Psychologie II

Fach Fach

Klasse 12

Autor Wimmer96

Veröffentlicht am 02.11.2018

Schlagwörter

Psychologie

Zusammenfassung

Als Psychologie beschreibt man die Wissenschaft vom Verhalten und Erleben von Menschen. Sie stellt eine relativ schwer zu ergründende Wissenschaft dar, da es extrem schwer ist in die Menschliche Psyche zu blicken.
 Forschungsmethoden

Forschungsprozess
• Schritte, die für gewöhnlich aufeinander folgen
o Erste Beobachtungen (Fragestellung)
o Theorie (geordnete Menge von Begriffen und Aussagen, die ein Phänomen erklärt) Grundlage der meisten psychologischen Theorien ist die Annahme eines
Determinismus, dass alle Ereignisse das Ergebnis von spezifischen Kausalfaktoren sind
o Annahme, dass Verhalten und mentale Prozesse regelmäßigen Mustern folgen und dass diese Muster durch Forschung offengelegt werden können
o Hypothese bilden (vorläufige und überprüfbare Aussage über den Zusammenhang zwischen Ursachen und Folgen)
o Untersuchung entwerfen (Anwendung wissenschaftlicher Methodik um die Hypothese zu überprüfen) Ziel ist es, Schlussfolgerungen mit möglichst großer Objektivität ziehen zu können
o Daten analysieren und Schlussfolgerungen ziehen
o Ergebnisse publizieren, auf offene Fragen hinweisen
o Schlusse für Folgeuntersuchungen ziehen

Operationale Definitionen und Beobachter verursachte Verzerrungen
• Beobachter abhängige Urteilsverzerrung (observer bias) ist ein Fehler, der durch persönliche Motive und Erwartungen des Betrachters entsteht. Die Voreingenommenheit des Beobachters und daraus resultierende Urteilsverzerrung wirken als Filter
o Gegenmaßnahme: Standardisierung und operationale Definitionen
• Eine operationale Definition (auch Operationalisierung) standardisiert die Bedeutung innerhalb eines Experiments,
o Variablen innerhalb eines Experiments müssen operational definiert sein
o eine Variable ist jeder Faktor, der sich in Art oder Menge verändert
o unabhängige Variable (UV)  Ursache
o Ist keine Manipulation der UV möglich  Korrelationsstudien
o Abhängige Variable (AV)  Zu messende Variable, die von der Ursache abhängt

Experimentelle Methoden
• Konfundierung  Fu r ein Ergebnis kommen verschiedene Ursachen in Frage
• Um unklare kausale Zusammenhänge aufzuklären, werden experimentelle Methoden verwendet
• UV wird manipuliert, um Einfluss auf AV zu prüfen
• Ziel ist es, sichere Kausalaussagen machen zu können
• Erwartungseffekte (auch Rosenthal-Effekt)
o tritt beim Versuchsleiter auf

o VL teilt auf subtile Weise mit, welches Ergebnis erwartet wird, ruft gewünschte Reaktion hervor
o Gegenmaßnahme: Doppelblindtechnik
• Placebo-Effekt
o Erwartungseffekt beim Probanden: Probanden verändern ihr Verhalten ohne irgendeine experimentelle Manipulation
o Gegenmaßnahme: Placebo - Kontrollgruppe
• Hawthorne - Effekt
o Probanden ändern ihr Verhalten, weil sie wissen, dass sie beobachtet oder getestet werden
o Gegenmaßnahmen: Kontrollmaßnahmen, Messen von nicht direkt beeinflussbarer Größen (z.B. Hautleitfähigkeit)
• Between-Subjects-Design
o unterschiedliche Probandengruppen werden zufällig entweder einer
Experimentalbedingung ausgesetzt, oder einer Kontrollbedingung zugewiesen
• Within-Subjects-Design
o Jeder Proband wird gleichzeitig als die eigene Referenz genutzt (Jeder macht alles durch)

Korrelationsstudien
• Zusammenhang von Variablen, Eigenschaften oder Charakteristika
• Korrelationskoeffizient: Bekannte statistische Größe, Wert variiert zwischen + 1,0 (perfekte positive, also erwartete, Korrelation) und - 1,0 (perfekte negative, also nicht
zusammenhängende, Korrelation). Bei 0 kein Zusammenhang von UV und AV
• Korrelation impliziert KEINE Kausalität

Selbstberichtsverfahren
• Bestehen aus sprachlichen Antworten (in mündlicher oder schriftlicher Form)
• Ziel: Reliable Methoden zu finden, um diese Antworten zu quantifizieren
• Anfällig für das Phänomen der sozialen Erwünschtheit
• Methoden:
o Fragebogen / Umfrage (Offene oder geschlossene Fragen)
o Interview
o Introspektion

Reliabilität und Validität
• Ziel psychologischer Messungen ist es, Ergebnisse zu erhalten, die sowohl reliabel als auch valide sind.

