Handelsrecht IX

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Klasse 11

Autor Wimmer96

Veröffentlicht am 05.11.2018

Schlagwörter

Handelsrecht

Zusammenfassung

Das Handelsrecht stellt einen Teil des Privatrechts dar und schützt vor allem Privatpersonen. Außerdem geht es darum Unternehmen Vorschriften zu machen, welche Rahmenbedingungen diese einhalten müssen.
 o Pflichten der Gesellschafter

 Beitragspflicht, §706 BGB
• Grds. Gleiche Beiträge, außer anders vereinbart, §706 I BGB
• (im)Materieller, realer, ideeller Natur
 Geschäftsführung
 Treuepflicht
• Allgemeine Treuepflicht
o Pflicht, die Interessen der Gesellschaft wahrzunehmen  alles unterlassen, was Interessen der Gesellschaft schädigt
o Grenze  Wahrnehmung berechtigter Eigeninteressen des Gesellschafters
• Wettbewerbsverbot, §§112, 113 HGB  spezielle Ausprägung der gesellschaftsrechtlichen Treuepflicht
 Sorgfaltsmaßstab
o §708 BGB  Gesellschafter hat bei Erfüllung der ihm obliegenden Pflichten nur für diejenige Sorgfalt einzustehen, die er in eigenen Angelegenheiten anzuwenden pflegt  Gesellschafter nehmen einander so wie sie sind
 Geltendmachung
• Durch oHG, vertreten durch die zur Geschäftsführung + Vertretung berufenen Gesellschafter
• Actio pro socio  jeder Gesellschafter darf Sozialansprüche geltend machen, wenn Geschäftsführung untätig bleibt
o Rechte der Gesellschafter
 Mitverwaltungsrechte
• Geschäftsführung
• Informationsrecht, §118 HGB
• Stimmrecht  Einstimmigkeitsprinzip (§119 I HGB), GV kann anderes vorsehen (§119 II HGB)
 Vermögensrechte
• Gewinnanteile
o Ergebnisverteilung, §§120, 121 HGB
 GuV werden aufgrund Bilanz am Schluss jedes Geschäftsjahres ermittelt, §120 I HGB
 Verteilung  §120 II, 121 HGB
o Entnahmerecht, §122 HGB
 Gewinnverteilung nach §120 II HGB rein rechnerisch
 Erst §122 gibt G Anspruch auf Entnahme
 §122 I Alt. 1  4% des letzten Kapitalanteils
 §122 I Alt. 2  übersteigender Gewinnanteil des letzten Jahres, sofern keine Gefahr für Gesellschaft
• Anspruch auf vorläufige bzw. Schlussverteilung  §155 HGB

Ersatzansprüche, §110 HGB
 Aufwendungsersatz, §110 I Alt. 1 HGB
• Ersatz für Aufwendung in Gesellschaftsangelegenheiten, die Gesellschafter den Umständen nach für erforderlich halten durfte
• Unbhg. Von Geschäftsführerbefugnis
• Aufwendung = freiwilliges Vermögensopfer
o Freiwillig  Erbringen im Verhältnis der G untereinander
• Bsp. Zahlung einer Gesellschaftsschuld
 Ersatz für Verluste, §110 I Alt. 2 HGB
• Ersatz für Verluste, die unmittelbar aus GF + verbundenen Gefahren erleidet
o Unmittelbar  innerer Zusammen zw. GF und Verlust
• Auch Personen- und Sachschäden
• Außenverhältnis
o Vertretung
 Vertretungsmacht (Bestimmt rechtl. Können im AV)
• Grundsatz  Einzelvertretungsmacht, §125 I HGB
• Abweichung im GV
o Ausschluss eines / mehrerer G, §125 I HGB
o (echte) Gesamtvertretung, §125 II HGB
o Unechte (gemischte) Gesamtvertretung, §125 III HGB  Bindung eines Organs an Prokuristen
o Grundsatz der Selbstorganschaft  organschaftliche Vertretung nur durch Gesellschafter
• Entzug der Vertretungsmacht. §127 HGB
o Nur aus wichtigem Grund durch grtl. Gestaltungsurteil
o Ausn.: anderweitige Regelung im GV
• Eintragungspflicht, §106 II Nr. 4 HGB
o Vertretungsmacht der G durch Eintragung ins HR ( Bekanntmachung: §10 HGB)
o Eintragung nur deklaratorisch, bei Fehlen §15 1 HGB
o Eintragung auch bei Befreiung eines G von §181 BGB
• Umfang der Vertretungsmacht, §126 HGB
o Grundsatz  unbeschränkte + -bare Vertretungsmacht
 Umfang: grtl. + außergrtl. Handlungen, §126 I HGB
 Irrelevant  Handlung dient Geschäftszweck
 Auch Veräußerung des Unternehmens
 Beschränkung ggü. 3. Im AV unwirksam, §126 III HGB
 Beschränkung nur auf eine von mehreren Niederlassungen, §126 III HGB
o Einschränkung
 Grundlagengeschäfte
• Alle G mitwirken (Aufnahme neuer G etc.)
 Rechtsgeschäfte zw. oHG und G
• Teleologische Reduktion d. §126 II HGB
• Vertretungsmacht ggü. G nur internen Geschäftsverteilung

 Wirkung der Vertretung ( vertreten wird oHG)

