Die Entwicklung der (abrahamitischen) Religionen

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Klasse 12

Autor Peter155

Veröffentlicht am 16.11.2018

Schlagwörter

Vom Adamismus bis zum Lutheranismus

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt die Geschichte der drei monotheistischen Religionen. Von den Anfängen im Paradies (Adam und Eva) bis hin zur Reformation. Näher untersucht wird hierbei die Bedeutung der Mythologie auf den einzelnen Glauben und ihre Ausübung. Dabei steht das Christentum als die Größte der Weltreligionen im Vordergrund.
Nach der biblischen Geschichtsauffassung (jüdisch-christliche Mythologie) entstand die erste Religion bereits im Paradies. Der Baum der Erkenntnis hat im Hebräischen die gleiche Bedeutung wie der Baum der Religion, denn das Hebräische Wort (Dat) kann entweder mit Religion sowie mit Erkenntnis übersetzt werden. Mit dem Biss in den Apfel dieses Baumes erlangten Adam und Eva somit Erkenntnis, hatten somit auch Religionsgeschichtlich schon einen Glauben, nämlich den Adamismus. Der Adamismus besteht im Kern aus den sechs Geboten des Adam, die ihm Gott aufgegeben hat und die für alle seine Nachfahren gelten sollten. Diese Gebote sind in den heutigen mosaischen Geboten mit enthalten. Außerdem baute Adam dem Herrn einen Altar und brachte Opfer (Genesis: 1 Buch Mose). Geschichtswissenschaftlich lassen sich in dieser Zeit (4000 v.Chr)nur verschiedenartige (fruchtbarkeits-) Kulte nachweisen, vor allem in Vorderasien und in Ägypten. Die Bibel erzählt weiter von einer Sintflut, die in Abwandlungen aber in fast jeder Mythologie (jeder Kultur) vorkommt. Demnach lässt Gott (Adams) einen monatelangen Regen auf die Erde fallen, sodass nur Noah mit seinen drei Söhnen (Sem, Cham und Japhet) sowie ihren Schwestern in einer selbstgebauten Arche überlebt. Interessant sind die mythologischen Erzählungen anderer Kulturen wonach die Stammväter der Inder in Luftblasen überleben (Gilgamesch Epos) und mythologische Gestalten, der Irren sich in Fische (Lachse) verwandeln. Das würde zumindest den Fortbestand der Menschheit auf der Welt erklären. Mit der Sintflut findet aber auch eine Zäsur in der Religionsgeschichte statt. Denn die adamitische Religion wird um die noahbitische Religion ergänzt. Gott gibt Noah ein weiteres Gebot und erlaubt ihm den Fleischgenuss, der Adam zuvor untersagt war. Mit der Geburt Abrahams als einen Nachfahren von Sem (deshalb Semiten)beginnt die Geschichte des jüdischen Volkes, das mit seiner Religion dem Judentum als die Mutter der drei großen abrahamitischen Religionen gilt. Abraham war aber wohl Noahibit, denn die jüdische Religion entstand, wie wir sie heute kennen, erst mit Mose und den ihm von Gott auf dem Berg Hor (Sinai) übergebenen Geboten. Mit der Geburt von Jesus Christus im Jahre 0 beginnt die christliche Zeitrechnung. Dabei hat sich Jesus Christus den Evangelien nach als der Messias (Erlöser, Vollender) des Judentums verstanden, viel eher als der Stifter einer neuen Religion. Das Christentum blieb aber die ersten Jahrzehnte nach der Kreuzigung und Auferstehung von Jesus Christus ein innerjüdische Strömung und entwickelte sich dann nach der Niederschrift der Evangelien (Neues Testament)um 60–100 n.Chr zu der größten Weltreligion (aller Zeiten) wie wir sie heute kennen. Anders als das Judentum ist das Christentum nicht an ein bestimmtes Volk gebunden, was im Nahen Osten aber bei mehreren Völkern vorkommt, so z. B. bei den Drusen und Jesiden, dessen Religion mit der Geburt auf den Gläubigen übergeht. Christ kann somit jeder Mensch werden, der sich zur Taufe im Namen Jesu Christi entschließt. Zwar ist es auch im Judentum möglich, als Nichtjude ein Teil des Gottesvolkes zu werden(Gijur). Doch ist es anders als in den beiden anderen abrahamitischen Religionen, nicht mit einer einfachen Zeremonie getan, sondern erfordert ein lange spirituelle Transformation, bei der die alte nicht jüdische Seele des Gläubigen von Gott