Public Management

Fach Fach

Klasse 11

Autor Wimmer96

Veröffentlicht am 07.11.2018

Schlagwörter

PUMA

Zusammenfassung

Public Management ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, welche den öffentlichen Sektor systematisch aus betriebswirtschaftlicher, sozialwissenschaftlicher und psychologischer Sicht unter Berücksichtigung der rechtlichen Bedingungen untersucht.
 Kapitel 1 - Einführung

1.1 Wissenschaft, BWL und PM
►Erfahrungs- und Erkenntnisobjekt sowie Erkenntnisziel einer Wissenschaft:
Erfahrungsobjekt: kennzeichnet den wahrnehmbaren Realitätsausschnitt, der den Hintergrund bzw. Ausgangspunkt des Erkenntnisstrebens darstellt.
Erkenntnisobjekt: beschreibt dann Tatbestände innerhalb der Erfahrungsobjekts, worüber Wissen gewonnen werden soll. Welcher Art dieses Wissen ist, beinhalten die Erkennntnisziele.
1.1 Wissenschaft, BWL und PM
► Charakteristika des Wirtschaftens
Das Erfahrungsobjekt der Wirtschafswissenschaften ist der Tatbestand der Knappheit von Ressourcen und das hieraus folgende Erfordernis des Wirtschaften → Wirtschaften ist nötig um das Spannungsverhältnis zwischen umfangreichen Bedürfnissen und knappen Ressourcen auszugleichen.

Markt: gleicht Interessensgegensätze aus ( z.B. Anbieter, Nachfrager haben gegensätzliche Interesse / Ziele am Arbeitsmarkt)

1.1 Wissenschaft, BWL und PM
► Kennzeichen des öffentlichen Sektors bzw. öffentlicher Organisationen
a) Ausstattung mit hoheitlicher Gewalt ( d.h. der Staat oder eine sonstige öffentlich- rechtliche Körperschaft/Anstalt wird zur Erreichung der Ziele tätig)

b) Öffentlich-rechtliche Rechtsformen

c) Erfüllung eines öffentlichen Zwecks

d) Öffentl.-rechtl. Legitimation & Kompetenz für Gründung, Gründungszweck,
Bestandssicherung & Auflösung

e) Kommunale o. staatl. Trägerschaft bzw. Eigentümer

f) Durch kommunale o. staatl. Träger gesicherte Beherrschbarkeit

► Abgrenzung öffentlicher Sektor, privat-erwerbswirtschaftlicher Sektor, dritter Sektor ( “Drei- Sektoren Modell”)

Öffentlicher Sektor (Staat):

  • umfasst Bund (einschließlich Sondervermögen), Länder und Gemeinden
  • Erfüllung hoheitlicher Aufgaben durch primäre Finanzierung über Steuern u. Abgaben Markt (privater Sektor):
  • Gewinnorientierung generell über den Markt finanzielle Tätigkeiten (Austauschprozesse/Transaktionen - Leistung für einen Preis)
    “Dritter Sektor”:
  • Organisation, die weder den “idealtypischen Pol” Markt noch Staat zugeordnet werden kann
  • Charakteristika: Nicht Ausschüttungsrestriktion, autonome Entscheidungsbildung, Bedeutung der Ehrenamtlichkeit

► Abgrenzung VWL, BWL & PM
BWL glieder sich in ABWL und SBWL

  • Allgemeine BWL:
    a) planerische, organisatorische und rechnerische Entscheidungen in Betrieben
    b) Funktion- und branchenübergreifende Ausrichtung

  • Spezielle BWL:
    a) Spezialisierung auf ausgewählte Themen
    b) zwei verschiedene Ansätze Gebiete voneinander abzugrenzen

  1. Funktional: Unternehmensführung, Beschaffung, Logistik…
  2. Institutionell: Bankbetriebslehre, öffentl. BWL, Handelsbetriebslehre, DL- management
  • Öffentliche BWL:
    a) Betriebe und UT, die öffentliche Güter bereitstellen u. insofern öffentl. Aufgaben erfüllen
    b) Befriedigung von Bedürfnissen der Gesellschaft über öffentl. Güter
    c) Kollektivgüter (öffentl. Güter): i.d.R., kein privater Anbieter/vom Staat angeboten, daher durch Gemeinschaft finanziert (Steuern, Beiträge,); kein Ausschlussprinzip, keine Rivalität im Konsum (z.B. Benutzung Gehweg)

► Begriff “Öffentl. BWL/Public Management”

  • Betrachtung des Management staatl. & kommunaler Institutionen (Gebietskörperschaften Bund, Länder, Gemeinden)
  • Erfüllung öffentlicher Aufgaben
  • Beteiligte Sektoren:
    a) Bildung und Kultur
    b) Gesundheit und Sport
    c) Finanz-, Justiz-, Polizei-, und andere Behörden d)…
  1. 2 Grundlegende BWL-Begriffe & Zusammenhänge
    Betrieblicher Transformationsprozess:
    Input
    Umwandlungsprozess

