Psychologie VIII
Das Gedächtnis
Grundlagen: Was ist das Gedächtnis
• Zuständig für Entschlüsselung, Speichern und Abrufen von Infos und Informationsverarbeitung
• Funktionen des Gedächtnisses
o explizites Gedächtnis entspricht bewusster Anstrengung bei Gedächtnisnutzung
o implizites Gedächtnis: unbewusste Anstrengung bei Gedächtnisnutzung
o deklaratives Gedächtnis: Wissen
o prozedurales Gedächtnis: Tätigkeitsausführungen
• Überblick ü ber Gedächtnisprozesse
o Enkodierung (mentale Repräsentationen)
o Speicherung (kurze/lange A nderungen in Gehirnstrukturen)
o Abruf
• zeitliche Einteilung: Sensorisches Gedächtnis Arbeits-,+ Kurzeitgedächtnis Langzeit
• Nutzung des Gedächtnisses für kurze Zeiträume
o Ikonisches Gedächtnis: sensorisches Gedächtnis d. Visuellen Systems (Speicherung 500ms
o Sensorisches Gedächtnis: nur kurzzeitige Speicherung, je nach Sinn
o Kurzzeitgedächtnis(KZG): Kapazität 7 +/- 2 Item (Speicherung einige Sek, max. einige min)
• Rehearsel: Lernen durch Wiederholung
• Chunking: Komprimierung zu Infoblöcken (Chunks)
• Arbeitsgedächtnis: längerfristige Speicherung v. Infos; Verwendung v. Infos aus
Langzeitgedächtnis; Wichtig für: Kombination aus Jetzt und Vergangenem (Sprachversta ndnis, Schlussfolgern)
o Phonologische Schleife (innerlich aufsagen)
o Visuell-räumlicher Notizblock
o Zentrale exekutive für: Aufmerksamkeit, episodischer Puffer unter Kontrolle d.
Zentralen Exekutive
o KZG ist Teil davon!
Langzeitgedächtnis
• LZG ist für gesamtes Wissen über Welt und Selbst zuständig
• Hinweisreize beim Abruf (extern/intern)
o Abruf: freie Reproduktion; Wiedererkennung(leichter): Urteil u ber vorgegebene Auswahl
o Episodisches Gedächtnis: persönlich Erlebte Ereignisse (Ort und Zeit als Hinweisreiz wichtig!)
o Semantisches Gedächtnis: generische, kategoriale Gedächtnisinhalte: neutral
• Kontext und Enkodieren
o Abruf am besten bei gleichem Kontext
o Abruf abhängig v. Position d. Objekts
Primacy-Effekt: Erstes gut merkbar
Recency-Effekt: Letztes gut
• Die Prozesse des Enkodierens beim Abruf
o Theorie d. Verarbeitungstiefe: je tiefer, desto mehr in LZG gespeichert und abrufbar
• Warum wir vergessen:
o Interferenz: Konkurrenz v. Gedächtnisinhalten:
Proaktiv: Infos aus Vergangenheit erschweren Erwerb v. Neuem
Retroaktiv: Neue Infos erschweren das Behalten Alter
• Verbesserung der Gedächtnisleistung bei unstrukturierten Informationen
o bei strukturiert: Verbesserung durch: Kontext, gleiche Art v. Aufgaben, Zustand
o bei unstrukturiert: elaboriertes Wiederholen (intensive Beschäftigung,
Zusammenhänge finden); Memotechniken: Assoziation von neuen Infos mit Vorwissen (zb.: Loci-Technik: Verknüpfung Items mit Orten/Wegen); Wäscheleine-Technik:
Assoziation von Zahlen mit Reimwörtern.
Strukturen des Langzeitgedächtnis – biologische Faktoren
• Gedächtnisstrukturen
o Konzepte: mentale Repräsentationen für Kategorien (Hund) typisch/atypisch Basisebene: Hierarchieebene, auf der Menschen am besten Kategorisieren können
o Schemata: konzeptueller Rahmen für Wissen. Besteht aus mehreren Konzepten
o Skript: Infos über zeitlichen Ablauf
• Wege des Erkennens
o Eindeutige Objekte
Theorie Prototyp: Vergleich mit Prototyp
Theorie 2: Vergleich mit Erinnerungen verschiedenen Exemplare
o Mehrdeutige Objekte
o Mithilfe v. Vorwissen, Vergleich mit Erwartungen
• Konzepte/Schemata/Skripte verändern sich mit Erfahrungen+ umgekehrt, prägen Weltsicht
• Erinnern als rekonstruktiver Prozess
o häufig keine Erinnerung an einzelnen Informationsbestandteil sondern Rekonstruktion auf der Grundlage einer allgemeinen Form des gespeicherten Wissens (Weg zur Arbeit)
o Gedächtnisverzerrungen; wird von Vorwissen beeinflusst (Nivellierung, Akzentuierung,
Assimilierung), Rekonstruktion v. nicht erlebten Ereignissen
o Blitzlichterinnerungen: Erinnerungen an hoch emotionale Ereignisse besser (nicht eindeutig bestätigt in Studien)
• Biologische Aspekte d. Geda chtnis
o Gedächtnis hat verschiedene Gehirnregionen
o Striatum: Gewohnheitsbildung, Reiz-Reaktions-Verbindung
o Amygdala: Emotional bedeutsame Erinnerungen
o Hippocampus: Deklaratives G., zusammenführen räumlicher Erinnerungen
o Cerebraler Kortex: sensorisches Gedächtnis, Assoziation zwischen Sinneseindrücken
o Cerebrellum: Prozedurales Gedächtnis, Gedächtnisinhalte durch Wiederholung, Konditionierung
• Gedächtnisstörungen
o Amnesie: Gedächtnisverlust über Zeitspanne#
Anterograde Amnesie: Informationen nach Ereignis können nicht mehr gespeichert werden
Retrograde A.: Informationen vor Ereignis nicht abrufbar
• Bildgebende Verfahren bei der Hirnforschung
o Enkodieren: hohe Aktivität im linken präfrontalen Kortex
o Abruf: hohe Aktivität im rechten präfrontalen Kortex