Kulturwissenschaft VIII
• Netzwerk: Besteht aus Anzahl von Akteuren und deren Beziehungen zueinander
o Netzwerk-Akteure: (auch Knoten) sind unterschiedlich stark vernetzt/ bedeutend (Makler), es bestehen Sozialstrukturen, individuelle Interessen, Zwangsverbindungen und Veränderung der Sozialstruktur durch individuelles handeln
o Makler/Broker: Zentraler Akteur
o Beziehungen: (auch Relationen) sind unterschiedlich gerichtet / stark ausgeprägt
o Pfaddistanz: Entfernung zwischen Akteuren, gemessen über Anzahl der Akteure, die man kontaktieren muss, um mit einem anderen in Verbindung treten zu können
o Soziales Kapital: Kontakte, wir sind abhängig von den Netzwerken in denen wir uns befinden
• Egozentriertes Netzwerk: Netzwerk eines Akteurs zu anderen
o Dyade: Beziehung zwischen zwei Akteuren
o Streuung: Zahlen aller Akteure, die sich nicht kennen
o Dichte: Verhältnis der vorhandenen Beziehungen zu allen möglichen Beziehungen eines Ego-Netzwerkes
• Netzwerkanalyse ist Machtanalyse:
o Macht: Interaktionen, Institutionen und Organisationen werden machtvoll gesteuert, z.B. durch Ressourcen-Abhängigkeiten.
o Herrschaft: legitime Macht, Befehlsempfänger akzeptiert Abhängigkeit von anderen
o Zentralität: hat der Akteure der viele Beziehung hat
o Prestige: (auch Popularität) hat der Akteure , der mit vielen anderen Kontakt hat
o Macht (Autonomie): hat ein Akteur im Netzwerk, über den viele andere laufen müssen. Wenn dieser entfällt, kann das System zusammen brechen
o Teilnetzwerk/Cliquen: Mind. 3
• Kunst geht von Mittelalter bis zur Videoanalyse und besteht aus Zusammenhängen
• Mit der Moderne 18. Jahrhundert:
o Auftauchen des Bürgertums als Freunde der Kunst
o Kunst bekommt neue Aufgaben
Glauben vertiefen durch Leiden Christus
Wie sollte der Richtige Haushalt aussehen
Repräsentation, Tradition, Erinnerung, Belehren, Überzeugen,
• Bilder sind…
o Zeugnisse der Welt in der sie entstehen, sind nie Abbilder und stellen Wirklichkeit dar
• Ockhams Rasiermesser (Einfachheitsprinzip): Mit möglichst wenig, möglichst viel Erklären
• Gustave Courbet 19. Jahrhundert:
o Kunst soll Sinn gegeben werden
o Kunst soll sich nicht auf die Literatur beziehen
• Eduard Manet: 19. Jahrhundert
o Kunstmarkt entsteht und Bilder werden betitelt und Wem zugewiesen bekommen
• Clement Greenberg: Kitsch (1939)
o Ohne einer vollständig ausgereiften kulturellen Tradition ist Kitsch nicht möglich
o Kitsch entleiht sich Mittel, Tricks, Strategien, Daumenregeln, Themen, wandelt sie um zu einem System und verwirft den Rest.
• Batallie (1988):
o Reine Malerei: Alles Erzählerische, Beredsame, ob nun echt oder falsch ist ausgeschaltet. Was bleibt, sind Flecken verschiedener Farben und der beunruhigende Eindruck, dass ein Gefühl sich uns mitteilen sollte.
o Indifferenz: Thema ist mit Bedeutung geladen, es könnte ein heftiger Eindruck von ihm ausgehen; Maler aber hat es unempfindlich gemalt und unempfindlich, ungerührt, bleibt auch der Betrachter.
o Gegenstand und Titel: Jedes Bild hat noch, mehr oder weniger, einen Gegenstand oder einen Titel, die aber nichts zu sagen haben, sondern nur ein Vorwand für die Malerei sind.
