Ödipuskonflikt

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Klasse 9

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 17.06.2018

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Ödipuskonflikt

Zusammenfassung

Dieses Referat behandlet den Ödipuskonflikt aus der Sichtweise des Philosophen Sigmund Freud. Es beschreibt die verschiedenen Phasen des Konfliktes und nennt mögliche Gründe und Ursachen für diesen. Außerdem wird auf die Überwindung des Ödipuskonfliktes eingegangen.

Bei dem Ödipuskonflikt handelt es sich um ein psychoanalytisches Konzept. Der Begriff des Ödipuskonfliktes wurde von dem deutschen Verhaltensforscher Sigmund Freud geprägt. Dies geschah im Zusammenhang mit seiner Arbeit „Totem und Tabu“, in der er das Phänomen des Totemismus zu klären versuchte. Des Weiteren wird durch den Begriff Ödipuskonflikt die Gesamtheit der ambivalenten Gefühle, eines Kindes gegenüber seiner Eltern, geprägt, welche es in seiner phallischen bzw. ödipalen Phase hat.

Wortherkunft Ödipuskonflikt

Ödipus ist eine Figur aus der griechischen Mythologie. Dessen Geschichte ist eine Tragödie, welche von Sophokles im Werk „Drama König Ödipus“ beschrieben ist. Ödipus tötete seinen eigenen Vater, König Laios von Theben, versehentlich in einer Rauferei. Es gelang ihm einige Zeit später das Rätsel der Sphinx zu lösen. Die Belohnung hierfür war, dass Ödipus seine leibliche Mutter Iokaste als Ehefrau erhielt. Auch dies geschah zunächst ohne sein Wissen. Diese Unwissenheit hielt jahrelang, doch eines Tages findet Ödipus heraus, dass er eine Inzestbeziehung mit seiner Mutter hatte. Zur Selbstbestrafung sticht er sich daraufhin die Augen aus und flieht als blinder Mann ins Exil. Sophokles schildert die Ödipusgeschichte als ein vorherbestimmtes Schicksal. Das Orakel hat diese vorhergesagt. Sigmund Freund verwendete die Figur des Ödipus bei der Bildung des Begriffes Ödipuskomplex.

Das unbewusste Begehren, des eigenen Sohnes

Die frühen Arbeiten von Sigmund Freund zu dieser Thematik stützen sich auf ein für Jungen entwickeltes Modell. Die phallische bzw. ödipale Phase eines Kindes tritt in der Regel erstmalig im dritten Lebensjahr des Kindes auf und dauert bis zu dessen fünften Lebensjahr an. Sigmund Freund findet im Unterbewusstsein seiner Patienten ein sexuelles Begehren gegenüber der leiblichen Mutter. Er hatte diese Beobachtungen nicht nur bei seinen Patienten gemacht, welche er im Rahmen seiner psychoanalytischen Therapietätigkeit betreute, sondern zuvor auch bei sich selbst. Dies war der Grund, weshalb er fortan die Figur des Ödipus verwendete. Dieses Begehren im Unterbewusstsein wird im Normalfall verdrängt. Das Kind, welches die Mutter begehrt, sieht in deren Mann, also in seinem leiblichen Vater einen Rivalen. In dem Kind wächst nach und nach der unterbewusste Wunsch, den Vater zu töten, um den Rivalen loszuwerden und seinen Platz einnehmen zu können. Jungen entwickeln, nach Sigmund Freud, infolge des Begehrens der Mutter Schuldgefühle. Diese Schuldgefühle gegenüber dem Vater werden von einer Angst des erwischt werden und vor einer Bestrafung, begleitet.

