Kulturwissenschaft I

Fach Fach

Klasse 10

Autor Wimmer96

Veröffentlicht am 04.11.2018

Schlagwörter

KuWi Kulturwissenschaft

Zusammenfassung

Die Kulturwissenschaft stellt einen Mix aus den verschiedensten Wissenschaften dar. Vorrangig geht es dabei um die Kulturen von anderen Ländern und die Erforschung dieser. Ziel ist es wichtige Erkenntnisse zu gewinnen.

• KuWi ist ein komplexes Forschungsgebiet vielfach differenziert
o Im Singular: Eine Wissenschaft für sich
o Im Plural: Totalperspektive (Bezieht sich auf alle W., KuWi war schon immer da)
• Cultural Turn: Ausweitung der Kulturwissenschaften  wird auch in der Methodik als zentrales Erklärungsmodell in allen anderen W. Die Turns stehen den Paradigmen gegenüber.
• Kontingenz:
o Praktiken unterschiedlicher Menschen, Zeiten und Räumen  Symbolische Ordnung (unbewusst) drücken sich in Praktiken aus.
o Nichtnotwendigkeit und Historizität (Sachen werden historisch)
• Kulturbegriffe:
I. Normativer Kulturbegriff (Johann Christoph Adelung):
o Wertung der Lebensweisen
o Auf kollektiv ausgeweitet
o Ausgang vom idealen Bürgertum  Erstrebenswerter Zustand
 Abgrenzung Trivial-/Hochkultur
II. Totalitätsorientierter Kulturbegriff (Johann Gottfried Herder):
o Vergleich von verschieden Gruppen/Kulturen
o Entuniversalisierung hin zu kontext- und historialisierung
o Spezifische Lebensformen einzelner kollektive
o Holistisch
 Feste Kopplung der Kultur an eine Gemeinschaft
 Alles ist Kultur und gehört zur Gesellschaft (Keine Trennung von zentralem /kulturellem)
III. Differenzierungstheoretischer Kulturbegriff (Talcott Parson):
o Radikale Einschränkung der Kultur auf materielles wie Kunst, Bildung
o Klar Abgrenzbar
IV. Bedeutungsorientierter Kulturbegriff (Ernst Cassirer), weist KuWi die Richtung:
o Verhaltenskomplexe entstehen, reproduzieren und verändern sich vor dem Hintergrund von symbolischen Ordnungen, von spezifischen Formen der Weltinterpretation  Einfacher: Von Menschen erzeugter Gesamtkomplex Von Vorstellungen, Werten, Gedanken und Bedeutungen die sich in Symbolen materialisieren)
o Höchstes Kontingenzbewussstsein
o 4 Kulturtheoretische Strömungen
 Strukturalismus und Semiotik (Saussure: Innewohnende Differnenzialität und Beliebigkeit sprachlicher Zeichensysteme
 Phänomenologie (Husserl: Interpretativer Diskurs) und Hermeneutik
 Amerikanischer Pragmatismus (Peirce: Transformation der Handlungstheorie zu einer symbolvermittelten Handlungskoordination)
 Wittgensteins Sprachphilosophie (Theorie von Sprachspielen und Lebensformen die alltägliches Verstehen und Wissen thematisieren)

• Kontingenzperspektive
o Ist auf das bedeutungsorientierte Verstehen aufgebaut
o Kritisch gegenüber Traditionen
o Um Rationalität vorauszusetzten muss der Begriff Kontingenz eingeschränkt werden
o Drei Formen die im Wesentlichen durch begriffliche Vorgaben kulturelle Kontingenz sichtbar gemacht haben
 Naturalismus: (Betrachtet bestimmte Phänomene als natürlich und somit dem Menschen zukommend)
 Universalismus: (Es existieren für alle Menschen allgemeine Strukturen, weitere Einschränkung: Formalismus (Unterscheidung in Form und Inhalt))
 Geschichtsphilosophie: (Es bestehen kulturelle und soziale Differenzen, die einer Fortschrittssequenz folgen, in der jede Praxis ihren speziellen Platz hat

