Handelsrecht XI
Vorgründungsgesellschaft
• Mit Vertrag. Zusammenschluss zur Gründung einer GmbH
• Vertrag bedarf Form des §2 GmbHG
• Rechtnatur: GbR / oHG Auflösung bei Abschluss des GV
Vor-GmbH (zw. Notariellem Abschluss + Eintragung ins HR)
• Rechtsnatur + -stellung
o Suis generis, rechtsfähig
o Gilt weitgehend GmbHG wandelt sich bei Eintragung ipso iure mit allen Akt. + Pas. In GmbH um
• Vertretung durch GF
o Vertretungsmacht auf Zweck der Vorgesellschaft begrenzt
• Haftung der Vor-GmbH
o Haftet für rechtsgeschäftlich begründeten + kraft Gesetz treffenden Verbdl.
• Haftung der G
o Haften für alle nicht vom Gesellschaftsvermögen abgedeckten Verluste
o ABER NICHT: Vorgesellschaft vermögenslos, nur 1 Gläubiger, Einpersonengesellschaft
o Unbeschrkt. Außenhaftung
• Handelndenhaftung, §11 II GmbH
o Gesamtschuldnerische Haftung derjenigen, die vor Eintragung im Namen der Gesellschaft gehandelt
o Beginn: mit not. Beurkundetem GV (vorher: oHGG/GbRG)
o Handelnder: Personen, die Vertretungsorgane waren / zumindest wie solche aufgetreten
Eintragung der GmbH
• Vor-GmbH GmbH
• Gesamtrechtsnachfolge: A+P sind solche der GmbH
• Jede persönliche Außenhaftung endet
• GmbH ist jur. Person (§13 I GmbHG) + Formkaufmann
o Besonderheiten bei der UG
Deutsche Antwort auf „Limited“
Mindestkapital nur 1€
Firma: Unternehmensgesellschaft / UG
Keine Sacheinlagen, §5a II 2 GmbHG
Ansparpflicht, §5a III GmbHG
Aufstieg zur Regel GmbH, wenn Kapital mind. 25.000€
• Organisationsverfassung der GmbH
o Überblick + Grundlagen
2 notwendige Organe GF + Gesellschafterversammlung
Aufsichtsrat fakultativ, oblg. Bei Mitbestimmung
Gesellschaftsvertrag kann weitere Gremien schaffen
Weitgehend Gestaltungsfreiheit im IV
o Geschäftsführer
Persönliche Anforderungen
• Grundsatz der Fremdorganschaft, §6 III 1 GmbHG (GF kann, muss aber nicht G sein)
• Nur natürliche Personen, §6 II 1GmbHG
• Ausschlussgründe: §6 II 2 GmbHG
Organstellung + Anstellungsvertrag
Organstellung:
-Bestellung = korporativer Rechtsakt
-Bestellung durch Satzung / Gesellschafterversammlung
-Abberufung grds. Jederzeit möglich, §38I GmbhG
Anstellungsvertrag:
-Geschäftsbesorgungsdienstvertrag
-Vertragsschluss
-Ordentliche Kündigung (§622 BGB), außerordentliche Kündigung (§626 BGB)
Aufgaben des GF
• Geschäftsführung
o Gesamtgeschäftsführung (GV kann aber abweichen)
o Grenzen, vgl. §37I GmbHG
GV
Weisungen der Gesellschafterversammlung
Ungeschriebene Vorlagepflicht
o Vertretung
Gesamtvertretung, 35 II 1 GmbHG
Passivvertretung in jedem Fall Einzelvertretung
Vertretungsmacht unbeschränkt + -bar
Verbot des Selbstkontrahierens
o Weitere Aufgaben
Aktualisierung der Gesellschafterliste
Buchführung, §41 GmbHG
Einberufung der GVersammlung
Realisierung der Auskunft- +Einsichtsrechte der G
Stellung des Insolvenzantrags
Haftung der GF
• Haftung ggü. Der GmbH
o Generaltatbestand, §43II GmbHG
Voraussetzungen
• Bestellter + faktischer GF
• Pflichtverletzung
o §43 I + III GmbHG
Geltendmachung durch Beschluss der GVersammlung, §46 Nr. 8 GmbHG
Entlastung, §46 Nr. 5
o Sonstige Haftungstatbestände
§9a GmbHG Gründerhaftung
§64 GmbHG Haftung für Zahlungen nach Zahlungsunfähigkeit + Überschuldung
• Haftung ggü. Gesellschaftern
o Grds (-)
o Ausnahme: §31 VI GmbHG (Rückerstattung verbotener Zahlungen)
• Haftung ggü. Dritten
o nur in Ausnahmefällen
o Gesellschafterversammlung
Zuständigkeiten
• Dispositive Zuständigkeiten, gem. §§ 45, 46 GmbHG
o Zuständigkeit der G allumfassend + im GV näher bestimmt
o Katalog der wichtigsten Angelegenheiten: §46 GmbHG