• Symbolische Revolution:
o eine Revolution, bei der es sich nicht allein um eine Veränderung der Gesellschaftsordnung, sondern auch um die mentalen Strukturen.
o Revolutionen, die eher die Weltsicht
o Revolution möglich durch:
kritischer Zustand (im Feld) im Zusammenhang mit
dem Malerüberschuss und mit einer Kritik
• Spezifisches kulturelles Kapital
o spezifisches Kapital in Gestalt einer gesellschaftlich garantierten Fachkompetenz
o dichtes Beziehungsnetz
o dem Werk innewohnende Kraft
Schwierigkeiten des Häretikers können überwunden werden.
• Felder der Kunst:
o Avantgarde, Akademisch, Intellektuell, Bürgerlich, Mittelkunst, Industrielle Kunst
Impressionistische Revolution (-Teil einer Reihe von Revolution)
• Es handelte sich um eine „symbolische Revolution“, weil es sich nicht nur um eine Revolution in der Gesellschaftsordnung ging, sondern auch um die mentalen Strukturen
• Nomos (Gesetz, hier: Einteilung): Was ist es würdig zu malen, was ist es nicht?
• Das Jetzt ist das Produkt der i. Revolution: Wir versuchen Werke einzuordnen
• Art pompier (Schulkunst/Staatskunst/Lehrkunst)
o Ästhetik dieser Kunst besteht aus akademischen Werten und Tugenden
o Akademie war in der Kunstrichtung art pompier verankert
o Nur wer staatlich beglaubigt war, war Maler
o Die Vorbereitungsklassen/Elitehochschulen (khâgne) besaßen einen künstlerisch herbeigerufenen Leistungsgedanken Man wurde zur Folgsamkeit angehalten und Hauptaufgabe war die Anfertigung von Kopien. Lehrmeister hatte selber auch einen Meiser.
o Meister entsteh nicht durch seine Werke, sondern durch seine Tugend
o Religiöse Malerei war ganz oben
• Das Problem der Vollendetheit und der Malermeister
o Ein Meister ist ein akademischer Maler und kein Künstler, er hat sich zurück zu halten: er betreibt eine Kunst der Ausfertigung
o Er lässt sich an seiner Virtuosität (Fähigkeit bis zu Perfektion zu arbeiten) ablesen
o Er tritt in den Hintergrund (er hinterlässt keine Spur)
o Er muss belesen sein und eine bestimmte Anekdote perfekt in seinem Bild verdeutlichen, sodass das Bild „gelesen“ und nicht „gedeutet“ wird
o Erhält nach Abschluss einen „Malernachweis“
• Das System im Wandel – die Revolution
o Die Kunstrichtung ist ausgestorben, weil sie zu perfekt war
o System ist zerfallen, weil knappe Berufsgruppen vom Masseneffekt betroffen sind Überproduktion an Produktionsanwärtern: der typische verkrachte Maler entstand
o Die Akademie kam ins Blickfeld der Kritik
o Kombination aus Malerüberschuss und Kritik führte zur Revolution
o Anfang spielte sich die Revolution in den Köpfen der Menschen ab:
Umkehrung der Weltansicht, Funktion des Malers…
o Maler ist nicht länger Meister, er wird zum Künstler, bürgt für sich selbst
o Malerposition wird neu erfunden: Lässt sich ganz und gar auf sein Werk ein, er muss Einzigartig sein, seine Wesensart muss auf den Gemälden zum Ausdruck kommen
o Ab jetzt gilt die Darstellungsform Neue Bedeutungslosigkeit der Bilder ist unerträglich für Kritiker, so erfinden sie neue Hintergrundgeschichten zum Bild
• Warum Manet zentraler Akteur ist:
o Er ist ein kapitalistischer Revolutionär
o Manet war ein guter Schüler, hatte schnell selber Schüler, aber
o Sein Angriff galt dem Wesen der akademischen Kunst
o Er wollte einen autonomen, Selbstbestimmung Künstler erfinden
o Die künstlerische Legitimität liegt in Künstlergruppen, die ihre Anerkennung der Legitimität durch den Kampf u, das Legitimitäsmonopol behaupten
o Begründet die „reine Malerei“ (Malen ohne Bedeutung zu zuschreiben) Manet suchte sich alles andere als traditionelle Objekte aus, die gleichzeitig keine Hierarchie darstellten/sich einordnen ließen Politische und symbolische Revolution