Das Wirtschaftswunder in Deutschland

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Klasse 8

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 24.10.2018

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Das deutsche Wirtschaftswunder

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit dem deutschen Wirtschaftswunder. Es wird zunächst der Begriff erklärt und dann auf den schnellen Wiederaufbau Deutschlands nach Ende des Zweiten Weltkrieges sowie die Entwicklung der Wirtschaft eingegangen.

Bei dem Wirtschaftswunder in Deutschland handelt es sich um das Phänomen des unerwarteten und schnellen Wirtschaftswachstums der Bundesrepublik Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Das Wirtschaftswunder hatte auch Folgen auf die Mentalität der Deutschen und gab den Menschen in Deutschland neue Hoffnung und  vor allem ein neues Selbstvertrauen.

Das Wirtschaftswunder gab es jedoch nicht nur in Deutschland, sondern trat im Zeitraum der 1950er und 1960er Jahre in Gesamteuropa auf.
Der Zweite Weltkrieg endete im Jahre 1945 mit einer bedingungslosen Kapitulation Deutschlands. Ein großer Teil des Landes war verwüstet und lag in Trümmern. Viele Menschen hatten gefallene Familienmitglieder und durch Bombenangriffe getötete Angehörige zu beklagen. Dennoch gab es in Deutschland viele Industriegebiete und Fabriken, welche unzerstört geblieben sind. Dies traf auf etwa vier Fünftel aller Industriegebiete zu. Auch die Infrastruktur in Deutschland, die Straßen sowie die Schienennetze waren noch zu einem großen Teil erhalten, auch wenn sie teilweise große Schäden aufwiesen. Es gab viele Unterbrechungen, da Brücken zerstört wurden. Die Schäden an den wichtigsten Stellen wurden nach dem Kriegsende relativ schnell repariert.

So konnten die entsprechenden Wege zeitnah wieder genutzt werden. Die Seestraßen und Schifffahrtswege waren lediglich durch die zerstörten Brücken blockiert und in der ersten Zeit nicht befahrbar. Nach der Räumung der Trümmer konnten jedoch auch diese Wege bald wieder befahren werden. Der Wiederaufbau kam noch vor der Währungsreform im Jahre 1948 gut voran. Dies galt auch für das Aufräumen der Trümmer in den zerbombten Städten. Durch die harte Arbeit der Trümmerfrauen, gelangen hier schnell gute Fortschritte und der Wiederaufbau Deutschlands konnte vorangetrieben werden.

Die schnelle wirtschaftliche Erholung Deutschlands war jedoch nicht das Ziel der vier Besatzermächte. Der Personenverkehr in den Westzonen unterlag drei Jahre nach dem Kriegsende diversen Beschränkungen. Ludwig Erhard strebte eine Währungsreform an, welche jedoch zunächst abgelehnt wurde. Es gab diverse Pläne für die Zukunft Deutschlands, die Alliierten entschieden sich letztlich für den Wiederaufbau des Landes. Die Besatzer strebten jedoch unterschiedliche Vorgehensweisen und Zielen an, was zu großen Differenzen und letztlich zum kalten Krieg führte. Die Wirtschaftshilfen für Ostdeutschland und Westdeutschland wurden jedoch erweitert.

Im Rahmen der Währungsreform wurde die Reichsmark am 21. Juni 1948 durch die Deutsche Mark (DM) in den westlichen Besatzungszonen und die Ostmark im Osten abgelöst. Einige Tage nach der Währungsreform gab es die Übergabe der Frankfurter Dokumente, welche als Geburtsurkunde der Bundesrepublik Deutschland gelten, welche 1949 gegründet wurde.

