Organisation VIII

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Klasse 12

Autor Wimmer96

Veröffentlicht am 06.11.2018

Schlagwörter

Organisation

Zusammenfassung

Moderne Gesellschaften sind Organisationsgesellschaften. In nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen kommt Organisationen eine bedeutende Rolle zu. In Organisationen werden folgenreiche Entscheidungen getroffen, in sie bringt der ganz überwiegende Teil der Menschen seine Erwerbstätigkeit ein, gestaltet mit ihrer Hilfe aber auch seine Freizeit
  1. Human Ressource Management (HRM), Kompetenzen + Talent
    Zentraler Hebel für Schaffung von Wert: Qualität + Leistung d. Mitarbeiter
    Gutes Personalmanagement kann zentralen Wertbeitrag leisten:
  • Rekrutierung: (Höhere Qualität d. Mitarbeiter) / Personalentwicklung/Talentmanagement/Anreizsysteme/…
    HR Funktion im Unternehmen
    Aufgabenbereiche der HR Abteilung/Verantwortlichen:
  • Personalplanung
  • Rekrutierung
  • Talent und Retention Management
  • Personalentwicklung
  • Leistungsmanagement + Anreizschema
  • Einfluss der Unternehmenskultur
    HR Funktion unter Druck, da Ergebnisse nicht so exakt gemessen werden können
    Mögliche Gründe:
  • HR stellt Dienstleistungen bereit, die Charakter von öffentlichen Gütern innerhalb d. Unternehmens haben
  • Tlw. Lässt sich Beitrag zum geschaffenen Wert nicht messen (bereits in Vergangenheit gescheitert)
    Demnach ist es wichtig:
  • Beitrag zur Implementierung d. Unternehmensstrategie durch HR erklären
  • Quantitative Indikatoren suchen
    Organisation der HR Funktion
    Traditionelles HRM: Fokus auf operative Aufgaben (Vergütung, Entwicklung, …)
    In den letzten Jahren (Ulrich):
  • Veränderung des HR Fokus (Doing -> Delivering)
  • Wie kann HR zur Wertschaffung beitragen?
    Transformation von HR
    Einzelne Business Units unterstehen Headquarter, haben HR Business Partners

Kompetenzen: Kernproblem
Bevor eine Stelle besetzt wird, müssen Anforderungen bestimmt werden (Welche Eigenschaften um möglichst produktiv zu sein?)
Kernproblem: Eigenschaften vor Einstellung nicht bekannt
Vorgehensweise: Anforderungen bestimmen, beschreiben, messen
Beispiel: Juniorberater sollte… Teamfähig sein, guten Abschluss mitbringen, …
Definition von Kompetenzen
Wie können Eigenschaften näher beschrieben werden?
In der Personalpsychologie: Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten, sonstige Merkmale
In der Praxis:

  • Sammelbegriff Kompetenzen
  • Umfasst unterschiedliche Typen von Eigenschaften:
  • Erlernte/angeborene
  • Mit Einfluss auf Produktivität: Geschicklichkeit, Intelligent, Wissen
  • Soz. Kompetenzen
    Kompetenzmodelle
    Beispiel: Egon Zehnder Kompetenzmodell für Führungskräfte
  • Knowhow
  • Führung + Interaktion
  • Unternehmertum
    Was ist ein Kompetenzmodell?
    Enthalten typischerweise:
  • Liste von Kompetenzen
  • Gliederung (z.B. nach Unternehmensbereichen)
  • Definition der Kompetenzen
  • System von Ausprägungsgraden
  • Evtl. Beschreibung der Bedeutung eines Ausprägungsgrades
  • Evtl. Verweis auf Instrumente zur Messung der Kompetenz (Interviewfragen, Testformen, …)
    Zweck von Kompetenzmodellen
    Wozu werden sie eingesetzt?
  • Personalauswahl: welche Kompetenzen wichtig? Wie Kompetenzen prüfen?
  • Talent Management + Personalentwicklung: Welche Kompetenzmodelle haben Mitarbeiter? Welche Mitarbeiter sind für Stelle geeignet? Welche Kompetenzen fördern?
    Nützliche Unterscheidung aus personalökonomischer Sicht
  • Kompetenzen, die erlernt werden können (Fertigkeiten+ Kenntnisse) -> Erworbenes Humankapital
  • Kompetenzen, die nur schwer erlernbar sind (Fähigkeiten) -> Talent
    Talent
  • Viele Eigenschaften angeboren/längerfristig angelegt
  • Nur begrenzt durch Anstrengung/Schulung veränderbar: z.B. Geschicklichkeit, Kreativität
  • = Talente eines Individuums
    Grundlegendes Problem für potentiellen AG:
  • Talente nicht genau bekannt (Asymmetrische Info ‘Verteilung)
  • Mitarbeiter hat vor Einstellung u.U. kein Interesse, Talent wahrheitsgemäß zu offenbaren
    Asymmetrische Informationsverteilung
    Formen: Prinzipal-Agent-Theorie. AG(P), AN (A)
    1.) Hidden action: Endogen; Unterscheidungsprobleme (Bsp.: Leistungsanstrengung)
    2.) Hidden Information: Exogen; Beschreibungsprobleme (Bsp.: Talent/Fähigkeiten, Qualität)
    Hidden Information- Adverse Selektion

