Mikroökonomie IX

Fach Fach

Klasse 11

Autor Wimmer96

Veröffentlicht am 04.11.2018

Schlagwörter

Mikroökonomie

Zusammenfassung

Die Mikroökonomie , auch Mikroökonomik oder Mikrotheorie, ist ein Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre. Sie vereint die wichtigsten Theorien der VWL und befasst sich mit dem Konsumenten. Diese Serie stellt einen grundsätzlichen Überblick dar.
 16.2 Inverse Angebots- und Nachfragekurven

• Misst den Preis, den jemand zu zahlen bereit ist, um eine bestimmte Menge eines Gutes zu erwerben.
• Zu welchem Preis wird eine bestimmte Menge q nachgefragt?
◦ Setze einfach q für D(p) ein und löse nach p auf.
◦ D(p) = a-bp
◦ q = a-bp  p = (a-q)/b  PD(q) = (a-q)/b

16.3 Steuern
• Mengensteuer: PD = PS+t
• Wertsteuer: PD = (1+τ)PS
• Der Anbieter erhält den gleichen Betrag, den der Nachfrager zahlt minus der Steuer: D(PD) = S(PD-t)
• Wenn die Steuer von den Anbietern eingehoben wird, dann ist die Bedingung: der Angebotspreis plus dem Steuerbetrag muss gleich dem Nachfragepreis sein: PD(q) = PS(q)+t
• Qualitative Effekte der Steuer: Die verkaufte Menge sinkt, der von den Nachfragern bezahlte Preis steigt, der von den Anbietern erhaltene Preis sinkt.
• Die Erhebung einer Steuer ist einfach eine Verschiebung der Angebotskurve um den Betrag der Steuer nach oben
• Steuerüberwälzung an Käufer: Wenn die Angebotskurve nahezu horizontal ist, kann ein großer Teil der Steuer überwälzt werden p = (p+t). Wenn sie nahezu vertikal ist, kann nur sehr wenig überwälzt werden p = (p-t).
◦ Wenn die Angebotskurve positiv geneigt, jedoch nicht vollständig vertikal ist, hängt das Ausmaß der Steuerüberwälzung von der Steilheit der Angebotskurve im Verhältnis zur Nachfragekurve ab. Wenn die Angebotskurve nahezu horizontal ist, wird die Steuer fast zur Gänze auf die Konsumenten überwälzt.

16.4 Der Wohlfahrsverlust einer Steuer
• Vom Standpunkt der Ökonomen sind die wahren Kosten der Steuer die Reduktion der Ausbringung. Der verlorene Output stellt die sozialen Kosten der Steuer dar.
• Der Staat erzielt aus der Steuer zusätzliche Einnahmen. Und natürlich gewinnen die Konsumenten, die von den mit Hilfe dieser Steuereinnahmen bereitgestellten Leistungen des Staates profitieren, auch aus der Steuer.

• Nettonutzen: Fläche A+C (=gesamte Steuereinnahmen)
• Nettokosten: Verlust an Produzenten- und Konsumentenrente
 Gesamte Nettokosten: Verlust an Konsumentenrente – Verlust an Produzentenrente + Gewinn Staatseinnahmen: -(A+B)-(C+D)+(A+C) = -(B+D)
• (B+D) = Wohlfahrsverlust
• Im Diagramm sind die Konsumenten bereit A+B zur Vermeidung der Steuer zu zahlen. Die Produzenten wiederum wären bereit C+D zu zahlen. Gemeinsam wären sie bereit A+B+C+D zur Vermeidung einer Steuer zu zahlen, die nur A+C Euro an Einnahmen erbringt. Die Zusatzlast der Steuer ist daher: B+D

• Zusatzlast: Der für die Konsumenten und Produzenten verlorene Wert aus der Verringerung der Verkäufe. Was nicht vorhanden ist, kann nicht besteuert werden. Der Staat erhält daher keine Einnahmen aus der Verringerung des Verkäufe des Gutes.
• Der Nachfragepreis misst, wie viel jemand bereit ist für das Gut zu zahlen. Der Angebotspreis misst, für wie viel jemand das Gut anbieten will. Die Differenz ist der bei dieser Einheit verlorenen Wert des Gutes. Wenn wir alle Einheiten des Gutes summieren, die wegen der Steuer nicht produziert und konsumiert werden, erhalten wir den Wohlfahrtsverlust.

16.5 Pareto-Effizienz
• Pareto-Effizienz ist erwünscht, jedoch nicht das einzige Ziel der Wirtschaftspolitik.
Effizienz sagt fast nichts über Einkommensverteilung oder ökonomische Gerechtigkeit aus.
• Ein Konkurrenzmarkt, oder jeder ökonomische Markt muss zwei Dinge bestimmen:
◦ 1. Wie viel soll produziert werden?
◦ 2. Wer bekommt die produzierten Güter?
• Ein Wettbewerbsmarkt bestimmt den Umfang der Produktion aufgrund der Zahlungsbereitschaft der Menschen zum Kauf des Gutes im Vergleich damit, wie viel den Menschen gezahlt werden muss, damit sie da Gut anbieten.
• Ein Konkurrenzmarkt ist pareto-Effizient.

• Jede Menge unterhalb der Gleichgewichtsmenge kann nicht pareto-Effizient sein, da es zumindest zwei Leute gibt, die besser gestellt werden könnten.

