Sollte Cannabis legalisiert werden?

Fach Fach

Klasse 12

Autor joflo

Veröffentlicht am 06.07.2018

Schlagwörter

Cannabis Legalisierung

Zusammenfassung

Diese Erörterung geht der Frage auf den Grund, ob Cannabis legalisiert werden soll. Was sind die Vor- und Nachteile einer Legalisierung. Hat das Verbot seit 1938 etwas gebracht. Wie gefährlich ist Cannabis?

Hanf gehört zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt. Sie wird seit tausenden von Jahren zur Herstellung von Stoffen und Medizin verwendet. Doch auch wurde die Blüten der Hanfpflanze bereits bei den alten Ägyptern als Genussmittel geraucht. Durch das Rauchen von Cannabisblüten tritt eine oft als angenehm empfundene Entspannung ein, alles wird lustiger und ein verstärkter Appetit macht sich bemerkbar. Verantwortlich für diese Symptome ist die psychoaktive Substanz THC, was für Tetrahydrocannabinol steht. Vor allem die Blüten der Cannabispflanzen Cannabis Indica (Indischer Hanf) und Cannabis Sativa (gewöhnlicher oder echter Hanf) verfügen über einen sehr hohen Tetrahydrocannabinol-Gehalt.

Seit der Opiumkonvention im Jahre 1938 steht das Besitzen, Konsumieren, Herstellen und Verbreiten von Pflanzen oder Produkten welche Tetrahydrocannabinol beinhalten in den meisten Ländern rund um den Globus unter Strafe. In den letzten Jahren begannen viele Staaten ihre Betäubungsmittelgesetze betreffend Cannabis zu lockern, darunter die Vereinigten Staaten von Amerika, Uruguay, die Schweiz und viele mehr. Die Regierungen vieler Länder stellen sich die Frage, wie gefährlich die Droge Cannabis tatsächlich ist, und ob eine Legalisierung Sinn machen würde. Die Befürworter einer Cannabislegalisierung haben einige Argumente.

Cannabis gilt als harmlos. Weltweit existiert kein einziger bestätigter Todesfall, der durch das direkte konsumieren von Marihuana resultierte. Der Tod aufgrund einer Überdosierung durch Rauchen von Gras ist faktisch nicht möglich. Im Gegensatz zum Alkohol geht von Cannabis eine sehr geringe Fremdgefährdung aus. Das Tetrahydrocannabinol hat eine stark sedierende und entspannende Wirkung und verringert somit das Aggressivitätspotential. Eine körperliche Abhängigkeit von Tetrahydrocannabinol ist im Vergleich zu anderen Substanzen wie Heroin, Alkohol, Methamphetamin oder Kokain ebenfalls nicht möglich.

Durch das Verbot von Cannabis wird der Schwarzmarkt gefördert und tausende Konsumentern werden kriminalisiert. Die Behörden versuchen die Menge an Cannabis, welche im Umlauf ist, mit allen Mitteln zu verringern. Es ist jedoch nicht bedacht worden, dass damit ein Grundprinzip der Ökonomie auftritt. Es handelt sich um das Prinzip von Angebot und Nachfrage, konkret heisst das, dass wenn weniger von dem nachgefragten Material auf dem Markt ist, die Preise steigen. Hohe Preise für Drogen lockt mehr Verbrecher ins Geschäft, wobei die Drogenkriminalität ansteigt.

Aktuell ist der Konsum von Tetrahydrocannabinol-haltigen Produkten in den meisten Ländern verboten. Es zeigt sich jedoch, dass die Verbote weitgehend wirkungslos sind. Der Cannabis wird trotzdem geraucht oder gegessen, Verbot hin oder her. Es wird geschätzt das weltweit jährlich etwa 14-Tausend Tonnen Cannabis konsumiert wird. Viele Konsumenten, vor allem Personen unter 20 Jahren, beginnen sogar erst Cannabis zu rauchen aus Reiz etwas Verbotenes zu tun.

Eine Legalisierung von Cannabis würde die Erschaffung eines komplett neuen Wirtschaftszweiges zur Folge haben. Der Staat würde viel Geld durch Steuereinnahmen verdienen und es würden zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Gerade bei der aktuellen Wirtschaftsentwicklung in vielen Staaten, wäre dies eine leicht verdiente, natürliche Finanzspritze. Es ist verwunderlich wie wenig in der Vergangenheit über dieses Thema berichtet wurde.

Man darf trotz allem nicht vergessen, dass es sich bei Cannabis um eine Bewusstseinsverändernde Droge handelt. Und natürlich gibt auch hier so einige Schattenseiten, die eine Legalisierung von Cannabis mit sich bringen würde.
Die meisten Konsumenten von harten Drogen wie Heroin, Methamphetamin und Kokain begannen ihre Drogenkarriere mit dem Konsum von Cannabis. Von einigen Ärzten, Suchtexperten und Polizisten wird Cannabis auch heute noch als Einstiegsdroge gesehen.

Sie vermuten, dass die betroffenen nie mit dem Konsum von harten Drogen begonnen hätten, wenn sie in ihrer Jugend kein Cannabis geraucht hätten. Aus diesen Gründen sollte den Jugendlichen nicht vom Staat vermittelt werden, der Konsum von Cannabis sei in Ordnung. Es ist wichtiger, über die Gefahren von Cannabis aufzuklären um den Konsum von Cannabis und somit auch das Trittbrett für andere, härtere und gefährlichere Drogen zu schwächen.
Cannabis kann zwar nicht körperlich Abhängig machen, allerdings besteht ein hohes Risiko für eine Psychische Sucht. Sobald das Konsumieren zur Gewohnheit wird und es nicht mehr ohne geht, sollten alle Alarmglocken läuten. Eine psychische Abhängigkeit kann sich sehr negativ auf das Leben des Konsumenten auswirken.

Zum einen kann einem den regelmässigen Konsum von Cannabis in den finanziellen Ruin treiben und die Berufskarriere zerstören. Andererseits kann durch den Mischkonsum mit Tabak ebenfalls eine Nikotinsucht entstehen, die durchaus körperlich sein kann. Auch wenn es nicht nachgewiesen ist, was genau das Tetrahydrocannabinol im menschlichen Körper bewirken kann, so ist es dennoch anzunehmen, dass regelmässig heissen Rauch in der Lunge zu haben nicht gesund sein kann. Es ist zudem bewiesen, dass der regelmässige Konsum dem Kurzzeitgedächtnis schaden kann und dass das Gehirn im Allgemeinen langsamer funktioniert. Dies hat auch eine Absenkung des Intelligenzquotienten zur Folge. Einige Ärzte vermuten, dass der Regelmässige Konsum bei Personen mit einer Vorbelastung auch die Bildung von Psychosen zur Folge haben kann.

Cannabis ist zwar eine Droge, doch sie ist dennoch nicht so gefährlich wie oft angenommen. Im Vergleich zum legalen Alkohol ist Cannabis ziemlich harmlos. Die vergangene Zeitgeschichte hat gezeigt, dass die Verbote nicht wirklich viel bringen, ausser dass sie die Kriminalität fördern. Konsumiert wird das Cannabis sowieso und die Argumente der Gegner treffen genauso bei einem Verbot zu, wie bei einer Legalisierung. Auch bei einer Legalisierung sollte man die Droge allerdings mit Bedacht konsumieren, es ist schliesslich immer die Menge, welche das Gift macht.