Der Verlauf des Wirtschaftswunders

Bereits gegen dem Ende der 1940er Jahre fand in Westdeutschland ein starker wirtschaftlicher Aufschwung statt. Dieser wurde jedoch in den Jahren 1966 und 1967 bis zur Ölkrise im Jahr 1973 unterbrochen. Die Probleme, welche durch den Tauschhandel sowie Handel auf dem Schwarzmarkt entstanden sind, wurden durch die Währungsreform des Jahres 1948 umgehend beendet. Auch die Regale der Supermärkte und Tante Emma Läden konnten ihre Waren mit den Artikeln des täglichen Bedarfs füllen und so diverse Knappheiten, wie Nahrungsmittelknappheit beenden. Es gelang diesen Geschäften alle Waren zu führen, welche zur Deckung der menschlichen Grundbedürfnisse nötig sind. Die Unternehmer hätten gerne noch ein breiteres Warensortiment angeboten, hatten jedoch in der Anfangszeit mit einem fehlenden „Startkapital“ zu kämpfen, welches diese Anschaffungen unmöglich machte.

Bereits einige Jahre später änderte sich diese Situation jedoch, der Grund hierfür war eine sehr gute Gewinnentwicklung der Unternehmer sowie die daraus resultierende Bereitschaft Investitionen zu tätigen. Die finanzielle Lage vieler Geschäfte verbesserte sich deutlich.

Durch den Marshallplan wurden ab Ende 1947 finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, die in erster Linie als Kredite gewährt wurden. Der Export stieg stark an, da die Produktionskosten in Deutschland zu dieser Zeit sehr gering waren. Es entwickelte sich im Laufe der Jahre ein starkes und stetiges Exportwachstum. Im Jahre 1960 war der Export ungefähr 4,5 Mal so groß, wie zehn Jahre zuvor. Das Bruttosozialprodukt hatte sich in diesem Zeitraum verdreifacht. Die Unternehmer wurden immer erfolgreicher und begingen größere Investitionen. Der deutsche Anteil an den Weltexporten betrug mittlerweile knapp zehn Prozent. Die deutsche Industrie war bekannt für qualitativ gute Waren, welche in der ganzen Welt beliebt und angesehen waren. Daher behielt sie sich auch nach dem Korea Boom einen Kostenvorsprung und dadurch einen Preisvorsprung. Die deutsche Industrie entwickelte sich zudem schnell weiter und konnte bald wieder moderne Gebrauchsgüter aus dem Bereich des Maschinenbaus und Fahrzeugbaus sowie der Elektroindustrie herstellen und liefern.

Die Geschwindigkeit dieser Entwicklung war jedoch deutlich höher, als Wirtschaftsexperten dies zunächst vermutet hatten. Das Realeinkommen von einer Arbeiterfamilie hatte schon 1950, also lediglich fünf Jahre nach Kriegsende, das Vorkriegsniveau deutlich überschritten. Selbst im Gründungsjahr der Bundesrepublik gab es Wohlstand und einen gewissen Grad der Modernität in Deutschland, obwohl das Land wenige Jahre zuvor den Zweiten Weltkrieg verloren hatte und zu großen Teilen in Trümmern lag. Die Arbeitslosigkeit lag zu Beginn der 1950er Jahre bei etwa zwei Millionen Menschen, sank in den nächsten Jahren jedoch stetig, da der Bedarf an Arbeitsplätzen aufgrund der aufstrebenden und sich rasch weiter entwickelnden Wirtschaft sehr hoch war. Bereits 1955 gab es kaum noch Arbeitslose in Deutschland, es wurden sogar zusätzliche Arbeiter benötigt, sodass erstmals um Gastarbeiter aus anderen Ländern geworben wurde. Hierbei hatten die Übersiedler aus der DDR einen großen Anteil an dem wirtschaftlichen Erfolg der Bundesrepublik Deutschland, da hunderttausende Akademiker, Handwerker und Selbstständige bis zum Mauerbau, in den Westen gingen.

Die Investitionen der Bundesrepublik Deutschland stiegen im Zeitraum von acht Jahren, zwischen 1952 und 1960 um knapp 120 Prozent und das Bruttosozialprodukt um fast 80 Prozent. Mitte der 1950er Jahre gab es in der Bundesrepublik Deutschland wieder den Wohnungsbestand, welchen es im Jahre 1938, dem letzten Friedensjahr vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gegeben hat. Der schnelle Wiederaufbau des Landes überraschte die Experten. Sie hatten zuvor einen Zeitraum zwischen 40 und 50 Jahren für den Wiederaufbau Deutschlands abgeschätzt.