Die Darstellung eines Organisationskonzeptes am Beispiel von ‚Pro Familia’

Fach Fach

Klasse 13

Autor Barbiri

Veröffentlicht am 12.06.2018

Schlagwörter

Organisationskonzept Ziele Zielgruppe Entwicklung

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt die Darstellung eines Organisationskonzeptes am Beispiel von ‚Pro Familia’. Dieses Referat befasst sich mit den Zielen, der Zielgruppe, den Handlungsmethoden sowie den Leitbild der Organisation Pro Familia. Des weiteren beschreibt dieses Referat die Organisationsentwicklung.
  1. Die Darstellung eines Organisationskonzeptes am Beispiel von ‚Pro Familia’

Ziele:
Die Ziele von ‚Pro Familia’ richten sich nach dem Leitbild des Verbandes. Diese sind es zum einen Menschen aufzuklären und zu informieren bezüglich Themen der Sexualität. Des weiteren sieht es ‚Pro Famila’ als ein Ziel an Menschen zu stärken, zu begleiten und ihnen Orientierungshilfe zu bieten. Insbesondere bei Angeboten in Schulen und Jugendeinrichtungen ist es ein Ziel von ‚Pro Familia’ Werte wie Respekt, Toleranz,Verantwortung und die Einhaltung von Grenzen zu vermitteln (vgl. https://www.profamilia.de//fachpersonal/paedagoginnen/selbstverständnis/ ziele.html/ abgerufen am 16.01.2017).

Zielgruppe:
Das Angebot von ‚Pro Famila’ richtet sich an unterschiedliche Personenkreise. Auf der einen Seite an junge Erwachsene und Paare. Zum anderen an Schüler und Schülerinnen jeglicher Schulformen, sowie Einrichtungen der Kinder- und Jugendpflege. Des weiteren an die Behindertenhilfe, aber auch Kinder und Jugendliche im außerschulischen Bereich. Zudem gehören Eltern zur Zielgruppe, sowie Mitwirkende aus dem sozialen, pädagogischen oder medizinischen Berufsgruppen und Leiterinnen und Leiter von Unternehmen und staatlichen Institutionen (https://www.profamilia.de//fachpersonal/paedagoginnen/selbstverstaendnis/zielgruppen.html/ abgerufen am 16.01.2017)

Personalstruktur:
Mit Unterstützung seiner Dachorganisation „International Planned Parenthood Federation (IPPF)“ gelang es dem Verein ein Netzwerk aus 16 Landesverbänden mit 180 Beratungsstellen und vier medizinischen Zentren aufzubauen. Als Gründungsmitglied von ‚IPPF’ kooperiert der Verein mit ca. 150 Mitgliedsorganisationen weltweit. Der Hauptsitz von ‚Pro Familia’ befindet sich in Frankfurt am Main.
An oberster Stelle des Vereins steht der Bundesverband. Dieser setzt sich aus der Bundesdelegiertenversammlung, den Bundesvorstand, der Bundesgeschäftsstelle, den Fachausschüssen, den Wahlausschuss und den Kassenprüfer zusammen.
Als wichtigster Entscheidungsträger neben der Bundesdelegiertenversammlung gilt der Bundesvorstand. Die Bundesgeschäftsstelle ist in Zusammenarbeit mit den Bundesvorstand für die laufenden Geschäfte zuständig. Die Fachausschüsse haben keine Entscheidungsbefugnis und gelten als Beratungsgremien des Bundesvorstands. Diese sind zeitlich befristet und erhalten ihre Aufgaben vom Bundesvorstand. Der Wahlausschuss besteht aus drei Mitgliedern pro Jahr und die Stelle des Kassenprüfer wird mit zwei Mitgliedern alle zwei Jahre besetzt. Die Bundesdelegiertenversammlung kommt ein Mal im Jahr zusammen und besteht aus den Bundesvorstand und einen Vorsitzenden und Delegierten aus den Landesverbänden. Die 16 Landesverbände verteilen sich auf die gesamten Bundesländer und stehen in der Hierarchie unter dem Bundesverband.
Der Verein versteht sich als unabhängig von parteipolitischen und konfessionellen Gruppierungen. Der gemeinnützige Verband arbeitet unter anderem mit dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband, sowie den Deutschen Arbeitskreis für Jugend, Ehe und Familienberatung zusammen (vgl. http://www.profamilia.de/pro-familia/der-verband.html/ aufgerufen am 18.01.2017).

