Wissenschaftliches Schreiben

Fach Fach

Klasse 11

Autor Wimmer96

Veröffentlicht am 26.10.2018

Schlagwörter

Wissenschaftliches Schreiben

Zusammenfassung

Das Referat "Wissenschaftliches Schreiben" behandelt wie der Name bereits vermuten lässt das Thema des Wissenschftlichen Schreibens. Das heißt wie schreibt man richtig und welche Kriterien sind dabei zu beachten.

Wissenschaftliches Arbeiten – Recherche

Wissenschaft bedeutet Kommunikation !

  • Eine gute wissenschaftliche Arbeit sollte folgende Fragen beantworten:
    » Was ist die untersuchte Fragestellung / das Problem?
    » Was ist der konkrete neue Beitrag / das konkrete neue Ergebnis der Arbeit?
    » Wie wurde dieser Ergebnis erreicht? » Warum soll der Leser daran glauben?
  • Eine gute wissenschaftliche Arbeit…
    » …adressiert eine klar umrissene Fragestellung
    » …wendet etablierte Methoden und Werkzeuge zur Beantwortung der Fragestellungen an
    » …macht diese Fragestellung, die Methodik ihrer Bearbeitung, die Auswahlentscheidung etc. transparent und damit nachvollziehbar
    » …lebt von guter Dokumentation und Kommunikation
    » …fängt niemals bei Null an („We are all standing on the shoulders of giants“ – Isaac Newton)
    Recherche
  • Top-Down-Prinzip
    » Beginne bei „reifen“ Werken (Übersichtsartikel, Standardwerke, Dissertationen)
  • Qualitäts-Prinzip
    » Auch in der Wissenschaft gibt es Arbeiten von minderer Qualität
    » Bevorzuge (besonders zu Beginn) hochqualitative Quellen (z.B. vielzitierte Arbeiten, Arbeiten aus guten Zeitschriften (Ranking, Impact Factor))
    » Web-Quellen (insbesondere Wikipedia) möglichst vermeiden, es sei denn Aktualität des Themas macht dies unvermeidlich.
  • Personen/Community-Prinzip
    » Generell hilft es, sich ein „Bild“ bzw. eine Struktur von der Domäne zu machen
    » Wer sind wesentliche Akteure (Personen/Forschungsgruppen)
    » Was sind die wesentlichen Themen und Probleme?
    » Was sind die wesentlichen Konferenzen/wiss. Publikationsorgane?

Frei verfügbare Ressourcen (Auswahl)

Wissenschaftliches Schreiben
-Wissenschaftliches Schreiben ist „Mathe“ näher als „Deutsch“ (schulfachtechnisch):
» Präzise Sprache (Wortwiederholungen sind hinnehmbar wenn dadurch Ambiguität vermieden wird). Keine unnötigen Füllwörter. Kein Spannungsbogen. Kein Tempuswechsel. Etc.

