechen ist.

Allerdings gibt es auch eine Kehrseite. In Israel, wo die Mehrheit der Population jüdisch ist, herrscht eine moderate bis starke antimuslimische Haltung in der Politik und der allgemeinen Bevölkerung. Obwohl auch die israelische Verfassung die Religionsfreiheit vorsieht, wird diese antimuslimische Haltung vor allem vom israelischen Militär und von sehr orthodoxen jüdischen sowie konservativen Römisch-Katholischen Kreisen verbreitet. Die antimuslimische Haltung im Israel führte in der Vergangenheit oft zu Hetzattacken gegenüber Muslimen. Ebenfalls verschlimmert diese Haltung auch die Sichtweise der israelischen Bevölkerung gegenüber ihrem Nachbarstaat Palästina.

Obwohl das nicht Vorhandensein der Religionsfreiheit im Nahen Osten ein verehrendes Problem darstellt, gibt es auch Länder, die vergleichsweise als sehr fortschrittlich gelten. Eines dieser Länder sind die Vereinigten Arabischen Emirate (kurz VAE). Obwohl auch die Vereinigten Arabischen Emirate stark muslimisch geprägt sind, ist die Toleranz gegenüber anderen Religionen sehr hoch. Eine Begründung für diese Toleranz könnte der hohe Ausländeranteil in den Emiraten Dubai und Abu Dhabi darstellen. In den Ballungszentren in Dubai und Abu Dhabi wohnen über 90% Ausländer, darunter Hindus, Christen, Buddhisten, Juden und Atheisten.

Ein weiteres Vorbild ist der Stadt-Staat Katar. Das kleine Land am Persischen Golf hat wie die Vereinigten Arabischen Emirate einen sehr hohen Ausländeranteil. Die Mehrheit der Ausländer in Katar bilden Gastarbeiter. Die Gastarbeiter kommen meistens aus diversen asiatischen Staaten wie den Philippinen, Nepal, Pakistan und Vietnam. Kulturen und Religionen aus dem gesamten asiatischen Raum treffen hier aufeinander. Obwohl hier immense Spannung erwartet werden könnten, ist die Situation unter den diversen Volksgruppen entspannt. Der muslimische Glauben ist in Katar zwar stärker ausgeprägt als in den Emiraten, jedoch ist auch hier ist die Religionsproblematik im Vergleich zu den anderen Staaten in der Region sehr gering.

Leider wurden im jüngsten Zeitgeschehen Sanktionen gegen den souveränen Staat Katar verhängt. Sanktionen sind eine Art «Strafe», welche einige Staaten oder Vereinigungen gegen andere Staaten verhängen können. Diese Strafen bestehen hauptsächlich darin, dass der Handel des betroffenen Landes erschwert oder gänzlich verboten wird. Die treibenden Mächte sind hier Die Vereinigten Staaten von Amerika und Saudi-Arabien. Solche Sanktionen können sich sehr negativ auf ein Land und seine Bevölkerung auswirken. Versorgungsengpässe und eine Wirtschaftsdepression werden sehr wahrscheinlich zu Unruhen im Volk sorgen. Gesehen haben wir das am Beispiel des ehemaligen Persiens, dem heutigen Iran in den siebziger Jahren. Dazumal vor den Sanktionen des Westens und der damit einhergegangenen Islamischen Revolution war der Iran eines der tolerantesten und modernsten Ländern im Orient. Wie und ob solch eine Entwicklung auch in Katar stattfinden wird die zukünftige Zeitgeschichte zeigen.

Im Grossen und Ganzen kann zusammengefasst werden, dass die Problematik in der Region unbestritten ist. Viele Regierungen benutzen den Islam um Andersgläubige zu unterdrücken und zu verfolgen. Schreckliche Methoden der Scharia, wie Steinigung oder das Abhacken der Hand als Bestrafung für Diebstahl stehen in einigen Ländern im Nahen Osten an der Tagesordnung. Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass nicht nur Muslime zu den Unterdrückern gehören, sondern auch unterdrückt werden. In Israel ist der Spiess umgedreht und Juden und Christen gehören zu den Unterdrückern, auch wenn dies nicht so offen geschieht und die Schatten der internationalen Gesetze sowie die Freundschaft zu den Vereinigten Staaten von Amerika genutzt werden. Obwohl die Situation in der Gegend sehr aussichtslos erscheinen mag, geben einige Golfstaaten Anlass zur Hoffnung. Sie beweisen wie viel Kulturen und Religionen ausgeglichen und friedlich nebeneinander leben können.