Leitbild:
Das Leitbild von ‚Pro Famila’ richtet sich nach einer „demokratischen Gesellschaft, deren Fundamente Solidarität, Verantwortung und Gleichberechtigung sind“ (http://www.profamilia.de/pro-familia/der-verband/leitlinien.html/ aufgerufen am 18.01.2017).
Der Verband veranschaulicht dies anhand der folgenden Leitsätze:

  1. Das Recht auf freie Meinungsäußerung, Mitgestaltung und politische Teilhabe
  2. Das Recht auf Gleichberechtigung
  3. Das Recht auf Information und Bildung, speziell hinsichtlich gesundheitlicher Aspekte der Sexualität und Reproduktion
  4. Das Recht auf Nutzen der wissenschaftlichen Entwicklung, beispielsweise in Bezug auf neue Reproduktionstechnologien
  5. Das Recht auf Gesundheitsvorsorgung und Schutz hinsichtlich der Sexualität und Reproduktion
  6. Das Recht auf eine individuelle Familienplanung
  7. Das Recht auf Beratung mit Berücksichtigung auf die Privatsphäre, Schweigepflicht
  8. Das Recht auf Freiheit und körperlichen Unversehrtheit
  9. Das Recht auf Schutz vor sexualisierter Gewalt
    (vgl. http://www.profamilia.de/pro-familia/der-verband/leitlinien.html/ aufgerufen am 18.01.2017)

Handlungsmethoden:
Die Arbeit von ‚Pro Familia’ besteht aus aktiven und präventiven Maßnahmen. Der Verband bietet Informationen, sowohl individuelle Beratung, als auch Gruppenveranstaltungen hinsichtlich der Themen Partnerschaft und Sexualität an. Die individuelle Beratung findet mit Hilfe von ärztlichen, psychologischen oder sozial ausgebildeten Fachkräften statt. Die Gruppenveranstaltungen sind zielgruppenorientiert und werden entweder von einem oder zwei Mitarbeitern durchgeführt. Je nach Zielgruppe gestalten sich die Angebote geschlechtsspezifisch. Als Handlungsmethoden in der Arbeit des Verbands dienen beispielsweise Rollenspiele, Systemische Beratung und Therapie oder themenzentrierte Interaktion (vgl.http://www.profamilia.de/fachpersonal/paedagoginnen/selbstverstaendnis/methoden.html/ aufgerufen am 20.01.2017).

Finanzierung:
Die Finanzierung des Vereins ‚Pro Familia’ erfolgt unter anderem aus öffentlichen Fördergeldern. Zudem finanziert sich der Verein durch die Beiträge seiner ca. 6000 Mitglieder und ist heutzutage mehr den je auf Spendenbeiträge angewiesen (vgl.https://www.profamilia.de//fileadmin/info/1951.pdf / S.6/ abgerufen a4.

Organisationsentwicklung von ‚Pro Familia’