weggenommen wird und durch eine jüdische ersetzt wird. Dieser Umstand (der betriebenen Missionierung), ist es aber auch, der dem Christentum und dem Islam eine rasche Ausbreitung ermöglicht hat. Erwähnt werden muss noch in diesem Zusammenhang die vom persischen Propheten Mani (daher Manichäismus)gestiftete Religion die zoroastrische, buddhistische und christliche Elemente verband und in der Spätantike auch in Europa Verbreitung fand. Im frühen Mittelalter jedoch als Irrglaube verfolgt und ausgerottet wurde. Mit der Entstehung des Islam im 7 Jhr. beginnt die islamische Zeitrechnung. Das Christentum erfuhr nach einer Blütezeit im Mittelalter, aber anders als andere Weltreligionen, ab dem 15. Jhr. eine Reformation, die von Deutschland (Wittenberg) ausging. Martin Luther veröffentlichte seine 95 Thesen über den Ablasshandel und andere christliche Themen und löste damit eine Bewegung aus, die sich in ganz Mittel- und Westeuropa ausbreitete und zu den heutigen Lutherischen und Anglikanischen Konfessionen wurde. Dabei berief sich Luther auf die vier Schlagwörter der Reformation. Sola Gratia (nur durch Gnade), Sola Fide (Nur durch den Glauben), Solus Christus (Nur durch Christus) und Sola Scriptura (Nur durch die Schrift). Diese, nach Luthers Meinung Wiederherstellung des eigentlichen Christentum (Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche), sei nur auf dem Wege des Protestes gegen Rom möglich (deshalb Protestantismus). Der Ablasshandel bestand in der katholischen Kirche aber weiterhin, wobei der Sündenablass heute aber nicht mehr im Gegenzug zu Geldleistungen gewährt wird, sondern nach Vollendung von Glaubensprüfungen (Pilgerfahrt) auf den Gläubigen übergeht. Die Christenheit jedoch durchlebte mit der Reformation aber schon wieder eine kirchliche Spaltung, obwohl das morgenländische Schisma von 1045 auch trotz der Eroberung von Konstantinopel durch die mohammedanischen Osmanen noch lange nicht überwunden war. Das Judentum nahm an der Reformation keinen Anteil, obwohl es Bestrebungen gab, das alte mosaische Judentum wieder aufleben zu lassen, das durch die Jahrtausende ebenfalls Veränderungen erfahren hatte. Die Reformation blieb eine innerchristliche Angelegenheit, die die anderen abrahamitische Religionen praktisch nicht beeinflusste. Man muss aber die Reformation als die Wurzel der Aufklärung sehen und damit auch der jüdischen Aufklärung mit Baruch de Spinoza und Moses Mendelsohn, die einen immensen Einfluss auf die abendländische Kultur hatte. Das Judentum blieb aber als eine aus den pharisäischen und sadduzäischen Traditionen hervorgegangene Buchreligion in der Ausübung unverändert, wohingegen das Christentum eine mehr oder minder große Veränderung erfahren hatte. Weg vom Kirchenlatein und Altkirchenslawisch hin zu den Landessprachen der einzelnen Nationalkirchen. Selbst die Frauenpriesterschaft wurde innerhalb der Westkirchen verwirklicht. Abschließend kann man sagen, dass die Entwicklung der drei monotheistischen Religionen eher in ökumenische Richtung geht. Vor allem das Christentum strebt eine Vereinigung der Konfessionen an. Das sieht man am regen katholisch- evangelischen Dialog, aber auch an den vielen Treffen zwischen katholischen und orthodoxen Würdenträgern aus aller Welt. Das 21. Jahrhundert, so sieht es zumindest im Moment aus, steht im Zeichen der Versöhnung und des Friedens. Nach einer historischen Phase der Entspiritualisierung vor allem im Westen, sieht es im neuen Jahrtausend nach einer Renaissance des christlichen Glaubens aus. Besonders im Osten Europas, in dem lange der Atheismus und der Materialismus gepredigt wurden, lebt der christliche Glaube immer weiter auf. Im Westen sind es vor allem die USA in denen kreationistische Denkansätze immer mehr an Popularität gewinnen. Überhaupt durchlebt das Christentum wieder eine Wandlung, die erst begonnen hat. Wohin sich die größte Religion aller Zeiten dann jedoch entwickelt, lässt sich zur Stunde aber nur vermuten.