Geld. Eine mitunter kulturhistorische Analyse

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Klasse 12

Autor Peter155

Veröffentlicht am 11.12.2018

Schlagwörter

Geld als eine wichtige Säule unserer Kultur

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt das Thema Geld und seine Bedeutung für die kulturelle Entwicklung des Westens. Es unterstreicht die Wichtigkeit dieses Wertträgers für die liberale Gesellschaftsordnung und das Fortbestehen dieser. Wirft einen kurzen Blick in die Zukunft, die keinesfalls klar vorgezeichnet ist, sondern im Gegenteil ungewiss und rätselhaft erscheint.
Geld ist als Tauschmittel seit Urzeiten unabdingbar. Schon im vorzeitlichen Mesopotamien waren wohl Münzen im Umlauf. Obwohl es genauso gut auch ohne geht, denn 40 % der europäischen Ökonomie besteht aus Subsistenzwirtschaft (vor allem Semisubsistenzwirtschaft). Besonders im südlichen und östlichen Europa, aber auch in den ländlichen Gebieten Deutschlands und Frankreichs leben die Menschen von ihrem eigenen Stück Land und ihrem eigenen Vieh, was ihnen erlaubt zumindest zum Teil (deshalb Semisubsistenz) ohne Geld auszukommen. Oft werden auch Ware gegen Ware getauscht, wie es seit je her praktiziert wurde. Geld aber, das vom althochdeutschen gelt (Vergelten, Vergüten, Wert) stammt, vereinfacht den Handel enorm, macht ihn aber auch abstrakter und damit anfälliger für Kriminalität. Anstatt einen Wagen voll von Waren mit sich zu ziehen (wie das bis ins 19. Jahrhundert in Europa üblich war), muss man nur ein Portemonnaie mit sich führen, um an Lebensnotwendiges zu kommen. Seit einigen Jahrzehnten ist selbst die bargeldlose Zahlung Realität, was immense Vorteile aber auch Nachteile mit sich bringt. Die Kreditkarte macht es Dieben und Räubern erheblich schwerer an das Vermögen des Besitzers zu gelangen, was bei einem Karren voll mit Wahren ein Leichtes ist, erfordert bei einer Kreditkarte einen immensen Einsatz von Gewalt oder Intelligenz. Doch wenn Geld nicht mehr greifbar ist und wir auf hoch komplizierte Maschinen angewiesen sind, um an es zu gelangen, dann ist die Gefahr groß, dass durch einen Unfall oder einen Angriff durch Hacker diese Systeme gestört oder beschädigt werden und dadurch Menschen nicht an die gewünschten, vielleicht sogar lebensnotwendigen Mittel kommen können. Für Personen in Notlagen (Krankheit usw.) von existenzieller Gefahr. Diese Abstraktheit des Jahrtausende alten Tauschmittels macht uns von diesem aber um so abhängiger, denn Kreditkarten kann man nicht einfach tauschen, wie Gold oder Silber oder selbst Banknoten, von denen manche in fast jedem Land als „harte Währung“ einen Wert haben. Nein, das Bargeldlose bezahlen (zu dem auch das relativ neue Blokchain-System (bitcoin) gehört, macht uns freier und unfreier zugleich. Selbstverständlich haben wir mit dem digitalen Geld die Möglichkeit in fast jedes Land der Welt zu reisen, was mit einem Warentauschhandel sehr viel schwerer ist, doch macht es uns auch von der Technik abhängig. Bei einem Verlust des Handys oder der Bankkarte ist man im Ausland so gut wie mittellos und auf fremde Hilfe angewiesen. Weil nicht in jedem Land jede Bank vertreten ist, in der man eine neue Karte bekommen kann. Es ist aber das Geld, dem eine kaum zu überschätzende kulturhistorische Rolle zukommt. Denn ohne dieses Zahlungsmittel, das einen eigenen wirtschaftlichen Wert hat, wäre die individualistische, liberale Gesellschaftsordnung nie entstanden. Nur mit Geld ist ein Mensch in der Lage ohne eine Großfamilie oder ohne eine Burggemeinschaft zu existieren. Überhaupt ist die Verteilung von Gütern in einem Staat nur so möglich. Eine andere Variante sind Lebensmittelkarten (wie das oft in Kriegszeiten der Fall ist) was aber zu einer immensen Einschränkung des persönlichen Lebens eines jeden Bürgers führt und damit auch der Lebensqualität. Mit anderen Worten kann man sagen, dass die Moderne auch auf der Säule Geld steht, der vielleicht mitunter wichtigsten von allen. Geld und die liberale (vor allem westliche) Gesellschaftsordnung stehen aber auch deshalb so oft in der Kritik und besonders jetzt wo das Rückbesinnen auf Traditionen und längst überkommen geglaubter Werte immer stärker wird. Dem Geld wird eine „zersetzende“ Wirkung unterstellt, die die Menschen dazu bringt, ohne „rechtschaffene“ Arbeit gut oder besser zu leben. Mittels Tricks und halblegaler Geschäfte. Geld macht es möglich auf Kosten von Anderen sein Dasein zu fristen, was in einer streng kollektivistischen Gesellschaftsordnung kaum möglich wäre. Es muss aber auch gesagt werden, dass Betrug und Ausbeute schon immer existiert haben und zum Leben einfach dazu gehören. Denn wie schon erwähnt ist die Entwicklung von Großstädten, Hochzivilisationen nur durch den Wertträger Geld möglich geworden, was wiederum den Kapitalismus und dadurch auch den Kommunismus zur ihrer Existenz verhalf. Zu sagen ist noch, dass Geld sehr lange an den Wert des Goldes gekoppelt war. Das heißt, dass ein Land nur so viel Geld drucken konnte, wie es Gold besaß. Dieses System wurde in den 70er Jahren von Richard Nixon in den USA gekippt und stattdessen an den Wert aller Waren in einem Land gekoppelt. Geld ist somit endgültig zu einer eigenen Wirtschaftsgröße aufgestiegen, was aber auch seine Entwertung eher beschleunigte als verlangsamte. Denn seit dem der russische Präsident Wladimir Putin angekündigt hat sich vom Dollar, als Umrechnungswährung zu lösen, ist auch die Frage nach dem völligen Loslösen von Geld als Umrechnungswährung in Russland im Spiel, denn das einzige was sich genauso gut zum Umrechnen der verschiedenen Valuten eignet, ist Gold. Und damit wären wir endgültig in einer neuen Zeitrechnung der Weltfinanz angelangt.