Psychologie iX

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Klasse 12

Autor Wimmer96

Veröffentlicht am 04.11.2018

Schlagwörter

Psychologie

Zusammenfassung

Als Psychologie beschreibt man die Wissenschaft vom Verhalten und Erleben von Menschen. Sie stellt eine relativ schwer zu ergründende Wissenschaft dar, da es extrem schwer ist in die menschliche Psyche zu blicken.

Intelligenz und Intelligenzdiagnostik
Psychologische Diagnostik
• festgelegte Testverfahren zur Bewertung von Fähigkeiten, Verhaltensweisen, Persönlichkeitseigenschaften
• Geschichte der Diagnostik
o In China bereits vor 4000 Jahren: Kompetenzprüfung
o Galton 1869: Unterschiede v. Menschen in ihren Fähigkeiten: Intelligenzunterschiede sind quantifizierbar und objektiv korrelativ messbar
• Grundeigenschaften formaler Diagnostik
o Reliabilität: konsistente Ergebnisse des Instrumentes
o Validität: misst das Instrument das Richtige?
o Normstichprobe: für Interpretation der Einzelnen Ergebnisse
o Standardisierung: gleiche Anwendung d. Testinstrumentes + gleiche Bedingungen
Intelligenzdiagnostik
• Intelligenz: Allgemeine geistige Fähigkeit (schlussfolgerndes Denken, Planen, Problemlösen, abstraktes Denken, Verstehen komplexer Ideen, rasches Auffassen, Lernen aus Erfahrung)
• Ursprünge der Intelligenzdiagnostik
o Binet, Simon 1905: 1. Intelligenztest. (Unterscheidung normale und entwicklungsverzögerte Kinder, Berechnung von Intelligenzalter, Aufgaben: kein auswendig gelerntes Wissen)
o IQ-Tests: IQ ist numerisches, standardisiertes Maß der Intelligenz
 Standford-Binet Skalen (nicht für Erwachsene) (Weiterentwicklung durch Stern: IQ=Intelligenzalter/Lebensalter mal 100) (Standartinstrument klinische Psychologie, Psychiatrie, Schulberatung)
 Wechsler Skalen (alle Altersgruppen) (Kombination aus verbal+nicht verbal – Verbal IQ; handlungsbezogene Untertests – Handlungs-IQ; gut fu r Messung v. Entwicklungsverläufen)
 Außergewöhnlich hohe oder niedrige Intelligenz: Heutige Berechnung d. IQ: Vergleich mit Altersgruppe, Mittelwert = 100
• Intelligenzminderung: ab unter 70  Einschränkungen in
Kommunikation und Eigenständigkeit  geistige Behinderung. Ursachen: Genetik + Umwelt
• Lernschwäche: Differenz IQ – Leistung (Bsp.: LRS)
• Hochbegabung: ab 130; aber auch andere Faktoren: Kreativität, Zielstrebigkeit, Überdurchschnittliche Fähigkeiten
Intelligenztheorien
• Psychometrische Intelligenztheorien
o Psychometrie: Testen v. Mentalen Fähigkeiten und deren Beziehungen untereinander
o Faktorenanalyse: Faktorenreduktion; Ziel: Identifikation v. Grundlegenden Dimensionen; Resultat: Identifikation statistischer Regelmäßigkeit

o Spearman 1904: hohe Korrelationen d. Leistungen in verschiedenen IQ-Tests  Faktor für allgemeine Intelligenz: g-Faktor – Grundlage jeder Intelligenzleistung; zusätzlich s- Faktoren (spezielle Fähigkeiten)
o Catell 1963: Aufteilung IQ in zwei unabhängige Komponenten: kristallene Intelligenz (Wissen); fluide Intelligenz (Fähigkeit d. Erkennung komplexer Zusammenhänge,
Fähigkeit, neue und abstrakte Probleme zu lösen)
• Intelligenz ist mehr als die traditionellen IQ-Tests messen!
• Sternbergs triarchische Intelligenztheorie
o Analytische Intelligenz: Informationsverarbeitung, Denken+ Problemlösen (Wissenserwerbskomponenten, Ausführungskomponenten, Metakognitive Komponenten)
o Kreative Intelligenz: Fähigkeit mit neuen Problemen umzugehen
o Praktische Intelligenz: (individuell, unterstützt von analytischer) Koordination von Alltagsanforderungen, Anpassung auf neue Umstände, Identifizierung von geeigneten Umständen, Gestaltung einer Bedürfnisgerechten Umwelt
o Kritik: Trennung praktische und kreative und nur umformulierter g-Faktor
• Gardners multiple Intelligenzen und emotionale Intelligenz
o 8 Intelligenzen: Logisch-mathematisch, Linguistisch, Naturalistisch, Musikalisch,
Räumlich, körperlich-kinästetisch, Interpersonal, Intrapersonal, Existenziell
o Wertschätzung in der Gesellschaft: westlich: logisch-mathematisch; Bali: musikalisch;
Japan: Interpersonal
o Kritik: Intelligenzen nicht wirklich unabhängig? Angeborene Talente gibt es nicht
• Emotionale Intelligenz: Komponenten: Emotionen wahrnehmen, einschätzen, ausdrucken
o Emotionen beim Denkvorgang unterstützend einsetzen
o Emotionen verstehen und regulieren,
o Emotionsregulation: wichtige Auswirkungen von emotionaler Intelligenz auf Denken und den Alltag

Intelligenz als Politikum, Diagnostik und Gesellschaft

• Die Geschichte der Gruppenvergleiche
o Goddart: Selektiver Ausschluss aus USA von Immigranten mit geistigem Defekt
• Intelligenz und Vererbung
o Untersuchungsmethode: Familien- und Zwillingsstudien
o Erblichkeitsschätzung: Wie viel Varianz erklärt durch Gene? Methode: 30-80% der Varianz im IQ zurückführbar auf Gene (zunehmende Erblichkeit im Laufe d. Lebens; Erklärung: genetische Anlagen  entsprechende Umwelten)
o keine Erblichkeitsschätzung zwischen Gruppen (nur innerhalb) und zwischen einzelnen Personen möglich
• Intelligenz und Umwelt
o Gleiche Gene (Zwillingsstudien) komplexe Einflüsse der Umwelt
o sozioökonomischer Status hat viel Einfluss (intellektuelle Stimulation, Gesundheit)

o Anlage-Umwelt  intellektuelle Leistungsfähigkeit (beidseitige Interaktion)
• Kultur und Validität des Intelligenztests
o IQ Prädiktor für: Note, beruflicher Status, Leistung im Beruf (=Erfolg in westl. Welt)
o zusätzlich zu direkt: indirekte Beeinflussung: hoher IQ-> mehr Motivation,
o Gruppenvergleiche nur möglich bei validierten IQ-Tests für jeweilige Gruppe
o Stereotyp-Threat: Bedrohung durch mögliche Bestätigung des Stereotyps
• Diagnostik und Gesellschaft:
o Ziel: Genaue Diagnose ohne Fehler
o Objektivität (standardisierte Tests)
o Kritik bei Tests: Konsequenzen bei Entscheidungen anhand von Tests sind für manche höher als andere; bei Bildungsergebnissen: mögliche Manipulation der Daten; Test Wert wird fälschlicherweise als unveränderliches Personenmerkmal aufgefasst