• Zwingende Zuständigkeiten
o §26 GmbHG: Einforderung von Nachschüssen
o Satzungsänderungen §53 GmbHG
o Auflösung der Gesellschaft
o Alle Arten von Umwandlung
Verfahren
• Möglichkeiten der Beschlussfassung
o Gesellschafterversammlung, §48 I GmbHG
o Umlaufverfahren, §48 II GmbHG
o Andere Abstimmungsverfahren grds. Möglich
o Einpersonen GmbH: Niederschrift zwingend
o Aufsichtsrat
Fakultativer Aufsichtsrat
• Weitgehend Gestaltungsfreiheit
• Soweit Satzung nicht geregelt §52 I GmbHG
Obligatorischer Aufsichtsrats
• DrittelbG GmbH mit 500 – 2000, 1/3 des AR aus ANvertretern
• MitbesG GmbH mit >2000, ½ des AR aus ANvertretern
• MontanMitbestG GmbH mit >1000 Arbeitnehmern im Montanbereich und ggf. deren Muttergesellschaften, ½ …
• Finanzverfassung der GmbH (eigene Lektüre)
o Grundlagen
Prinzip des festen Kapitals
Kapital als Preis für Marktzugang mit beschränkter Haftung
Kapital satzungsgemäß festgelegt, kann nur durch Kapitalerhöhung /-herabsetzung geändert werden
o Kapitalaufbringung
Bargründung nur Bareinlagen
• Grundlagen
o Mindesteinlage Bareinlagen zu mind. ¼ eingezahlt (§7 II 1 GmbHG) + mind 12.500 € (§7 II 2 GmbHG)
o UG: Anmeldung erst, wenn Stammkapital in voller Höhe eingezahlt, §5a II 1 GmbHG
o Erlassverbot, §19 II 1 GmbHG
• Gebot der Leistung zur endgültigen freien Verfügung der Geschäftsführer
o Leistung muss der GmbH vollst. Zugeflossen. Dass GF sie rechtlich + tatsächlich für GmbH verwenden können
o Unschädlich: schuldrechtliche Verwendungsversicherung
Sachgründung nur Sacheinlagen
• Einlagefähige Gegenstände
o Alle Vermögensgegenstände, deren wrtschftl. Wert feststellbar ist
Sachen, Forderungen, Dingliche Rechte, Immaterialgüterrechte
NICHT: Ansprüche auf DL
• Strenge Anforderungen
o Problem der zutreffenden Bewertung
o Bei UG unzulässig, §5a II 2 GmbHG
o Angabe des Gegenstandes der Sacheinlage im GV
o Sachgründungsbericht
• Problem der verdeckten Sacheinlage
o Bareinlage entspricht wirtschaftlicher Betrachtung einer Sacheinlage Einbringung nur durch vorheriger Absprache
o RF keine Erfüllungswirkung
Mischung geht auch
o Kapitalerhaltung
Begrenzung von Ausschüttungen
• Ausschüttungsverbot, §30 I 1 GmbHG
o Zur Erhaltung der GmbH erforderliches Stammkapital darf nicht ausgeschüttet werden
o AUßERDEM: Zuwendung causa societatis, Verminderung des Gesellschaftsvermögens, Herbeiführung/Vertiefung einer Unterbilanz, verdeckte Ausschüttungen
o Rechtsfolgen Rückerstattungsanspruch, subsidiäre Ausfallhaftung der G, Haftung der GF
Begrenzung des Erwerbs eigener Geschäftsanteile
• Erwerb nur unzulässig, wenn Einlage nicht voll geleistet
• Voll eingezahlte Geschäftsanteile darf Gesellschaft erwerben, wenn ausreichend freie, zur Erhaltung des Stammkapitals + gesetzliche/satzungsbedingte Rücklagen vorhanden sind
• Wenn GmbH eigene Anteile wirksam erwirbt, ruhen Mitgliedschaftsrechte hieraus
Gesellschafterdarlehen
• Gesellschafterdarlehen in Insolvenz nachrangig
• Haftung der GF
o Kapitalmaßnahmen
Kapitalerhöhung
• Ablauf
o Kapitalerhöhungsbeschluss
o Zulassungsbeschluss
o Übernahmeverträge zw. GmbH und Übernehmern des erhöhten Kapitals
o Leistung der Einlage
o Anmeldung der Kapitalerhöhung beim HR
o Prüfung durch das Registergericht
o Konstitutive Eintragung
o Bekanntmachung
• Besonderheiten beim genehmigten Kapital
o Flexibilität
o GF werden durch GV für max. 5 Jahre ermächtigt, das Stammkapital bis zu bestimmten Nennbetrag zu erhöhen
o Entscheidung im eigenen Ermessen, ob + welchem Umfang
Kapitalherabsetzung