Psychologie XIV

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Klasse 12

Autor Wimmer96

Veröffentlicht am 04.11.2018

Schlagwörter

Psychologie

Zusammenfassung

Als Psychologie beschreibt man die Wissenschaft vom Verhalten und Erleben von Menschen. Sie stellt eine relativ schwer zu ergründende Wissenschaft dar, da es extrem schwer ist in die menschliche Psyche zu blicken.

Theorien des Selbst
• William James (1892)
o Selbst unterteilbar in
 materielles Selbst/Ich (Mich/Me)
 soziales Ich: Wie sehen andere Menschen mich?
 Spirituelles Ich (Ich/I): Selbst, das meine Gedanken und Gefühle überwacht
• Selbstkonzept: Dynamische geistige Struktur, die intra- und interpersonale Verhaltensweise und Prozesse motiviert, interpretiert, strukturiert, vermittelt und reguliert
• Selbstwertgefühl: Generalisierte Bewertung des Selbst
o interindividuell unterschiedlich

o genetische Komponente
o Umweltkomponente
o Einfluss auf Gedanken, Stimmungen und Verhalten
• Formen der Selbstaufwertung
o kontinuierliche positive Bewertung der eigenen Handlungen und Verhaltensweisen
o Selbstbeeinträchtigung/Selbstbenachteiligung: absichtliche Sabotage der eigenen Leistung
• Terror-Management-Theorie (Greenbert, 2008)
o Theorie für Selbstwert im größeren Kontext: Wertvoller Beitrag  Symbolische Unsterblichkeit  Höherer Selbstwert
• Kultur und Selbstbild: Individualistisch vs. Kollektivistisch
o Erfassung durch TST (Twenty-Statement-Test)
• Kritik:
o keine klare Grenze der Definition von „Selbst“
o zu gewichtige Rolle von sozialen Faktoren (Studien belegen hohe Erblichkeit)
o nur Erfassung eines Teils von Konstrukt Persönlichkeit
• Lob:
o Erfassung der Wahrnehmung der eigenen Persönlichkeit
o Betonung der kulturabhängigen Entstehung des Selbstkonstrukts

Vergleich der Theorien
• Eigenschaftsbasierte Persönlichkeitstheorien: Beschreibung der Persönlichkeit durch Zuschreibung verschiedener Eigenschaften
• Psychodynamische Theorien: mächtige innere Triebe formen Persönlichkeit und motivieren Verhalten
• Humanistische Theorien: Betonung der Integrität der persönlichen und bewussten Erfahrungen einer Person und Betonung des Wachstumspotenzials
• Soziale Lerntheorien und kognitive Theorien: Verstärkereigenschaften der Umwelt (soziale Lerntheorien) und interindividuelle Unterschiede bei der Analyse von Situationen (kognitive Theorien) als erklärende Faktoren
• Theorien des Selbst: dynamische geistige Struktur, die intra- und interpersonale
Verhaltensweise und Prozesse motiviert, interpretiert, strukturiert, vermittelt und reguliert

Persönlichkeitsdiagnostik
• Objektive Tests
o relativ einfache Anwendung und Auswertung
o Unterscheidung in Selbst- und Fremdberichtsverfahren
o Selbstberichtsverfahren: Fragen zu Gedanken, Gefühlen und Handlungen
o MMPI (Minnesota Multiphasic Personality Inventory; momentan MMPI-2-RF):

 Diagnostik von Personen anhand von 10 klinischen Skalen, Inhaltsskalen und Validitätsskalen (Unehrlichkeit, Nachlässigkeit, Abwehr, Ausweichen)
o NEO-PI-R (NEO Personality Inventory):
 Messung von Persönlichkeitseigenschaften nicht-klinischer Personen
 Messung der Big-Five (5 Skalen, je 6 Subskalen)
• Projektive Tests:
o Vorgabe mehrdeutigem Stimuli (abstrakte Muster, unvollständige Bilder, mehrdeutige Zeichnungen)  Unterschiedliche tief liegende Gefühle, persönliche Motive und
Konflikte aus vorangegangenen Lebenserfahrungen
o Projektion auf die mehrdeutigen Stimuli  Interpretation durch ausgebildete Diagnostiker
o Beispiel: Rohrschachtest (Tintenklekse)
o TAT- Thematischer Apperzeptions – Test (Geschichten zu Bildern)
o Problem: Validität?

Psychische Störungen
Beschaffenheit Psychischer Störungen
• 7 Kriterien (Butcher):
o Leidensdruck/Behinderung
o Fehlanpassung
o Irrationalität
o Unberechenbarkeit
o Außergewöhnliche, statistische Seltenheit
o Unbehagen bei Beobachtern
o Verletzung gesellschaftlicher und moralischer Normen
• Problem der Objektivität  überhaupt Objektivität möglich?
• Die Klassifikation psychischer Störungen: Klare Terminologie, Ursache suchen, Behandlungsplan aufstellen
• Diagnosesysteme:
o ICD (International Statistical Classifkation of Deseases and Related Health Problem)
 A+B = Infektiöse/parasitäre Krankheiten
 F= psychische Verhaltensstörungen
o DSM: Diagnostic and Statistical Manual of mental Disorders
 nur psychische Störungen. Diagnosen auf 5 Achsen:
• Klinische Störung
• Persönlichkeitsstörung/geistige Behinderung
• Medizinische Krankheitsfaktoren
• Psychosoziale + umgebungsbedingte Probleme
• Globale Erfassung d. Funktionsniveaus
• Die Ätiologie der Psychotherapie ( Die Suche nach der Ursache)
o biologische Faktoren (Biochemie, Genetik, Hirnstrukturen)
o psychische Faktoren (psychisch, sozial)

