Mikroökonomie VII

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Klasse 11

Autor Wimmer96

Veröffentlicht am 04.11.2018

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Mikroökonomie

Zusammenfassung

Die Mikroökonomie , auch Mikroökonomik oder Mikrotheorie, ist ein Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre. Sie vereint die wichtigsten Theorien der VWL und befasst sich mit dem Konsumenten. Diese Serie stellt einen grundsätzlichen Überblick dar.
  1. Kapitel: Das Angebot der Unternehmung
    • Marktverhältnisse: Jede Unternehmung sieht sich zwei wichtigen Entscheidungen gegenüber:
    ◦ Welche Menge soll produziert werden?
    ◦ Welchen Preis soll ich für mein Produkt verlangen? Es gibt 2 Arten der Beschränkung:
    ◦ Technologische Beschränkung, die in der Produktionsfunktion zusammengefasst ist (nur bestimmte Inputkombinationen möglich)
    ◦ Marktbeschränkung. Es kann nur soviel verkauft werden, wie die Leute bereit sind zu kaufen.
    • Nachfragekurve, der sich ein Unternehmen gegenüber sieht: Beziehung zwischen dem festgelegten Preis und der verkauften Menge.
    Gäbe es nur ein Unternehmen, wäre die Nachfragekurve die Marktnachfragekurve. Bei mehreren Unternehmen muss jedes Unternehmen bei der Festlegung seiner Preise und Mengen abschätzen, wie sich die anderen verhalten.
    • Marktverhältnisse: Möglichkeit der Unternehmen aufeinander bei Preis. Und Outputentscheidungen zu reagieren.

• Vollkommene Konkurrenz: Jede Unternehmung nimmt an, dass der Marktpreis von ihrem eigenen Outputniveau unabhängig ist. Auf einem Konkurrenzmarkt muss sich daher jede Firma nur damit beschäftigen, welche Menge sie produzieren will. Der Preis steht fest: der gängige Marktpreis! Bei Preisen über dem Marktpreis wird nichts verkauft.

22.1 Die Angebotsentscheidung eines Unternehmens bei Wettbewerb
• Definitionsgemäß ignoriert ein Unternehmen bei Wettbewerb seinen Einfluss auf den Preis. Maximierungsproblem ist daher:
max py – c(y) (Umsatz-Kosten) y
 Die Gewinne sollen maximiert werden. Das ist dort, wo der Grenzumsatz gleich den Grenzkosten ist (wo der zusätzliche Erlös einer weiteren Einheit gerade gleich den zusätzlichen Produktionskosten dieser Einheit ist).
Der Grenzumsatz ist der Preis.
Ein Unternehmen wird ein Outputniveau y nehmen, bei dem gilt: p = MC(y)
 Daher ist die Grenzkostenkurve seine Angebotskurve. Oder: der Marktpreis entspricht genau den Grenzkosten – solange jedes Unternehmen auf seinem Gewinnmaximierenden (am ansteigenden Teil der Grenzkostenkurve) Niveau produziert.

• Preis = Grenzkosten: notwendige Bedingung für Gewinnmaximierung, aber keine hinreichende. Punkt muss nicht unbedingt der Gewinnmaximierende sein.
• Sind die AVC größer als der Preis: zumachen!
 Nur die Teile der Grenzkostenkurve, die oberhalb der AVC-Kurve liegen, sind mögliche Punkte der Angebotskurve.
Das Unternehmen produziert entlang jenes Teils der Grenzkostenkurve, der ansteigt und oberhalb der AVC-Kurve liegt (=Angebotskurve)
• Ein Unternehmen, das viel Output produziert und eins mit wenig Output müssen beide dieselben Grenzkosten haben, wenn beide Gewinnmaximierend.
• Inverse Angebotskurve: Gibt den Output als Funktion des Preises an.
• Produzentenrente: py – cV(y)
• Gewinn: py – cV(y) – F
• Eine Änderung der Produzentenrente von y auf y’ ist gleich der Gewinnänderung, da F sich ja nicht ändert.
 Wir können die Auswirkung einer Outputänderung auf den Gewinn allein aus der Kenntnis der Grenzkostenkurve messen.
• BEISPIEL:
◦ Wie sieht die Angebotskurve für die Kostenfunktion c(y) = y² + 1 aus?
◦ Preis = Grenzkosten: p = 2y (= inverse)
◦ umstellen nach y: S(p) = p/2 (= Angebotskurve)
◦ Wenn man diese Angebotsfunktion in die Definition des Gewinns einsetzt, kann man für jeden Preis p den maximalen Gewinn ausrechnen:
П(p) = py – c(y)  П(p) = p
(p/2) – (p/2)² – 1