• Reliabilität: Konsistenz und Verlässlichkeit von Daten, die sich aus einer psychologischen Testung oder aus experimenteller Forschung ergeben
o Gleiche Ergebnisse auch bei Wiederholung
o Misst der Test genau, unabhängig davon was er messen soll
• Validität: Die durch Forschung und Testung gewonnene Information gibt mit großer Wahrscheinlichkeit die psychologische Variable wieder, die sie zu messen
o ein Experiment ist valide, wenn das Ergebnis auf weitergefasste Umstände übertragbar ist
o Misst der Test das, was er messen soll?
• Tests können reliabel sein, ohne dass sie zwangsläufig auch valide sind. ABER valide Daten sind immer reliabel

Ethische Grundsätze
• Respekt gegenüber den Grundrechten von Mensch und Tier
• Der potentielle Nutzen eines Forschungsprojektes muss immer gegen die Kosten aufgewogen werden
• Ethikkommissionen überwachen Forschungsvorhaben und sorgen für die Einhaltung der ethischen Richtlinien
• Ablauf der Rezipienten Aufklärung
o Prinzip der Freiwilligkeit der Teilnahmefreiwillige: Zustimmung nach Aufklärung
o Aufzeichnungen werden streng vertraulich behandelt
o Probanden können den Versuch jederzeit ohne Angaben von Gründen abbrechen
• Vorsätzliche Täuschung
o Einschränkungen:
o die Untersuchung muss von hinreichendem wissenschaftlichen und pädagogischen Wert sein, um die Täuschung zu rechtfertigen
o Forschende dürfen Probanden nicht täuschen, wenn es sich um Studien handelt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit physischen oder emotionalen Schmerz verursachen
o die Forschenden müssen nachweisen, dass kein gleichwertiges Verfahren existiert, das ohne Tä uschung auskommt
o die Täuschung muss am Ende der Untersuchung offengelegt werden
o die Probanden müssen die Möglichkeit haben, nach Offenlegung der Täuschung die Verwendung ihrer Daten zu untersagen
• Tierforschung: Ethiker ermutigen Forschende, Test zur U berprüfung von Hypothesen zu entwickeln, die möglichst wenige Tiere erfordern oder völlig auf Tiere verzichten können
o Vorgehen: Schmerz und Leiden fu r Tiere so weit wie möglich minimiert
o Forschende, die mit Tieren arbeiten, benötigen eine bestimmte Ausbildung
o Für das Wohlergehen/artgerechte Haltung muss gesorgt sein

Evolutionäre und biologische Grundlagen

Vererbung und Verhalten
• Wichtige Dimension kausaler Erklärungen: durch die Pole von Anlage (oder Erbe) und Umwelt aufgespannt (Anlage-Umwelt-Debatte
• Merkmale der Umwelt sind oft direkt beobachtbar, das macht es leichter zu verstehen, wie sie das Verhalten von Menschen beeinflussen
• Im Gegensatz dazu: Biologische Kräfte, die das Verhalten formen (nie mit bloßem Auge zu erkennen)

Evolution und natürliche Selektion
• Charles Darwin (1809 – 1882)
o Bekanntestes Buch „Die Entstehung der Arten“, veröffentlicht 1859 (deutsch 1884)
o Survival oft he fittest: Organismen, die gut an ihre jeweilige Umwelt angepasst sind, produzieren mehr Nachkommen als die schlechter angepassten
o ökologische Nischen: Futterquellen und Lebensbedingungen variieren  Erklärung für rdas Entstehen neuer Spezies
o Eine geographische Trennung von zwei Populationen einer Ursprungsart fu hrt dazu, dass sie sich als Reaktion auf unterschiedliche Umweltbedingungen entsprechend weiterentwickeln
o Genotyp: die genetische Struktur
o Pha notyp: das ä ußere Erscheinungsbild und das Verhaltensrepertoire
o Die natürliche Selektion begünstigte im Laufe der Evolution des Homosapiens hauptsächlich drei Anpassungen (Gang auf zwei Beinen, Weiterentwicklung des Gehirns, Sprache)
• kulturelle Evolution: die Tendenz von Kulturen, adaptiv durch Lernen auf Veränderungen in der Umwelt zu reagieren
o Sprache als Basis der kulturellen Evolution
o die kulturelle Evolution ist auf einen Genotyp angewiesen, der die Kapazitäten für Lernen und abstraktes Denken in sich trägt

Quellenangaben
<pre><code> Richard J. Gerrig </code></pre> <p>Psychologie, 20. Auflage, Pearson</p>