Erläuterung der oben genannten Thesen an einem Fallbeispiel

Sigmund Freund verwendet als Beleg für seine Ödipustheorie das Fallbeispiel von Hans.
Hans ist ein Junge, welcher eine starke Angst vor Pferden, also eine Pferdephobie entwickelte. Laut dem Jungen selbst wurde diese Angst durch ein traumatisches Erlebnis hervorgerufen. Hans wurde Augenzeuge eines Verkehrsunfalles, bei dem ein Pferd stürzte und so einen schweren Unfall auslöste. Sigmund Freud kannte den Vater des Jungen und dessen Geschichte in erste Linie aus den Erzählungen des Vaters. Der Vater erklärte seinem Sohn jedoch, dass seine Angst vor den Pferden vom masturbieren kommt. Des Weiteren verbietet der Vater ihm derartige Handlungen. Außerdem erklärt der Vater dem Jungen, dass die Angst ebenfalls mit dessen Begehren gegenüber seiner Mutter und dem Hass gegenüber seines Vaters zu tun hat. Die Pferde deutete er lediglich als Symbole für die entsprechenden Personen. Hans und dessen Mutter bleiben jedoch bei der Begründung, dass die Pferdephobie des Jungen vom dem Verkehrsunfall stammt und erstmalig nach dem erleben des traumatischen Zwischenfalles aufgetreten ist. Diverse Verhaltensforscher sind der Meinung, dass Sigmund Freuds Interpretation der Situation als Beleg für seine Ödipustheorie nicht haltbar ist.

Angst vor Bestrafung und Überwindung des Ödipuskonfliktes

In den meisten Fällen endet der Ödipuskonflikt damit, dass das Kind damit aufhört die Mutter zu begehren. Hieraus ergibt sich automatisch, dass es aufhört den eigenen Vater als Rivalen anzusehen und diesen zu bekämpfen. Stattdessen soll das Kind in seine normale Geschlechtsrolle hineinwachsen und seinen Vater als Identifikationsfigur ansehen. Der Vater, welcher zuvor noch Rivale und Feind war, wird im Laufe der Zeit zum Vorbild, dem das Kind stets nachzueifern und gerecht werden versucht. Aus dem ursprünglichen Wunsch und Begehren, die eigene Mutter zu besitzen wird im Laufe der Zeit der Wunsch eine Frau zu finden, die wie die eigene Mutter ist und diese zu besitzen um es dem Vater, der das Vorbild des Kindes ist, gleichzutun. Dem Kind wird klar, dass dies außerhalb der eigenen Familie geschehen muss.

Nach Sigmund Freud kommt diese Erkenntnis jedoch nicht automatisch und nicht von alleine, sondern rührt von der Angst einer Bestrafung her. Sigmund Freud führt als mögliche Bestrafung die Kastrationsandrohung an. Das Kind hat also Angst für das Begehren der Mutter und das Bekämpfen des Vaters mit einer Kastration bestraft zu werden. Um dieser Strafe zu entgehen ordnet sich das Kind dem eigenen Vater unter, gibt das Begehren der Mutter auf und akzeptiert den Vater letztlich als Vorbild.

Inzestverbot

Die Familie, bestehend aus dem Vater, der Mutter und dem Kind, stellt ein ödipales Dreieck dar. Das Kind versucht zunächst den Vater aus diesem Dreieck auszuschließen, damit er die Mutter ganz für sich hat. Das Kind wünscht sich nach Sigmund Freuds, äußerst provokativen These, also eine Inzestbeziehung zur Mutter. Diese stammt laut Freud daher, dass ein Verbot automatisch einen Reiz darstellt. Das es ein Inzestverbot gibt und auch die Bibel vor der sogenannten Blutschande warnt, kann eben jene für das Kind reizvoll und begehrenswert werden. Nach Sigmund Freud ist es die Herausforderung an Familien, sich dem Ödipuskonflikt bewusst zu stellen, um diesen mit der Zeit überwinden zu können. Das die ödipale Phase eines Kindes in der Regel ab dem fünften Lebensjahr endet, stellt die Überwindung des Ödipuskonfliktes kein Problem dar.