Allgemeine Grundlagen der Erziehung

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Klasse 10

Autor Ninchen01

Veröffentlicht am 31.07.2018

Schlagwörter

Erziehung Definition Kultur Normen Werte

Zusammenfassung

Erziehung kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Erzieher sind oftmals die Eltern, aber auch Lehrer und andere Verwandte. Außerdem spielt auch die Kultur mit ihren Normen und Werten eine wichtige Rolle. Was genau sich noch hinter dem Begrifg Erziehung verbirgt erzählt das folgende Referat.

Erziehung bedeutet, dass das Verhalten und die Entwicklung Heranwachsender pädagogisch beeinflusst wird. Hiermit ist sowohl der Weg beziehungsweise die Maßnahmen die ergriffen werden gemeint, als auch das Resultat dieser Beeinflussung.

Durch die Erziehung sollen Handlungen des zu Erziehenden dauerhaft verbessert werden beziehungsweise negativen Verhaltensweisen vorgebeugt werden.

Mit der Erziehung beschäftigt sich außerdem eine Wissenschaft, die sogenannte Pädagogik.

Allgemein gibt es von verschiedenen Pädagogen Erziehungskonzepte, die als Leitbild dienen können. Im Vordergrund der Erziehung steht immer ein gewisses Ziel, welches durch Erziehungsmittel und Erziehungsmethoden erreicht werden soll.

Die allgemeine Pädagogik beschäftigt sich damit, den Erziehungsbegriff theoretisch zu begründen.

Als erstes beschäftigte sich Johann Friedrich Herbart mit dieser Begründung. Für ihn ist die Erziehung gewollt und geplant. Er bezeichnet den Erziehungsvorgang als eine rationale Handlung mit einem bewussten Zweck.

Eduard Spranger hingegen versuchte Erziehung anthropologisch zu begründen. Er machte dies an dem Beispiel eines Bogenschnitzers, der seine Arbeit unterbricht um einem Jungen zu zeigen, wie er sich einen eigenen Bogen schnitzen kann. Er hält vordergründig fest, dass Erziehung nur dann möglich ist, wenn die Lebensumstände eines Menschen es erlauben die Überlebenssicherung einen Moment in den Hintergrund zu stellen.

Aus diesen Gedanken geht zu einem späteren Zeitpunkt dann auch eine Begründung Wolfgang Sünkels hervor. Er ist der Meinung dass durch Erziehung Menschen dem zu Erziehenden solche Dinge vermitteln, die genetisch nicht zu übertragen sind. Er nennt hier beispielhaft Kenntnisse, Fertigkeiten und Willensstellungen.

Die Psychologie hingegen beschäftigt sich nicht damit den Erziehungsbegriff theoretisch zu begründen, sondern findet eher Begründungen von Begriffen heraus, die Bestandteile des Themas Erziehung sind.

Beispielsweise Hans Walter Krohne und Michael Hock unterscheiden zwischen Erziehungskonzepten und Erziehungsstilen.

Erziehungskonzepte beinhalten demnach eher Einstellungen, Ziele und Überzeugungen, während Erziehungsstile eher die Verhaltenstendenzen von Eltern und zu Erziehenden umfassen.

Beispielhaft zu nennen für ein Erziehungskonzept ist hier eine besonders christliche oder auch eine bildungsorientierte Erziehung, für Erziehungsstile hingegen eine sehr autoritäre oder empathische Erziehung, welche auch von emotionalen und sozialen Bedingungen beziehungsweise dem Temperament des Erziehers abhängig ist.

Im Bereich der Soziologie versuchte Émile Durkheim eine theoretische Begründung des Erziehungsbegriffes zu finden. Er bezeichnet Erziehung als eine methodische Sozialisation. Sie soll allgemein das Kompetenzgefälle zwischen Erwachsenen und jüngeren Menschen aufheben. Erziehung lehrt einem Menschen soziale Strukturen beziehungsweise soziale Kompetenz, was eine Bestandssicherung des sozialen Systems bezwecken soll.

Er ist allerdings auch der Meinung, dass Erziehung nicht eine grundlegenden Gegebenheit ist, sondern von den Menschen ab diesem Zeitpunkt eingesetzt wurde, als alleinig Religion und Erziehung nicht mehr ausgereicht hatte.

Auch Niklas Luhmann sieht Erziehung ähnlich und betont daher, dass sie bezweckt die Fähigkeiten eines Menschen zu entwickeln und seine soziale Anschlussfähigkeit zu fördern. Ebenfalls sieht Luhmann den Unterschied zwischen Erziehung und Sozialisation.

In Kulturen mit einem dementsprechenden Wirtschaftssystem wird Erziehung häufig wissenschaftlich diskutiert und als eine Aufgabe der Gesellschaft betrachtet. Daher gibt es auch die pädagogischen Berufe wie Erzieher und Lehrer die für eine optimale Erziehung extra ausgebildet werden.

Außerdem ist Erziehung abhängig von den jeweiligen Werten, die es in einer Gesellschaft gibt. So vermittelt die westliche Gesellschaft Dinge wie beispielsweise Toleranz, Gewaltlosigkeit, Zivilcourage, Leistungsbereitschaft ect. Die moderne Erziehung ist durch die christliche humanistische Erziehung hervorgegangen, erhält allerdings in verschiedenen Teilen der Gesellschaft auch unterschiedliche Ausprägungen.

Natürlich ist die Wirkung der jeweiligen Erziehungsmaßnahmen ebenfalls abhängig von dem zu Erziehenden, denn dieser ist ja letztendlich für die Umsetzung zuständig. Somit muss das Handeln zum einen natürlich den Vorgaben also dem gesellschaftlichen Normen, zum anderen allerdings auch der Persönlichkeitsstruktur des Menschen entsprechen.

Unangemessenes Verhalten des zu Erziehenden wird als Folge meistens bestraft, um eine Wiederholung zu vermeiden. Erwünschtes Verhalten wird meistens belohnt also verstärkt, sodass das Kind dazu bewegt wird dieses Verhalten beizubehalten. Welches Verhalten letztendlich jedoch erwünscht beziehungsweise unerwünscht hängt von den jeweiligen Kulturen im Zusammenspiel mit deren Werten und Normen ab und kann sich daher unterscheiden.

Falsche Erziehung kann allerdings auch negative Einwirkungen auf den zu Erziehenden haben und auch seine Zukunft maßgeblich prägen. Zu nennen ist hier beispielweise wenn das Kind stark verwöhnt wird, aber auch wenn es lieblos behandelt wird und ihm kein Interesse zugesprochen wird.

Schlussendlich ist festzuhalten, dass Erziehung auf verschiedenen Ebenen zu betrachten ist. Es ist ein Zusammenspiel aus vielen verschiedenen Faktoren die zusammenwirken müssen um eine gute Erziehung zu erreichen. Außerdem ist Erziehung immer abhängig von dem Individuum welches zu erziehen ist also deren Persönlichkeit beziehungsweise deren Verhaltensweisen, aber auch von dem Erzieher deren Vorgehensweise und deren Persönlichkeit.

Erziehung vermittelt Normen, Werte, Strukturen und Verhaltensweisen welche unterschiedlich sein können, da Erziehung sich außerdem an die Kultur anpasst.

Außerdem kann Erziehung von vielen verschiedenen Personen vollzogen werden, die das Kind beeinflussen können. Dies sind in erster Linie Erziehungberechtigte, können aber auch Familienmitglieder und natürlich Erzieher und Lehrer sein.