Ursprung: Tendenz, dass diejenigen Versicherungen abschließen, für die Gefahr von Schäden/Verlusten am höchsten.
Beispiel: Gebrauchtwagenmarkt (Auto sieht erstmal gut aus, ist aber fehlerhaft)

Instrumente zur Aufdeckung der privaten Information d. Bewerbers:

  • AN kann Handlungen wählen, um Talent zu signalisieren -> Signaling
  • AG können Vertragsbedingungen so konstruieren, dass nur interessierte Bewerber Interesse an Stelle haben -> Screening + Selbstselektion
  • AG können Bewerber direkt testen -> Verfahren der Personalauswahl
    Signaling
    Ausbildung des Bewerbers ist entscheidender Faktor bei Rekrutierung + Einstellungsentscheidungen
    Gründe:
  • Ausbildung führt zu Aufbau von Kenntnissen + Fertigkeiten (erhöht Produktivität) -> Aufbau von Humankapital später analysiert
  • Ausbildung kann als Signal über Talent des AN dienen, selbst wenn es Produktivität nicht steigert
    Zentrale Voraussetzung für funktionierendes Signaling: Senden des Signals!
  • Muss hinreichend aufwändig sein für Personen, die Eigenschaft nicht besitzen
  • Muss hinreichend günstig sein für Personen, die Eigenschaften besitzen
    Auswertung von Signalen wichtige Info’ quelle über bestimmte Eigenschaften
    BSP: Soziales Engagement (Signal über soziale Kompetenzen), Ausbildungswahl (selbst wenn Ausbildung den AN nicht produktiver macht)
    Wirtschaftsnobelpreis für Signaling-Theorie von Spence (1973)
  • Ausbildung als ein Signal für Produktivität
  • Handlung, die zur Signalisierung gewählt wird, muss für Typ der niedrigeren „Qualität“ hinreichend teurer sein als für Typ der höheren „Qualität“
    Screening + Selbsteinordnung
    Bsp.:
    1.) Probezeiten (Selbst-Selektionsinstrument: AN werden Job nicht antreten, wenn sie wissen, dass sie dafür ungeeignet sind)
    2.) Leistungsabhängige Entlohnung
  • Vergütungsangebote: fixe+ erfolgsabhängiger Komponente
  • Anreize zur Selbsteinordnung von talentierten Individuen: Erhöhung des variablen Anteils
  • Bewerber, die eigene höhere Produktivität kennen, sind eher bereit anzunehmen (analog lehnen Unproduktive eher ab)
    3.) Up-Or-Out Syteme
  • Wirken wie extreme Form der Probezeit
  • AN für bestimmte Dauer eingestellt -> danach befördert oder entlassen
  • Bsp: Mc Kinsey
  • 17% der Mitarbeiter wird nahegelegt, Unternehmen zu verlassen, nur 20% werden Partner
  1. Personalauswahl
    Abläufe
  • Bewerber haben verschieden Eigenschaften
  • Wie kann sichergestellt werden, dass richtige Mitarbeiter eingestellt werden?
  • Prüfung des AN durch:
  • Auswertung von Signalen aus Lebenslauf
  • Auswahlverfahren
    Bestimmung der Anforderungen
    Vorbereitung der Personalauswahl:
  1. Bestimme generelle Anforderungen der Organisation
  • Eigenschaften um hohe Leistungsergebnisse zu erzielen
  • Evtl. Nutzung eines unternehmensspezifischen Kompetenzmodelles
  1. Bestimme Anforderungen der Stelle
  • Eigenschaften um hohe Leistungsergebnisse zu erzielen
  • Durch gezielte Aufgaben- und Anforderungsanalysen ermittelt
  • (i) Aufgaben + Arbeitskontext der Tätigkeit bestimmen -> Stellenbeschreibung
  • (ii) erforderliche Kompetenzen für Aufgaben ableiten -> Anforderungsprofil
    Auswahlverfahren bestimmen
    Nutze Anforderungsprofil, um
  1. Eingesetzte(s) Auswahlverfahren zu bestimmen
  • Evtl. Kombinierung mehrerer Verfahren
  1. Ausgewähltes Verfahren zu gestalten, z.B.
  • Bestimmung d. Fragen im Auswahlinterview/ Auswahl d. eingesetzten Tests/ Zusammenstellung der Übungen im Assessment Center
    Ziel: Auswahlverfahren so gestalten, dass Kandidat mit bester Eignung für Job eingestellt