Geschäftsführung:
-EinzelGF, Widerspruch eines anderen GF-berechtigten zu beachten, §115 I HGB
-Ungewöhnliche Geschäfte + Prokuraerteilung bedürfen Zustimmung der anderen G, §116 HGB
-Durch GV beliebig einschränkbar, § 109 HGB
-Bei Gesamt- GF  Notgeschäftsführungsrecht bei Gefahr im Verzug, §115 II HGB
-Keine Publizität

Vertretung:
-Einzelvertretung (Widerspruch nur im IV), §125 I HGB
-Unbeschränkt, §126 I HGB
-Unbeschränkbar, §126 II HGB
-Kein Notvertretungsrecht
Eintragung im HR, §106 II 4 HGB

o Gesellschaftsschulden + Haftung in der oHG
 Gesellschaftsschulden
• Rechtsgeschäftliche Verbindlichkeiten
o oHG haftet, wenn sie wirksam vertreten ist
o §278 BGB  Zurechnung von Erfüllungsgehilfen
o §31 BGB  Zurechnung des Verschuldens der G
• Gesetzliche Verbindlichkeiten
o Bei unger. Bereicherung haftet oHG wenn sie bereichert ist
o Haftung aus Delikt  Schadensersatz, gem. §31 BGB
 Haftung der Gesellschafter, §128 HGB
• Charakter der Haftung
o Persönlich  mit Privatvermögen
o Unbeschränkt  gesamtes Privatvermögen
o Unmittelbar  nicht nur Nachschusspflicht, sondern Haftung direkt ggü. Gläubiger
o Gesamtschuldnerisch  §421 BGB
o Akzessorisch  Bestand + Umfang der Haftung hängen von Gesellschaftsschuld ab
o Zwingend  §128 S.2 HGB
• Inhalt der Haftung
o  modifizierte Erfüllungstheorie; primär §133, 157 BGB, falls nicht s.u.
o  Einzelfälle der Anwendung der mod. Erfüllungstheorie

• Einwendungen, §129 HGB
o §129 I HGB: Geltendmachung von Einwendungen
 G können diejenigen Einwendungen geltend machen, die von Gesellschaft erhoben werden können (Verjährung, Erfüllung)
o §129II HGB: Leistungsverweigerungsrecht bei Anfechtbarkeit
 G kann Befriedigung des Gläubigers verweigern, solange Gesellschaft Recht hat, zugrundeliegendes Geschäft anzufechten
o §129 III HGB: LVR bei AnfechtungsUNmöglichkeit
 G+Gläubiger können aufrechnen  §129 III HGB
 Nur Gesellschaft kann aufrechnen  §129 III HGB
 Haftung eintretender + ausscheidender Gesellschafter
• Haftung des Eintretenden
o Neuverbindlichkeiten  §128 HGB
o Altverbindlichkeiten  §130 HGB
• Haftung des Ausgeschiedenen
o Neuverbdl. Grds. (-), ABER §128 HGB + §15 I HGB
o Altverbdl. Grds. (+), §128 S.1 HGB, ABER §160 HGB
 Ausschlussfrist 5 Jahre
 Haftung nur, wenn innerhalb Frist Anspruch fällig + gerichtlich geltend gemacht
 Gesellschaft als Gläubiger
• Sozialverpflichtungen
o  Ansprüche der G gegen Gesellschaft aus Gesellschaftsverhältnis, §128 S.1 HGB (-)
• Drittgläubiger Ansprüche
o §128 S.1 HGB (+)
o 2 Einschränkungen

• Änderungen im Gesellschafterbestand
o Ausscheiden eines Gesellschafters
 §131 III HGB
• Soweit nicht anders im GV geregelt führen s.u. zu Ausschluss
• KEINE Fortsetzungsklausel notwendig wie bei GbR
•  Sicherung der Unternehmenskontinuität
• Ausscheiden muss ins HR eingetragen werden, §143 II HGB
 Ausscheidensgründe
• Tod, Insolvenzverfahren über Vermögen des G, Kündigung des G, Kündigung durch Privatgläubiger eines G, Eintritt eines vom GV vorgesehenen Falls, Beschluss des G
o Ausschluss eines G, §140 HGB
 Ausschließungsurteil nach Klage der anderen G bei wichtigem Grund  §140 HGB
 Nur ultima ratio, wenn mildere Mittel nicht ausreichen
 Wenn nur 1 G bleibt  führt Unternehmen als EK weiter
 Ausscheiden muss ins HR eingetragen werden, §143 II HGB
o Abfindungsanspruch
 §738 I 2 BGB
o Eintritt eines G
 Aufnahmevertrag
• Vertrag zw. Eintretenden + sämtl. Bisherigen G
• Im GV geregelt (Mehrheitsbeschluss, Einzelne)
• Eintritt muss ins HR eingetragen werden, §107 HGB
 Übertragung der Mitgliedschaft
• Doppelvertrag  Eintritt + Austritt
• Bedarf Zustimmung aller G
• Muss ins HR eingetragen werden, §107, 143 II HGB

Quellenangaben
<pre><code> Wirtschaftsrecht: Basisbuch f&uuml;r Studium und Praxis </code></pre> <p>herausgegeben von Volker Boehme-Ne&szlig;ler<br />R. Oldenburg Verlag M&uuml;nchen Wien, 2000</p> <p>Wirtschaftsrecht, Schadensrecht, Familienrecht<br />von Michele Sesta,<br />C. F. M&uuml;ller, 2016</p> <p>Handelsgesetzbuch: HGB<br />Beck<br />B&uuml;rgerliches Gesetzbuch: BGB<br />Beck</p>