    Output (z.B. Verwaltungsleistung (Geburtsurkunde))

► Wirtschaftlichkeitsprinzip
…lässt sich in Mengen-oder Wertgrößen formulieren

Mengengrößen:
a) Minimumprinzip (Output gegeben): Geringstmöglicher Input→ bestimmter Output erzielen z.B. der geplante Unternehmensumsatz in Höhe von 10 Mio. € soll mit möglichst wenig Vetriebsmitarbeitern erzielt werden

b) Maximumprinzip (Input gegeben): Gegebenen Input → größtmögliche Output erzielen z.B. Eine möglichst weite Strecke (Output) mit einer Tankfüllung von 50 Litern (Input) zurücklegen

Wertgrößen:
Abbild von Kosten und Leistungen

► Wirtschaftlichkeit, Produktivität und Effizienz

!Wirtschaftlichkeitsprinzip, Produktivität und Effizienz sind Drillinge!

Wirtschaftlichkeit anhand von Wertgrößen:

  • Produktivität - erfasst das mengenmäßige oder technisches Verhältnis von Input und Output. Sind Minimum- oder Maximumprinzip der Wirtschaftlichkeit erfüllt, ist die Produktivität am höchsten.
  • Effizienz - Wer wirtschaftlich handelt, hat seinen betriebl. Transformationsprozess effizient ausgestaltet, die Produktivität ist deshalb hoch (maximal).

Inputfaktorbezogene Produktivität in Relation zur Outputgröße:

  • Arbeitsproduktivität: beschreibt das Produktionsergebnis je Arbeitsstunde, das in einem bestimmten Betriebswerk (Werk: Abteilung) oder von einer bestimmten Arbeitsgruppe erzielt wurde
    -Durchschnittsproduktivität: Output/Maschinenstunden bzw. Maschinenzahl
  • Grenzproduktivität: beschreibt, welcher zusätzlicher Output erzielt werden kann, wenn man eine zusätzliche Einheit des Inputfaktors einsetzt.

Unterscheiden Sie die Begriffe Effizienz und Effektivität in Bezug auf ein Anwendungsbeispiel aus dem öffentlichen Sektor:

  • Effektivität:
    a) bezogen auf Leistung (Output) z.B. Baugenehmigungen und Wirkung (Outcome) z.B.
    Zunahme der Kundenzufriedenheit
    b) “Erledigen wir die richtigen Dinge” —> Frage nach der Wirkung bzw. Zielerreichung

  • Effizienz:
    a) bezogen auf Ressourcen (Input) z.B. Personal, und Leistung (s.o.)
    b) “Erledigen wir die Dinge richtig” —> Frage nach dem Kosten- Nutzen- Verhältnis/Wirtschaftlichkeit

► Das erwerbswirtschaftliche Prinzip

Was kann man unter dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip verstehen und welche Kennzahlen sind mit ihm verbunden?

  • oberstes Zielt unternehmersicher Tätigkeit ist die Erwirtschaftung von Überschuss
  • entweder möglichst großer Gewinn oder möglichst große Rentabilität

a) Gewinn= Erlöse - Kosten

b) Rentabilität: gibt an, in welcher Höhe sich das im Betrieb eingesetzte Kapital während einer bestimmten Zeitspanne verzinst hat.

1.) Rentabilität: Gewinn/Kapital 100
2.) Eigenkapitalrentabilität: Gewinn/ EK
100
3.) Gesamtkapitalrentabilität: Gewinn + FK-Zinsen / FK+EK 100 4.) Umsatzrentabilität: Gewinn/Umsatz 100
5.) Kapitalumschlag: Umsatz/Kapital —> Grad der Nutzung des invest. Kapitals bzw. wie produktiv wird das Kapital im UN eingesetzt. (Geringer Kapitalumschlag kann mit hoher Umsatzrentabilität ausgeglichen werden)

► Das finanzielle Gleichgewicht
… ist bei einem Unternehmen gewahrt, wenn es zu jedem Zeitpunkt den dann fälligen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann.

Wie steht das finanzielle GW im Zusammenhang mit dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip und welchen Zusammenhang hat es?

  • Finanzielles Gleichgewicht = Nebenbedingung des erwerbswirtschaftlichen Prinzips ( Wirtschaftlichkeitsprinzip als notwendige, nicht hinreichende Bedingung) —> d.h.
    a) das Unternehmen muss Liquidität erhalten, da es ansonsten aufhört zu existieren
    b) das Unternehmen soll keineswegs die Liquidität maximieren (bedeutet nur Kassenhaltung —> gebundenes Kapital —> Opportunitätskosten, Gewinnentgang)
Quellenangaben
<pre><code> Public Management, Taschenbuch von Andreas Lamers, Springer </code></pre> <p>&Ouml;ffentliche Betriebswirtschaftslehre - Public Management, Taschenbuch von Reinbert Schauer, Linde, Wien</p> <p>New Public Management und &ouml;ffentliche Verwaltung, Taschenbuch von Hendrik Steven, GRIN Publishing</p>