  • Wissenschaftliche Arbeiten weisen standardisierte Strukturen auf, von denen man nur im Ausnahmefall abweichen sollte:
    » Zusammenfassung („Abstract“, „Executive Summary“). Zusammenfassung darf und soll die Ergebnisse schon verraten. Nur bei langen Arbeiten (>20 Seiten) notwendig.
    » Einleitung und Motivation (Am Ende der Einleitung Struktur der Arbeit aufzeigen).
    » Grundlagen/ Verwandte Arbeiten » Hauptteil/eigene Arbeit
    » Zusammenfassung, Limitationen und Ausblick
  • Textuelle Strukturelemente sollten so oft wie sinnvoll genutzt werden (Tabellen, Grafiken, „Bullet Points“)
  • Zentrale Begriffe der Arbeit sollten rechtzeitig eingeführt werden („GrundlagenKapitel“) und genau so immer wieder angegeben werden.
  • Der „rote Faden“ ist alles!
    Zitieren: Was muss / soll zitiert werden?
    Alle faktischen Aussagen müssen entweder klar durch Literatur oder durch eigene Argumentation/Beweisführung belegt sein:
    » „Die Qualität existierender Suchmaschinen ist schlecht“. „Die Fachliteratur ist sich einig, dass …“ » Ausnahme „Common Sense“ (z.B. „Das Internet besteht aus vielen Webseiten“)
    » Im Zweifel lieber auf unnötige faktische Aussage verzichten oder Quelle/Beleg angeben
    » Gilt grundsätzlich pro Aussage(!). Ein Zitat, um einen ganzen Absatz zu belegen ist i.d.R. nicht ausreichend. Mehrfach-Zitat des gleichen Artikels in aufeinanderfolgenden Sätzen jedoch in Ordnung. Möglichst direkt zitieren (Primärquellen), nicht Sekundärliteratur
    » Primärquelle: Originäre Herkunft eines Gedanken Sekundärquelle: Gedanke wird nur wiedergegeben und zitiert selbst Primärquelle (z.B. Lehrbücher, Übersichtsartikel)
    » Wichtig (um Plagiat zu vermeiden):
    • Keine Quellen verschweigen. Auch angeben von woher man die Struktur/Gliederung übernommen hat.
    • Nur das als Quelle angeben, was man selbst gelesen hat. Keine Zitate, z.B. aus Sekundärquelle, ungeprüft übernehmen.
    • Keine Strohmann-Zitate: Quelle belegt Aussage eigentlich gar nicht. Auch die Herkunft von Grafiken/Abbildungen muss belegt werden
      » „Normales“ Zitat in der Beschreibung der Abbildung einfügen.
      » Ggf. „Eigene Darstellung“ oder „Adaptiert von“, „In Anlehnung an“, etc.
      Zitieren: Form
      In Abschlussarbeit APA STYLE für Zitate verwenden (www.apastyle.org) Kurzübersicht zum Zitieren in APA STYLE z.B. unter: §
  • http://www.apastyle.org/learn/tutorials/basics-tutorial.aspx
    -http://www.uvic.ca/library/research/citation/guides
    Beispiele
    » Im Text
    • Im Fließtext: Bernheim und Whinston (1990)
  • Direktes Zitat oder am Satzende: (Bernheim & Whinston, 1990) - Mit Seitenangabe: Bernheim und Whinston (1990, S. 15f.) ‣ Seitenangabe i.d.R. nur nötig bei Zitaten aus i) Büchern ii) wörtlichen Zitaten
    » Im Literaturverzeichnis
  • Artikel: Bernheim, B. D., & Whinston, M.D. (1990). Multimarket contact and collusive behavior. The RAND Journal of Economics, 21(1), 1–26.
    • Buch: Friedman, D., & Cassar, A. (2004). Economics Lab: An Intensive Course in Experimental Economics. London, UK: Routledge.
  • Konferenz: Breuer, J., Ranaivoson, H., Buchinger, U., and Ballon, P. (2015). Who manages the manager? Identity management and user ownership in the age of data. 13th Annual Conference on Privacy, Security and Trust (pp. 22–27). Izmir, Turkey.
  • Working Paper: Krämer, J., Wiewiorra, L. (2016). Strategic Whitelisting by an Ad-blocking Technology Provider: Market Outcomes and Welfare Implications. Working Paper. Available at https://ssrn.com/abstract=2755339
    • Internet: Hofmann, J., Rollwagen, I., & Schneider, I. (2007). Deutschland im Jahr 2020. Abgerufen am 24.04.18 von http://www.dbresearch.de/PROD/DBR_INTERNET_DE-.pdf
      Zitationsprogramm benutzen:
      » Für Word: z.B. Citavi
      » Für Latex: z.B. JabRef
      Don‘ts und Bewertung
      Typische Mängel:
      » Unwissenschaftliche Sprache (Polemik, wertende Sprache, Umgangssprache, Ich-Form: „In der Abschlussarbeit betrachte ich …“  „In der vorliegenden Abschlussarbeit wird …“)
      » Problem, Vorgehen und Beitrag sind nicht klar herausgearbeitet und kommuniziert » Keine klare Struktur/roter Faden erkennbar; Inkonsistenzen
      » Nicht jede faktische Aussage ist belegt. Keine ergänzende Literatur gefunden.
      » Grundlagenteil ist zu ausführlich; eigentliche Thematik kommt zu kurz
      » Aussagen werden unkritisch übernommen oder Aussagen sind spekulativ
      » Zeit- bzw. Seitenumfang werden unter- bzw. überschritten
      » Unsorgfältige/unprofessionelle Darstellung