• Optionen der Kulturtheorie:
o KuWi Praxis greift auf Kulturtheorien zurück, diese verändern sich jedoch und somit auch das Forschungsinteresse
o Kultur als symbolische Strukturen und Kultur als Produkt subjektiver Interpretationsleistungen
o Symbolische Ordnungen als unüberschreitbare Voraussetzung, als Bedingung verstanden, die vorgeben, welche Ereignisse, Formen des Subjekts, welche Handlungs- und Diskurspraktiken möglich sind
o Kultur ist eng mit Macht verknüpft (Macht existiert nicht außerhalb von Kulturen
 Es entstehen symbolische Codes, die einschränken, was gesagt, gedacht und gewünscht ist und sie bringen bestimmte Denkmuster hervor
o Orte der Kultur:
 Mentalistische Orte (Strukturalismus & Sozialphänomenologie) Schatzki
 Ziel ist es zur grundlegenden Struktur des Geistes hin vorzudringen
 Textualistische Orte (Kultur als Diskurse) Niklas Luhmann
 besonders 60er/70er, führen zu einer Dezentrierung des Subjekts
 Praxeologische Orte (Kultur als soziale Praktiken (Wittgenstein/Pragmatismus)) Pierre Bourdieu
 80er , Es geht um die Praktiken des bürokratischen Verwaltens, der körperlichen Hygiene, der wissenschaftlichen Theoriebildung: Praktik ist immer körperlich organisiert und routinierte Verhaltensweise, dabei können sie mehrere körperliche Träger haben

Wissensgeschichte
• Wissen:
o Abhängen von Zeichen, Daten in Tabellen
o Formen, Ordnung, Akteure
o Erzeugt Weltbilder
o Historisches Phänomen
o Expressives, religiöses, rationales Wissen
• Um 19. Jahrhundert Siegeszug der NW (Triumphalismus)
• Mechanisches Wissen: Welt ist Messbar
• Dinge weden kultivierter
• Fortschritt gehört zu Zukunft (Bildung durch W)
• Neue Disziplinen beruhen auf auf NW
• Autonome Selbstverwaltung, Wissenschaft bewältigt Fremdheit (Rudolf Virchow macht aus Psychiatrie eine Heilanstalt, Aberglaube wird belegt, Seelische Krankheiten erforscht)
• Rationalisierung führt tu Krisen, Wohlstand, Kontakt, Beschleunigung, Anonymität
• GW soll Gesellschaft nur verstehen, NW soll sie erforschen
• Je mehr wissen, desto instabiler wird es, korrigiert sich selbst
• Zwei Kulturen (1959/1999)
o Kluft zwischen NW und GW
o Verstehen sich gegenseitig nicht
o GW entwickelt sich nicht mit
o Politik tretet in NW ein (Kalter Krieg  NW muss effizieren)
o NW hilft nicht Kulturen
o Nach WW II W steht in Frage  Wissenschaft erforscht Wissenschaft
o Lehrbücher besitzen festgelegtes Wissen, wird unterrichtet, aber Wissen ist fragil

• 19. Jahrhundert: Wissenschaftliche Reinheit, Desinteresse, geistig
• 20. Jahrhundert: Grenzen auflösen zwischen Wissenschaft, Industrie, Militär
• 21. Jahrhundert: Keine reine Wissenschaft mehr, Ideologie, rational, objektiv
• Starker Wandel der Wissenschaftsgeschichte (experimental turn (Was ist Wissenschaft?)) in Amerika, in Deutschland nicht so stark, weil: zunächst nicht erst geworden und der Wert des Gedächtnisse an Wissenschaft taxiert (Was ist Wissenschaft?)
• Gesellschaft entweder im Wandel oder Stillstand
• W.G. hat nicht Erinnerungsdienst
• Lange war Wissenschaft aufgeteilt in (Robert Marton)
o Externalistischer Ansatz (Bernal, Boris Hessen)
 Politisch, ökonomische, sozial ethnische und religiöse Zusammenhang, die Spielraum der Historiker definieren
 Fortschritt durch gesellschaftlichen Bedingungen geschaffene materiellen Voraussetzungen
o Internalistisch Ansatz (Robert Marton)
 Theoretisch
 Fortschritt durch Natur und Erkenntnis
o Adressieren unterschiedliche und haben unterschiedliche Geltungsbereiche
• Wissenschaftsgeschichte entweder Heldengeschichte oder Fortschritt
• Mit 19. Jahrhundert kam Trennung Medizin/Natur
• Entwicklung der Wissenschaft an kultureller Entwicklung eines Volkes ablesen
• Zwei Kulturtheorie (C.P. Snows)
o NW und GW/LitW sind etwas ganz anderes
o Rolle der Künste muss neu definiert werden
o 70er: Kuhns Paradigmentheorie
o 80er: Turns: Wissenschaft wird Praxis orientiert, diskursive Entwicklung, Neue Herangehensweise an Wissenschaft
• Kulturwissenschaftliche Wissenschaftsgeschichte hat explorativen, experimentellen Charakter : Ermöglicht gelassenes, differenziertes Bild
• Wissenschaft will nicht von allen verstanden werden, oder will Erinnerungsdienst leisten
• KuWi zieht in Wissenschaftsgeschichte ein, aber in Vordergrund stehen Sozialgeschichtliche Themen
• Gerade Bedarf nach Akkulturation
• WG kann Verbindung zwischen Gw und Nw schaffen