Psychologie I

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Klasse 12

Autor Wimmer96

Veröffentlicht am 02.11.2018

Schlagwörter

Psychologie

Zusammenfassung

Als Psychologie beschreibt man die Wissenschaft vom Verhalten und Erleben von Menschen. Sie stellt eine relativ schwer zu ergründende Wissenschaft dar, da es extrem schwer ist in die menschliche Psyche zu blicken.

Psychologie als Wissenschaft

Definition: Psychologie

Psychologie als die wissenschaftliche Untersuchung des Verhaltens von Individuen und ihren kognitiven Prozessen.
Untersuchung der Definition:

  1. Wissenschaftlich
    • psychologische Schlussfolgerungen basieren auf Belegen die entsprechend der Prinzipien wissenschaftlicher Methoden gesammelt wurden
    • Wissenschaftliche Methoden: systematische Schritte zur Analyse und Lösung von Problemen)
    • Aus den so erhobenen Daten folgen psychologische Schlussfolgerungen

  2. Menschliches Verhalten
    • das Mittel, durch welches sich der Organismus an die Umwelt anpasst

  3. Von Individuen (und Gruppen)
    • eine Untersuchung ist sowohl in seinem natürlichen Lebensraum, als auch unter den kontrollierten Bedingungen eines Forschungslabors möglich
    • An Mensch oder Tier

  4. Und deren kognitive Prozesse
    • Arbeitsweise des menschlichen Geistes / Gehirns
    • Innere Ereignisse nicht direkt beobachtbar

ZIELE DER PSYCHOLOGIE
Verhalten beschreiben, erklären, vorhersagen und kontrollieren

  1. Beschreiben
    • Aufzeichnungen von Beobachtungen, wie sich Organismen verhalten und den Bedingungen, unter denen das Verhalten auftritt  Verhaltensdaten
    • Von groben bis sehr feinen Untersuchungseinheiten
    • Gewährleistung der Objektivität t durch beschreiben von Fakten ohne Einfluss subjektiver Informationen (nur wahrnehmbare Informationen!).

  2. Erklären
    • geht über das Beobachtbare hinaus  Wie funktioniert das (beobachtete) Verhalten?
    • Ziel ist das Herausfinden von regelhaften Mustern

• Annahme: Verhalten wird durch eine Kombination von Faktoren beeinflusst:
o Innere Faktoren: Individuum (Rückschluss von inneren Determinanten des Verhaltens auf Besonderheiten des Organismus)
o A äußere Faktoren: Verhaltensweise wird durch Einflüsse außerhalb der Person bestimmt (physische Umwelt, Umgebungsfaktoren, soziale Umwelt)

  1. Vorhersagen
    • Aussagen über die Wahrscheinlichkeit, mit der ein bestimmtes Verhalten auftreten wird oder ein bestimmter Zusammenhang nachgewiesen werden kann
    • wissenschaftliche Vorhersagen müssen hinreichend exakt formuliert sein um getestet werden zu können
    • Trifft die Vorhersage zu wird die Erklärung gefestigt, sonst: Überarbeitung

  2. Kontrollieren
    • Gezielte Beeinflussung des Verhaltens eines Individuums (positiv: Interventionen)
    • Um Menschen zu helfen, Kontrolle über problematische Aspekte ihres Lebens zu erlangen  Ziel: Verbesserung der Lebensqualität

HISTORISCHE GRUNDLAGEN DER PSYCHOLOGIE
„Die Psychologie besitzt eine lange Vergangenheit, aber nur eine kurze Geschichte.“ (Ebbinghaus)

• Platon und Aristoteles entwickelten bereits im Altertum gegensätzliche Positionen, die nach wie vor Einfluss auf unser gegenwärtiges Denken haben
• Empirische Sichtweise: Mensch mit anfangs leerer Erfahrungstafel
• Nativistische Sichtweise: Menschen kommen bereits mit mentalen Strukturen auf die Welt, die Grenzen mit sich bringen, wie sie die Welt erfahren
• Immanuel Kant brachte diese Position im 18. Jahrhundert
• Ansätze Psychologie als Wissenschaft zu betreiben:
o Rene Decartes (1596 - 1650) beschrieb den menschlichen Körper als eine „Tier- Maschine“, die wissenschaftlich verstanden werden kann, indem man durch empirische Beobachtung Naturgesetze entdeckt
o Wilhelm Wundt gründete 1879 in Leipzig das erste ausgewiesene Labor fu r experimentelle Psychologie
o William James schrieb 1890 das zweibändige Werk „The Principles of Psychology“, das viele Expertinnen und Experten für den bedeutsamsten psychologischen Text halten
• Strukturalismus und Funktionalismus
o Strukturalismus: die Untersuchung der Struktur des Geistes und des Verhaltens; Identifizierung der wesentlichen Bestandteile (Technik der Introspektion) Kritik: es ist unmöglich mit Sicherheit davon auszugehen, dass die Ergebnisse einer individuellen Introspektion verallgemeinerbare Aspekte menschlicher Psychologie darstellen,
Gestaltpsychologie untersucht, wie der menschliche Geist eine Erfahrung als organisiertes Ganzes auffasst

o Funktionalismus Funktion bzw. Absicht eines jeden Verhaltes im Hinblick auf ein bestimmtes Endziel  Ziel des Funktionalismus liegt eher im Erklären anstatt in experimenteller Kontrolle. Platz für Emotionen, das Selbst, Wille, Werte und religiöse wie mystische Erfahrungen

