Organisation VI

Fach Fach

Klasse 12

Autor Wimmer96

Veröffentlicht am 06.11.2018

Schlagwörter

Organisation

Zusammenfassung

Moderne Gesellschaften sind Organisationsgesellschaften. In nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen kommt Organisationen eine bedeutende Rolle zu. In Organisationen werden folgenreiche Entscheidungen getroffen, in sie bringt der ganz überwiegende Teil der Menschen seine Erwerbstätigkeit ein, gestaltet mit ihrer Hilfe aber auch seine Freizeit
 9. Lineare Anreizverträge 

Classroom Experiment: Design a contract

Allgemeines Modell
Ausgangssituation: 1 AN, 1 AG
Grundproblem: Möglicher Interessenkonflikt

  • AG kann Handlungen des AN nicht genau beobachten
  • AN und AG haben unterschiedliche Präferenzen
  • AN möchte evtl. weniger Anstrengung leisten/ andere Tätigkeiten ausführen
    Kernfrage: Wie bekommt AG den AN dazu, in seinem Sinne zu handeln?
    Akteure: Prinzipal P (AG), Agent A (AN)
    Grundannahme: beide handeln individuell nutzenmaximierend (homo oeconomicus)
    Zeitstruktur:
  • P schlägt A Vertrag vor, der (variable) Lohnzahlung spezifiziert
  • A kann annehmen oder ablehnen
  • Wenn Vertrag angenommen, führt A Aufgabe aus, entscheidet über Maß d. Anstrengung
    Je höher die Anstrengung, desto mühsamer die Aufgabe für A
    Desto höher der Ertrag von P
  • Anstrengung von P nicht beobachtbar
  • Akteure beobachten Leistungsmaß, das verifizierbar d.h. auch von Außenstehenden (insbesondere einem Gericht) überprüfbar ist
    Lohnzahlung kann von diesem Leistungsmaß abhängig sein
    Auch von anderen Faktoren beeinflusst (z.B. Konjunktur, Wetter, …)
  • Leistungsmaß des A kann vertraglich nicht festgelegt werden
  • Anreize durch Festlegung einer Zahlung (vom Leistungsmaß abhängig) erzeugt
    Problem: Da Leistungsmaß stochastisch ist, muss man A unsicheres Einkommen zahlen -> Moral Hazard Problem (moralisches Risiko)

Ursprung: Beschreibt Tendenz von Versicherten nach Abschluss einer Versicherung, weniger Aufwand zu betreiben, um Schäden zu vermeiden
Asymmetrische Informationsverteilung (ASIV)

  • (Moral Hazard entsteht im Falle einer asymmetrischen Informationsverteilung zw. Akteuren)
  • Mind. 1 Vertragspartei weiß etwas, das die andere nicht weiß
  • Informationsvorteile lassen sich evtl. opportunistisch nutzen (z.B. Vorgabe falscher Qualität)
  • Antizipierbar -> effiziente Vertragsbeziehungen kommen nicht zustande

Hidden action:
-Handlungen, die nachvertraglich entstehen
-A verfügt über Handlungsalternativen, die P nicht beobachten kann & auf die er nicht schließen kann
 Folgeproblem: Moral Hazard

  • Versicherungsnehmer vermeidet Maßnahmen zur Risikovermeidung/ führt Versicherungsfall selbst herbei

Hidden information:
-Informationen, die vorvertraglich versteckt sind
-A verfügt über Informationen hinsichtlich eigener Charakteristika/ hinsichtlich entscheidungsrelevanter Zustände, von denen P keine Kenntnis hat
 Folgeproblem: Adverse selection (Personalqualifikation)

  • Verkäufer eines Gebrauchtwagens kennt Tücken seines Wagens

Prinzipal-Agenten-Modell
Variablen. y: Produktionsergebnis, e: individuelle Anstrengung c(e): Arbeitsleidkostenfkt. α: Fixlohn, w: Lohn, ε: individueller Störterm
E(x): Erwartungswert von x, β: variabler Lohnsatz (Bonusrate)

Produktionsfunktion des Agenten: y=e+ ε
Arbeitsvertrag: w(y)= α+ßy
Auszahlungen:
Prinzipal: y-w
Agent w-c (e) mit c (0) =0, c’ (e) > 0, c’’ (e) > 0
Wie reagiert risikoneutraler Agent auf Vertrag?
Er maximiert erwartete Auszahlung: maxe w–c(e) =
+ y – c(e) =
+ (e + ) – c(e)
≥ c’(e) Anreizverträglichkeitsbedingung (AV)
Beispiel: c(e) = 1⁄2e2 => e
() = 
Wie gestaltet risikoneutraler P den Arbeitsvertrag, wenn er Reaktion des A antizipiert?
P muss A mind. für seine Effortkosten kompensieren:
Ew = E (+ y) ≥ c(e) Teilnahmebedingung (TN)
P maximiert erwartete Auszahlung: max,E(y–w) =e–E(+y) =>mit TN: max,e – c(e)
Wie gestaltet risikoneutraler P Arbeitsvertrag, wenn er Reaktion des A antizipiert?
P maximiert erwartete Auszahlung: max,E(y–w) =e–E(+y) =>mit TN: max,e – c(e)
=> Maximierung gemäß => (e/ ) – c’(e) (e/ ) = 0
(e/ ) (1 – c’(e)) = 0
=> c’(e) = 1 und mit AV =>  = 1
Mit TN: E (+ y) = c (e): => 
= c (e) – e
Risiko
Problem:

  • Arbeitsergebnis hängt auch von Umwelteinflüssen / exogene Störeinflüssen ab
  • Einkommen stochastisch
  • Menschen risikoavers = bevorzugen sichere Einkommen
  • Durch Zahlung eines unsicheren Einkommens entsteht für risikoaverse AN Nutzenverlust, muss durch Risikoprämie kompensiert werden
    Multitasking-Problem (AN bearbeitet mehr als 1 Aufgabe)
    Problem:
  • Leistung für einzelne Aufgaben unterschiedlich gut beobachtbar
  • Anreizsetzung
  • Zeitaufwand für eigene Tätigkeiten & Aufwand zur Unterstützung von Kollegen

Konsequenz:

  • „Balance“ für Anreizintensitäten für versch. Aufgaben wichtig
  • „ You get what you pay for “
  • -> Einfluss von Anreizsystemen auf Ausrichtung d. Arbeitsanstrengungen -> ansonsten: Verzerrungen/ Fehlanreizen (z.B. AN arbeiten nur an gut messbaren Aufgaben)
  • bei Wegfall von monetären Anreizen wird Mitarbeiter möglicherweise Anstrengungen gleichmäßiger auf Aufgaben aufteilen
Quellenangaben
<pre><code> Picot, A. et al. (2015): Organisation &ndash; Eine &ouml;konomische Perspektive. 7. Auflage </code></pre> <p>Kr&auml;kel, M. (2010): Organisation und Management. 4. Auflage</p>