• Auf einem Konkurrenzmarkt zahlt jeder den selben Preis für ein Gut. Die Grenzrate der Substitution zwischen diesem Gut und „allen anderen Gütern“ ist gleich dem Preis des Gutes. Jeder, der beriet ist, diesen Preis zu zahlen, kann das Gut kaufen.
• BEISPIEL Warteschlangen:
◦ „Jeder, der sich anstellt erhält eine Gratiskarte.“
Die Kosten der Karte ist die Wartezeit. Jeder, der das Spiel unbedingt sehen will, wird vor dem Schalter seine Zelte aufschlagen. Die Personen, denen das Spiel nicht so wichtig ist, werden ein paar Minuten vor Eröffnung des Schalters auf gut Glück vorbeischauen.

◦ Dies ist aber keine pareto-Effiziente Situation, da bestimmt jemand bereit wäre seine Karte gegen Geld zu tauschen. Die Wartebereitschaft und die Zahlungsbereitschaft der Menschen sind verschieden. In diesem Fall werden nicht alle möglichen Tauschgeschäfte abgewickelt  nicht pareto- Effizient.
◦ Die Wartezeit stellt für die Nachfrager Kosten dar, ohne den Anbietern auch nur irgendwie zu nutzen. Warteschlangen sind eine Art Wohlfahrtsverlust – die Menschen, die sich anstellen zahlen einen „Preis“, der niemandem nutzt.

  1. Kapitel: Monopol
    • Ein Monopol versucht den Marktpreis durch Wahl von Preis- und Outputniveau, bei dem er seinen Gewinn maximieren kann.
    • Zu einem bestimmten Preis kann der Monopolist nur so viel verkaufen, wie der Markt bereit ist aufzunehmen.
    ◦ Hoher Preis: kleine Menge
    ◦ niedriger Preis: große Menge
    • Das Nachfrageverhalten des Konsumenten wird die Möglichkeiten des Monopolisten hinsichtlich Preis und Menge beschränken.
    • Wir können den Monopolisten als denjenigen ansehen, der den Preis festsetzt und den Konsumenten entscheiden lässt, wie viel er zu diesem Preis kaufen will. Oder wir stellen uns vor, der Monopolist legt die Menge fest und der Konsument entscheidet über den Preis.

24.1 Gewinnmaximierung
• Gewinnmaximierungsproblem: r(y) = p(y)y (=Erlösfunktion)
max r(y) – c(y) y
Beim optimalen Output muss Grenzerlös = Grenzkosten
▪ Wäre der Grenzerlös kleiner als die Grenzkosten, würde es sich für das Unternehmen lohnen, den Output zu senken.
▪ Wenn der Grenzerlös höher wäre, würde sich eine Erhöhung des Outputs lohnen.
▪ Der einzige Punkt, bei dem kein Anreiz besteht, den Output zu verändern, ist dort wo der Grenzerlös = Grenzkosten: MR = MC
• Wenn der Monopolist seinen Output um ∆y erhöht, gibt es zwei Wirkungen auf den Erlös.
◦ 1. Es wird mehr Output verkauft. Erlös hierfür: p∆y
◦ 2. Der Preis wird um ∆p nach unten gedrückt für den gesamten Output Gesamteffekt einer Änderung des Outputs um ∆y auf den Erlös:
∆r = p∆y+y∆p

So ist die Änderung des Erlöses dividiert durch die Outputänderung – der Grenzerlös – gegeben durch: ∆r/∆y = p+(∆p/∆y)y
• Da der niedrigere Preis für alle Outputeinheiten gilt ist p = y∆p
Das heißt, dass ein Monopolist die Wirkung einer Preisänderung auf alle verkauften Einheiten berücksichtigen muss.
• Grenzerlös mittels der Elastizität: MR(y) = p(y)
[1+(1/ε(y))]
 Optimalitätsbedingung Grenzerlös=Grenzkosten: MC(y) = p(y)*[1+(1/ε(y))]
▪ Ein Punkt, der ein Gewinnmaximum erbringt, kann nur bei |ε|>1 liegen.

24.2 Lineare Nachfrage und Monopol
• Angenommen der Monopolist sieht sich einer linearen Nachfrage gegenüber: p(y) = a-by
• Die Erlösfunktion lautet:
r(y) = p(y)y = ay-by²
• Die Grenzerlösfunktion:
MR(y) = a-2by
 Die Grenzerlösfunktion hat denselben (vertikalen) Ordinatenabschnitt a wie die Nachfragekurve, ist aber doppelt so steil. Daher gibt es eine einfache Möglichkeit, die Grenzkostenkurve einzuzeichnen.
Wir wissen, dass der Ordinatenabschnitt a ist. Um den (horizontalen) Abszissenabschnitt herauszufinden, nimmt man einfach die Hälfte des Abszissenabschnitts der Nachfragekurve. Dann verbindet man die beiden Achsenabschnitte durch eine Gerade.
• Der optimale Output y ist dort, wo die Grenzerlöskurve die Grenzkostenkurve schneidet. Der Monopolist wird dann den höchsten Preis verlangen, den er bei diesem Output bekommen kann, also p(y).

• BEISPIEL Besteuerung und Monopol
◦ Betrachten wir zuerst den Fall einer linearen Nachfragekurve. Verschiebt sich die Grenzkostenkurve MC um den Betrag der Steuer auf MC+t nach oben, so bewegt sich der Schnittpunkt von Grenzerlös und Grenzkosten nach links. Da die Nachfragekurve halb so steil ist wie die Grenzerlöskurve, steigt der Preis um den halben Steuerbetrag.

Quellenangaben
<pre><code> Hal und Varian, </code></pre> <p>Grundz&uuml;ge der Mikro&ouml;konomik, 9. Auflage<br />Gruyter, de Oldenbourg</p>