Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik

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Klasse 10

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 26.06.2018

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Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt die Geschichte der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik. Es nennt die theoretischen Hintergründe und die praktische Anwendung der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik. Darüber hinaus werden Vorteile und Nachteile erläutert.

Bei der angebotsorientieren Wirtschaftspolitik handelt es sich um eine konjunkturpolitische sowie wachstumspolitische Konzeption. Die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik basiert auf der Annahme, dass die Beschäftigung sowie der Wachstum der marktwirtschaftlichen Volkswirtschaft hauptsächlich von den Bedingungen von der Angebotsseite diverser Märkte abhängig ist. Das Gegenteil der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik ist die nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik. Eine Verbesserung von Bedingungen auf der Angebotsseite führt über die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen zur Verbesserung der Situation auf der anderen Seite, der Nachfrageseite.

Die theoretischen Hintergründe der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik

Den Antrieb der wirtschaftlichen Entwicklung bilden die Investitionen der Unternehmen. Bessern sich die Rahmenbedingungen, so bessert sich ebenfalls die Renditeerwartung der Unternehmen, was diese dazu veranlasst, höhere Investitionen zu tätigen. Dies wiederum führt zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen. Welche Rahmenbedingungen können verbessert werden? Es gibt hierfür zahlreiche Möglichkeiten, wie beispielsweise geringere Steuern und den Abbau von Regulationen.

Die Überlegungen über die Vorteile und Nachteile einer angebotsorientierten Wirtschaftspolitik gehen bereits auf das Ende des 1900 Jahrhunderts zurück. Im Jahre 1890 formulierte Alfred Marshall, ein Vertreter der neoklassischen Wirtschaftstheorie die Grenzwertlehre. Diese besagt, dass die Unternehmen ein Interesse daran haben, Arbeitnehmer einzustellen, bis der Lohn, welcher das Unternehmen den Arbeitnehmern zahlen muss an die Grenze des Gewinns gelangt. Genauer gesagt: bis der Lohn, den das Unternehmen bezahlen müsste, bei einem zusätzlichen Mitarbeiter, genauso hoch ist, wie der Gewinn, den dieser neue Mitarbeiter einbringen würde. Nun beginnen die eigentlichen theoretischen Annahmen über die Rahmenbedingungen. Unter welchen Umständen ist es für die Unternehmen weiterhin interessant, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen?

Was sind die Vorteile und Nachteile? Wo liegen besondere Risiken? Verbessern sich die Rahmenbedingungen für das Unternehmen, so dass dessen Gewinne steigen, so steigt ebenfalls die Produktivität der Arbeitnehmer. Hieraus folgt, dass die Überlegung weitere Mitarbeiter einzustellen für das Unternehmen durchaus interessant werden kann. Der Anreiz, das Beschäftigungsvolumen zu vergrößern und bessere Löhne zu bezahlen ist gesetzt. Die Folge ist eine Art Win : Win Situation, sowohl für das Unternehmen, durch höhere Gewinne, als auch für die Arbeitnehmer, durch bessere Löhne und Arbeitsbedingungen.

Die Funktionsweise der angebotsorientierten
Wirtschaftspolitik

Die bisherigen Überlegungen waren in erster Linie theoretischer Natur. Nun wird die praktische Umsetzung der theoretischen Ideen diskutiert. Um den in der Theorie beschriebenen Effekt, welcher die Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer verbessert, zu erreichen, bietet die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik zahlreiche Instrumente und Hilfsmittel. Das zentrale Thema der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik ist die Forderung nach Deregulierung. Dies bedeutet, dass bestehende Regulierungen abgeschafft werden sollen. Es geht hierbei beispielsweise um Regulierungen, welche das Unternehmen davon abhalten könnten Investitionen zu tätigen und weitere Mitarbeiter einzustellen.

Wichtige Faktoren die Unternehmen bei diesen Entscheidungen beeinflussen sind die Besteuerung des Unternehmens und die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Da eine hohe Besteuerung als negativ wahrgenommen wird und Unternehmen hemmt, Investitionen zu tätigen, ist es aus Sicher der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik wichtig, eine recht kleine Staatsquote zu erreichen, welche Steuersenkungen ermöglicht. Eine hohe Besteuerung beeinflusst das Verhalten der Menschen und Unternehmen negativ. Beispiele hierfür sind höhere Lohnforderungen und ein kleines Beschäftigungsvolumen. Diesen Faktoren, kann wie oben beschrieben entgegengewirkt werden.

Hierbei nimmt die Geldpolitik eine wichtige Rolle und Position ein. Für Unternehmen ist es von äußerster Wichtigkeit, dass das Währungssystem stabil und sicher ist. Deshalb sind Prozesse wie die Inflation und die Deflation eine Gefahr. Die Aufgabe der Zentralbanken ist es, eine Sicherung der Preisniveaustabilität sicher zu stellen. Dies gelingt jedoch nicht immer und somit bleibt ein Restrisiko. Daher ist eine intensive und regelmäßige Beschäftigung mit dem Monetarismus immens wichtig. Des Weiteren lohnen sich in der Regel Investitionen in Bildung sowie Forschung und Entwicklung, da die Unternehmen von Fachkräften meistens mehr profitieren, als von ungelernten Arbeitskräften oder Hilfsarbeitern.

Welche Form der Wirtschaftspolitik setzt sich durch?

Die jeweils angewendeten Wirtschaftsmodelle hängen stark von der äußeren Entwicklung des Landes und der Gesellschaft ab. Nach dem zweiten Weltkrieg war in den westlichen Ländern zunächst die nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik verbreitet. Diese beruht auf den keynesianischen Konzepten. Seit den 1970er Jahren wandelte sich dies, nachdem die gewünschten Konjuktureffekte und Wachstumseffekte ausblieben. Gegen Ende der 1970er Jahre gewann die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik mehr und mehr an Bedeutung.

Kritik

Sowohl die nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik als auch die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik sind nicht frei von Nachteilen und Risiken. Aus diesem Grund, sind sie auch nicht frei von Kritik. Die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik wird dafür kritisiert, den Wettlauf um kleinste Qualitätsstandards zu provozieren. Da Produktivitätswachstum wird angestrebt. Hierfür versuchen die Unternehmen die Positionen der Arbeitnehmer zu schwächen, um die Lohnsteigerungen und Kostensteigerungen unter das Produktivitätswachstum zu drücken. Eine Nachfrageschwäche kann große negative Auswirkungen haben. In dem Maß, wie diese Nachfrageschwäche das Wachstum verringert, versucht jeder Teilnehmer, durch eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch Lohnkürzungen und Lohnrückhaltungen, Exportüberschüsse zu erlangen. Hierdurch können Entlassungen vermieden und Arbeitslosigkeit verringert werden. Dennoch wird die Nachfrage weiter geschwächt.