Überblick: Psychische Störungen – Angststörungen (Prävalenz 28%)
• Generalisierte Angststörung (Prävalenz 5.7%)
Übermäßige Angst + Sorge
o keine Kontrolle über Sorgen → mehrheitlich über 6 Monate
o drei der Symptome: Ruhelosigkeit, leichte Ermüdbarkeit, Konzentrationsschwierigkeit, leere im Kopf, Reizbarkeit, Muskelspannung, Schlafstörungen
o Leiden in sozialen, beruflichen oder anderen Funktionsbereichen
• Panikstörung (Prävalenz: 4,7%)
o Wiederkehrende Panikanfälle, danach mindestens ein Monat eins der folgenden
Symptome: Anhaltende Besorgnis über weitere Panikanfälle, Sorgen über Bedeutung Konsequenzen, deutliche Verhaltensänderung
• Soziale Phobie (Prävalenz: 12%)
o Angst bei sozialen oder Leistungssituationen, Angst vor Demütigung/Peinlichkeit

o Angstreaktion; Person weiß aber dass die Angst übertrieben/unvernünftig ist
• Spezifische Phobie (12.5%)
o durch Objekt ausgelöste Angst/Angstreaktion
o Vermeidung / aushalten unter Angst. Person weiß, dass Angst unbegründet ist
• Zwangsstörungen (1,6%)
o Zwangsgedanken: wiederholte aufdringliche unangemessene Gedanken/Impulse/Vorstellungen die Unbehagen auslösen
o Zwangshandlungen: Verhaltensweisen/geistige Handlungen zu denen man sich gezwungen fühlt. Kein Realitätsbezug!
o Betroffene erkennt, dass das übertrieben ist
• Posttraumatische Belastungsstörung (6.4%)
o Bedrohung durch Tod, Verletzungen, Gefahr + Angst, Hilflosigkeit
o Traumatisches Wiedererleben (Träume, Flaschbacks..)
o Mindestens drei Symptome: Emotionale Taubheit, Derealisation, Depolarisation,
Dissoziative Amnesie
o vermeidungsreaktion/emotionale Störung; Hyperarousel (Übererregbarkeit)
• Angststörungen: Ursachen
o Biologische Ansätze:
 Bereitschaftshypothese: angeborene Prädispositionen
 Neurochemisches Ungleichgewicht als Ursache
 Neuroanatomische Veränderung als Ursache
 Genetische Faktoren
o Psychologische Ansätze
 Psychodynamisches Modell: unterdrückte Triebe die ins Bewusstsein drängen
 Behavioristisches Modell: Lernprozesse als Ursache für Phobien, Zwangshandlungen zur Angstreduktion
 Kognitives Modell: Verzerrte Einschätzung d. Gefahrensituation, Aufrechterhaltung der Angst durch kognitive Verzerrungen

Überblick: Psychische Störungen – Affektive Störungen
• Major Depression (16,6%)
o Hauptsymptom: Störung d. Emotionalen Gleichgewichts
o 5 der Symptome über mindestens zwei Wochen:
 depressive Verstimmung
 vermindertes Interesse
 Gewichts-Appetitverlust
 Schlaflosigkeit/vermehrter Schlaf
 Psychomotorische Unruhe/Verlangsamung
 Müdigkeit, Energieverlust
 Gefühle von Wertlosigkeit/Schuld
 Konzentrations-/Entscheidungsprobleme
 Suizidgedanken/Tod

• Bipolare Störung
o Typ 1: mindestens eine aktuelle oder zurückliegende manische Episode und/oder depressive Episode (Manische Episode: (1.W) gereizte Stimmung, zielgerichteter
Tatendrang, vermindertes Schlafbedürfnis, exzessives Ausleben von Freizeitaktivitäten, Selbstüberschätzung/Größenwahn, Ideenflut/Rasende Gedanken,
Zerstreutheit/Ablenkbar)
o Typ 2: mindestens eine aktuelle oder zurückliegende Episode einer Major Depression und mindestens eine hypomanische Phase (ohne Manie)
• Affektive Störungen: Ursachen
o Biologische Ansätze: Ungleichgewicht von bestimmten Neurotransmittern (Serotonin,
Norandrenalin), veränderte Hirnaktivität, genetische Prädisposition
o Psychodynamisches Modell: Unbewusste Konflikte und feindselige Gefühle durch Projektion
o Behavioristischer Ansatz: Entstehung durch mangelnde positive Verstärkung (Spirale…)
o Kognitives Modell: Kognitive Triade: Negative Sicht der: 1.eigenen Person 2.Umwelt
o Seligman: Erlernte Hilflosigkeit: motivationale + emotionale + kognitive Defizite
 Attributionsstil: internal (=ich bin Schuld), stabil (immer) global (überall)
o Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Depression
 Prävalenz: (21) Frauen 2:1 Männer (13%) (vor der Pubertät aber gleichhäufig!)