22.2 Die langfristige Angebotskurve einer Firma
• langfristige Angebotskurve: gibt an, wie viel die Firma optimal erzeugen würde, wenn es die Fabrikgröße (oder was auch immer seine kurzfristigen fixen Kosten sind) anpassen könnte: p = MC1(y) = MC(y,k(y))
• kurzfristige Angebotskurve: Preis gleich Grenzkosten bei konstantem Niveau k:
p = MC(y,k)
•  Die kurzfristig und die langfristigen Grenzkosten berühren sich beim Outputniveau y, wo die Wahl des konstanten Faktors bei den kurzfristigen Grenzkosten dem Optimum k entspricht.
• Die langfristige Angebotskurve reagiert stärker auf den Preis (ist elastischer) als die kurzfristige, weil mehr Reaktionsmöglichkeiten.
• Da langfristig das Unternehmen durch sein Ausscheiden immer einen Gewinn von Null erzielen kann, muss der Gewinn, den das Unternehmen im langfristigen Gleichgewicht erzielt, zumindest Null sein.: py – c(y) ≥ 0

 Der langfristige Preis muss daher mindestens so hoch sein wie die Durchschnittskosten.
• Kurzfristig: Preis muss oberhalb der durchschnittlichen variablen Kosten liegen
• langfristig: Preis muss oberhalb der Durchschnittskosten liegen
• langfristig konstante Durchschnittskosten:
◦ Langfristig konstante Skalenerträge, dann ist die langfristige Angebotskurve gleich der langfristigen Grenzkostenkurve, die im Fall konstanter Durchschnittskosten mit der langfristigen Durchschnittskostenkurve zusammenfällt. In diesem Fall ist die langfristige Angebotskurve eine Horizontale bei cmin dem Niveau der konstanten Durchschnittskosten.  Das Unternehmen ist bereit, jede beliebige Outputmenge bei p = cmin anzubieten, bei p > cmin eine beliebig große Menge und bei p < cmin nichts anzubieten.
 Mit konstanten Skalenerträgen kann man n Einheiten zu Kosten von ncmin herstellen.

  1. Kapitel: Marktnachfrage
    • Hier addieren wir nun die individuellen Entscheidungen, um die Gesamtnachfrage zu erhalten.
    • Nachfragefunktion des Konsumenten i nach Gut 1: xi 1 (p1,p2,mi) = X 1 (p1,p2,m1,..mn)
    ◦ Σ xi 1 (p1,p2,mi)
    • Da die Nachfrage eines jeden Konsumenten nach Gut 1 von den Preisen und von seinem Geldeinkommen abhängt, wird die aggregierte Nachfrage von den Preisen und der Verteilung der Einkommen abhängen.
    • Repräsentativer Konsument: X 1 (p1,p2,M)
    • Marktnachfragekurve: Summe der einzelnen Nachfragekurven
    • Inverse Nachfragefunktion P(x): Misst wie hoch der Marktpreis des Gutes sein müsste, damit X Einheiten nachgefragt werden/Misst die MRS des Gutes
    • Marginale Zahlungsbereitschaft: da der Preis eines Gutes die MRS zwischen diesem Gut und allen anderen Gütern misst, stellt der Preis die marginale Zahlungsbereitschaft für eine zusätzliche Einheit eines Gutes dar. Wenn sich alle Konsumente den selben Preisen gegenüber sehen, werden alle bei ihrer optimalen Entscheidung dieselbe MRS haben.
    • Die Nachfragekurven werden horizontal addiert.
    • Unteilbare Güter: Nachfrage nach einem Gut kann mittels der Vorbehaltspreise beschrieben werden.

15.1 Elastizität
• Preiselastizität: ε = (∆q/q)/(∆p/p)
= Prozentänderung der nachgefragten Menge ∆q/q Prozentänderung des Preises ∆p/p
 Elastizität kann als das Verhältnis von Preis zu Menge multipliziert mit der Steigung der Nachfragekurve ausgedrückt werden. Ε = (p/q)*(∆q/∆p)

Seite 322 Bild 15.4

15.2 Elastizität und Nachfrage
• Absolutwert > 1: elastische Nachfrage
• Absolutwert < 1: unelastische Nachfrage
• Wert -1: einheitselastische Nachfrage
• Bei elastischer Nachfrage reagiert die nachgefragte Menge stark auf den Preis: Wenn man den Preis um 1% erhöht, sinkt die nachgefragte Menge um mehr als 1%.
• Allgemein hängt die Nachfrageelastizität eines Gutes zum Großteil davon ab, wieviele nahe Substitute es hat.
• Erlös: Preis verkaufte Menge: R = pq
• Der Erlös bei einer Preiserhöhung steigt, wenn der Absolutwert der Nachfrageelastizität kleiner als 1 ist. Wenn die Nachfrage auf den Preis nur schwach reagiert, wird eine Preiserhöhung die Nachfrage nicht sehr verändern
 Erlös wird steigen. Als Trennlinie stellt sich die Elastizität von -1 heraus. Hier wird bei einer Erhöhung um 1% die Menge um 1% zurückgehen, sodass sich der Erlös nicht ändert.
• BEISPIEL Preisfestsetzung:
Man würde nie einen Preis im unelastischen Bereich der Nachfrage festsetzen! Warum? Bei einer Erhöhung würden die Preise steigen, die verkaufte Menge (Produktionskosten) zurückgehen und der Gewinn allgemein steigen: Widerspricht der Annahme des Maximalen Gewinns!