FRAUEN IN DER PSYCHOLOGIE
• Margaret Washburn erste Frau, der ein Doktorgrad in Psychologie verliehen wird
• Mary Calkins erste weibliche Präsidentin der American Psychological Association
• Anna Freud Pionierin in der Psychoanalyse
• Charlotte Buhler Mitbegründerin der humanistischen Psychologie

PSYCHOLOGISCHE PERSPEKTIVEN
• Psycho-dynamische Perspektive: Verhalten wird durch starke innere Kräfte angetrieben und motiviert
o Sigmund Freud als Vertreter der psychodynamischen Perspektive
o Zustände der Deprivation, physiologische Erregung und Konflikte liefern die Energie für das Verhalten  die Reaktionen enden, wenn Bedürfnisse befriedigt und Triebe zurückgegangen sind
o Hauptzweck von Handlungen besteht in der Reduktion von Spannung
o Person wird durch ein komplexes Netzwerk innerer und äußerer Kräfte gezogen und geschoben
o Soziale Einflüsse und Interaktionen haben Auswirkung auf die Persönlichkeitsentwicklung
o Handlungen können durch Motive gesteuert werden, die dem Bewusstsein nicht zugänglich sind (das Unbewusste)
• Behavioristische Perspektive
o John Watson und Burrhus F. Skinner als Vertreter der behavioristischen Perspektive
o Wie rufen bestimmte Umweltstimuli bestimmte Arten des Verhaltens hervor
o S  R  C
o Antezedensbedingungen sind Bedingungen, die dem Verhalten zugrunde liegen und den Rahmen für einen Organismus schaffen, eine Reaktion auszuführen oder sie
zurückzuhalten
o Reaktionen sind die Verhaltensweisen, die es zu verstehen, vorherzusagen und zu steuern gilt
o Ergebnisse bei Tieren sind u übertragbar auf den Menschen (Grundgedanke der Spezienübergreifenden)
o Exakte Beschreibung der beobachteten Phänomene und strenge Standards für die Überprüfung von Prinzipien sind wichtig
• humanistische Perspektive
o Carl Rogers und Abraham Maslow als Vertreter der humanistischen Perspektive

o Alternative zu den psychodynamischen und behavioristischen Modellen
o Menschen als aktive Geschöpfe, die von Grund auf gut sind und ü ber die Freiheit der Wahl verfügen
o Suche nach Verhaltensmustern in der Lebensgeschichte
o Hauptaufgabe des Menschen ist das Streben nach positiver Entwicklung  Drang jedes Individuums, sein Potenzial möglichst umfassend zu verwirklichen (Selbstverwirklichung)
o Fu r Verständnis eines Menschen muss Wissen über Psyche, Körper und Verhalten eines Menschen vor dem Hintergrund sozialer und kultureller Faktoren betrachtet werden (holistische Herangehensweise)
• Kognitive Perspektive
o Noam Chomsky als Vertreter der kognitiven Perspektive
o Fokus auf dem menschlichen Denken und all seinen wissensbasierten Prozessen
o Verhalten wird nur zum Teil durch vorangehende Umweltereignisse und frühere Verhaltenskonsequenzen bestimmt
o Reaktion eines Individuums richtet sich nicht nur an der objektiven Welt aus, sondern auch an der subjektiven Realität seiner Innenwelt aus Gedanken und Bildern
o S  O  R
• Biologische Perspektive
o Ursachen für Verhalten liegt in der Funktionsweise der Gene, des Gehirns, des Nervensystems und des endokrinen Systems
o Erklärung über körperliche Strukturen und biochemischen Prozesse
o Erfahrungen und Verhalten sind das Ergebnis chemischer und elektrischer Aktivität
o Verhalten durch körperliche Strukturen und Vererbungsprozesse determiniert
• Evolutionäre Perspektive
o Grundlage bildet Darwins Evolutionstheorie
o kognitive und körperliche Fähigkeiten haben sich über Millionen von Jahren entwickelt
o Konzentration auf zeitlich extrem lange Prozesse der Evolution
o Problem: keine Experimente möglich
• Kulturvergleichende Perspektive
o Interkulturelle Unterschiede der Ursachen und Konsequenzen von Verhalten
o Untersuchungen intranational als auch international
o Generalisierungen über menschliche Erfahrungen werden relativiert