Gegründet wurde der Verein ‚pro familia Deutsche Gesellschaft für Familienpla­nung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V.’ als deutsche Tochtergesellschaft des IPPF im Jahr 1952 in Kassel. ‚Pro Famila’ bezeichnet sich selbst als „Vor­kämpferin“ für Sexualaufklärung, illegale Abtreibungen und Empfängnisregelung (vgl. http://www.profamilia.de/pro-familia/der-verband.html/ aufgerufen am 22.01.2017).
Die Gründung von ‚Pro Familia’ entstand in der Nachkriegszeit. Diese war geprägt von kirchlichen und moralischen Werten. Außerdem war die Anzahl der Beratungsstellen im Vergleich zur heutigen Zeit sehr gering. Insbesondere katholische Einrichtungen waren damals in der Mehrzahl. Zu dieser Zeit lag das Hauptinteresse der Bevölkerung in Themen wie beispielsweise die Folgen des Krieges und die damit einhergehende Belastung für Ehe und Familie. Das Thema Empfängnisverhütung wurde erst im Jahr 1961 mit der Einführung der ‚Antibaby Pille’ auf dem deutschen Markt populär und löste die traditionellen Themen der Familienberatung ab. ‚Pro Familia’ verfolgte zu dieser Zeit Ziele und Werte gegensätzlich zu den konfessionellen und paritätischen Einrichtungen. Der Verein warb für eine „bewusste Elternschaft“. Des weiteren hatte der Verein hauptsächlich Ärzte angestellt, welche sich zunächst als vorteilhaft für den Verein erwiesen, da diese dazu befähigt waren die ‚Antibaby Pille’ zu verschreiben. Nach Forderungen des deutschen Familienbildungsverbandes entschied sich ‚Pro Familia’ nicht nur Ärzte in ihrer Organisation zu beschäftigen, sondern eine Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen wie beispielsweise der Psychologie einzugehen.
Im Jahr 1968 wurde ‚Pro Familia’ zum Mitglied des Dachverbandes der Familienbildungsstätte und den Arbeitskreis Jugend, Ehe und Familienberatung erklärt.
Zu dieser Zeit wuchs die Zahl der Beratungsstellen von ‚Pro Familia’ kontinuierlich. Von anfänglich vier Einrichtungen im Jahr 1953 stieg die Anzahl auf bis zu 50 Beratungsstellen im Jahr 1973. Im Jahr 1965 erhielt der Verein mitunter zum ersten mal staatliche Unterstützung (vgl. Kuller 2004: 237 ff.).
Ein weiteres wichtiges Thema in der Organisationsentwicklung von ‚Pro Familia’ ist das Thema ‚Schwangerschaftsabbruch’. In den 50er und 60er Jahren wurden Abtreibungen häufig illegal durchgeführt, da mitunter eine Gefängnisstrafe für die Frauen drohte. Das Ziel von ‚Pro Famila’ war es zunächst präventiv die Bevölkerung zum Thema Sexualaufklärung und Verhütungsmitteln aufzuklären, als auch eine gesetzliche Regelung zum Thema ‚Schwangerschaftsabbruch’ zu erreichen. Im Jahr 1973 erfolgte ein Wandel von der familienorientierten Beratungsstelle ‚Pro Familia’ hinsichtlich einer sozialstaatlichen, eingebundenen Dienstleistungsinstitution. Dieser Wandel ermöglichte es dem Verband sein Netzwerk mit bis zu 180 Beratungsstellen in Deutschland auszubauen. Heutzutage gilt ‚Pro Familia’ als der Fachverband für Familienplanung der Politik. Des weiteren hat das Jahr 1979 eine zentrale Bedeutung für die Organisation, denn es entstand das erste Familienplanungszentrum in Bremen. Frauen hatten von da an die Möglichkeit einen „frauengerechten“ Schwangerschaftsabbruch durchzuführen. Mittlerweile hat der Verein vier Familienzentren (vgl. https://www.profamilia.de//fileadmin/info/1951.pdf/ S.2/ abgerufen am 23.01.2017).
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der Verein eine Organisationsentwicklung in verschiedenen Bereichen vollzogen hat. Zum einen fand eine Organisationsentwicklung im Bereich Struktur statt. Aus einer anfänglich kleinen Anzahl von Beratungsstellen entwickelte sich ein komplexes Netzwerk innerhalb Deutschlands. Zum anderen hat sich der Verein vom „Einzelkämpfer“ zum Mitglied verschiedener Organisationen entwickelt. Der gemeinnützige Verband kooperiert unter anderem mit dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband, sowie den Deutschen Arbeitskreis für Jugend, Ehe und Familienberatung zusammen (vgl. http://www.profamilia.de/pro-familia/der-verband.html/ abgerufen am 23.01.2017).
Des weiteren hat im Bereich der Finanzierung von ‚Pro Famila’ eine Organisationsentwicklung stattgefunden. Durch die staatliche Unterstützung konnte die Organisation wachsen.
Die Organisationsentwicklung hat mitunter den Zweck, dass eine Organisation nicht hilflos den Wandel ihrer Umwelt ausgeliefert ist und Konzepte und Strategien entwickelt, um ihrer Existenz zu erhalten (vgl. Becker, Langosch 2002: 3).
Gegenwärtig hat ‚Pro Familia’ beispielsweise eine Organisationsentwicklung aufgrund des technischen Fortschritts vollzogen. Der Verein hat sich dazu entschieden „Onlineberatungen“ anzubieten.