Die Todesstrafe: gerecht oder unmenschlich?

Fach Fach

Klasse 9

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 31.10.2018

Schlagwörter

Todesstrafe Hinrichtung

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit der Todesstrafe und der Frage ob diese Strafe gerecht oder unmenschlich ist. Darüber hinaus wird auf unterschiedliche Hinrichtungsarten eingegangen und deren Funktionsweise erläutert.

Die Todesstrafe ist die härteste Strafe, welche die Justiz verhängen kann. Meistens geht der Todesstrafe eine langjährige Haft voraus. Die Todesstrafe wird in der Regel für die schwersten Verbrechen, wie Terroranschläge oder Mord verhängt. Sie soll zum einen Sicherstellen, dass der extrem gefährliche Täter der Gesellschaft nicht weiter schaden kann und außerdem den Angehörigen der Opfer Gerechtigkeit geben. Die Verhängung kann mit dem biblischen „Auge um Auge“ verglichen werden.

Die Vollstreckung der Todesstrafe und die verschiedenen Hinrichtungsarten

Es gibt verschiedene Vollstreckungsmethoden der Todesstrafe. Altertümliche Varianten waren extreme Foltermethoden, welche in der heutigen Zeit keine Anwendung mehr finden. Mittlerweile wird in den westlichen Staaten, wie beispielsweise einigen Bundesstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika mit der Giftspritze hingerichtet. Weitere Hinrichtungsmethoden sind der elektrische Stuhl, die Hinrichtung in der Gaskammer, der Tod durch den Strang sowie Tod durch Erschießen.

Die letzteren beiden Methoden werden jedoch in westlichen Staaten kaum noch angewendet. In den Vereinigten Staaten von Amerika werden zum Tode verurteilte Straftäter heute in der Regel mit der Giftspritze hingerichtet, da auch der elektrische Stuhl inzwischen als zu grausame Hinrichtungsmethode gilt und seit dem Jahre 2008 sogar verfassungswidrig ist. Dennoch gibt es in vielen Bundesstaaten noch Haftanstalten, welche über einen elektrischen Stuhl verfügen und diesen teilweise noch einsetzten. Straftäter, welche bereits vor der offiziellen Abschaffung der Hinrichtung durch den elektrischen Stuhl verurteilt wurden, haben bei ihrer Hinrichtungsmethode die Wahl zwischen der Giftspritze und dem elektrischen Stuhl.

Der elektrische Stuhl

Der elektrische Stuhl wurde von den Physikern Thomas Edison und Harold P. Brown erfunden und entwickelt. Nach der Entwicklung entbrannte eine langanhaltende Diskussion über die Wahl der korrekten Stromart. Edisons „Gegner“ George Westinghouse war ein Befürworter von Wechselstrom, welchen Thomas Edison für zu gefährlich hielt. Er untermauerte seine These durch Experimente mit Tieren, wie beispielsweise Katzen und Pferden.

Die erste Hinrichtung eines Verurteilten mit Hilfe des elektrischen Stuhls fand am 06. August 1890 statt. In New York wurde Axtmörder William Kemmler für die Ermordung seiner Lebensgefährtin hingerichtet. Nachdem er auf dem elektrischen Stuhl fixiert wurde, wurde eine Spannung von 1000 Volt angelegt und der Strom eingeschaltet. 17 Sekunden später, wurde dieser wieder ausgeschaltet, doch der Hinrichtungskandidat lebte noch. Daraufhin wurde die Spannung verdoppelt und der Strom wieder eingeschaltet. Um sicher zu gehen, dass die Hinrichtung diesmal „erfolgreich“ war, wurde der Strom erst nach mehr als einer Minute wieder abgeschaltet.

Vor der Erfindung und dem Einsatz des elektrischen Stuhls war das Hängen die verbreitete Hinrichtungsmethode. Der elektrische Stuhl galt nach seiner Erfindung, jedoch schnell als der „humanere Tod“ und löste die Hinrichtungsmethode daher recht schnell ab. Die letzte Hinrichtung mit dem elektrischen Stuhl fand in den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre 2013 in Virginia statt. Inzwischen gilt die Hinrichtung per Giftspritze als „humaner“, als die Hinrichtung mit Hilfe des elektrischen Stuhls. Deshalb wird sie mittlerweile in den meisten Fällen angewendet.

Hinrichtung per Giftspritze

Die Hinrichtung per Giftspritze wurde zuerst in den Vereinigten Staaten von Amerika entwickelt und eingesetzt. Der Verurteilte wird hierzu bei der Vollstreckung auf einer Liege fixiert und erhält mehrere Injektionen. Die Hinrichtung per Giftspritze verläuft in drei Stufen. Zunächst erhält der Verurteilte eine Injektion, welche ihn betäubt. Die Dosis des Betäubungsmittels ist hierbei extrem hoch gewählt, so dass diese ihn unter Umständen bereits töten könnte. Der Tod wird durch die Lähmung des Atemmuskulatur herbei geführt, was dazu führt, dass der Verurteilte zu Ersticken beginnt. Zuletzt wird eine Depolarisation des Herzens herbei geführt, was zum Herzstillstand und dem Tod des Verurteilten führt.


Anhand dieser Theorie lässt sich vermuten, dass die Hinrichtung per Giftspritze tatsächlich humaner ist, als die schmerzhafte Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl. Das verabreichte Betäubungsmittel bei der Hinrichtung per Giftspritze wird in der Regel sehr schnell, jedoch auch nur kurzzeitig, bis zu einer Viertelstunde. Dies birgt die Gefahr, dass der Verurteilte das Bewusstsein wiedererlangt und durch die Verabreichung des nächsten Medikaments qualvoll erstickt. Trotz dieser in manchen Fällen auftretenden Komplikationen gilt die Giftspritze in den Vereinigten Staaten von Amerika als humanste Hinrichtungsmethode und wird deshalb am meisten angewendet.

Der erste Verurteilte, der per Giftspritze hingerichtet worden ist, war Charlie Brooks am 07. Dezember 1982 im US Bundesstaat Texas. Die Hinrichtung per Giftspritze wurde mittlerweile von zahlreichen weiteren Ländern übernommen, hierzu gehören beispielsweise viele asiatische Länder wie China, die Philippinen und Thailand.

Diskussion Pro / Kontra Todesstrafe

Die Frage ob und wie die Todesstrafe für verurteilte Schwerstkriminelle angewendet werden sollte, beschäftigt die Justiz, die Politik sowie die Bevölkerung intensiv. Es gibt teilweise eine sehr gespaltene Meinung zum Thema. Selbst Betroffene, wie die Angehörigen und Freunde von Mordopfern, stehen der Todesstrafe unterschiedlich gegenüber. Während die einen sie als einzig gerechte Strafe empfinden und teilweise sogar der Hinrichtung des Täters als Zeugen beiwohnen, betrachten andere die Todesstrafe als grausam und fordern stattdessen eine lebenslange Haft für die Verurteilten. Bei einem derart komplexen Thema ist es nahezu unmöglich einen Weg zu finden, welcher allen gerecht wird. Die Todesstrafe wurde mittlerweile in einigen Ländern der Welt und einigen Bundesstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika abgeschafft. In manchen Bundesstaaten, in denen sie noch erlaubt ist, wird sie nur noch selten verhängt und vollstreckt. Es gibt auch zum Tode verurteilte Häftlinge, deren Todesurteile später in eine lebenslange Haft umgewandelt werden.