Die Künstler des Barockzeitalter

Jan Vermeer Van Delft

1. Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge
Das Mädchen mit dem Perlohrring wird auch als die “Neue Mona Lisa” bezeichnet. Zu sehen ist ein schönes Mädchen mit einem Ohrring, mit anmutigem Blick.

(Einem Gerücht zufolge war dieses Mädchen Vermeers Magd, er war scheinbar in sie verliebt und malte sie deshalb.) Das Mädchen trägt ein blaues Kopftuch (Moda Alla Turca bzw. Türkenmode).
Sie interagiert mit dem Betrachter, ihr Blick wirkt auffordernd.
Der Hintergrund ist flächig und dunkel, wodurch das Mädchen heraussticht.
Der Körper des Mädchens ist geneigt, sie sieht über ihre Schultern hinweg; als würde sie sich genau in diesem Moment ab- oder zuwenden. Ihr Ohrring sticht aus der Schattenzone hervor; Gemeinsam mit dem Lichtreflex der angefeuchteten Lippe und der Augen entsteht damit ein Lichtspiel, welches eine besondere Wirkung auf den Betrachter zur Folge hat.
Merkmal: Unwissenheit (Sie weiß noch nicht, 
 wie schön sie ist),
Sie dreht sich um, als 
 wäre sie gerufen worden
 (Zu-oder Abwendung?)
Die beiden im Bild verwendeten Grundfarben sind Gelb und Blau.

2. Der Geograph
Motiv: Ein Geograph (wohlmöglich ein Freund von Jan Vermeer) hat einen schwerer Orient-
 Teppich beiseitegeschoben um Platz für seine Arbeit zu 
 machen, er ist über seine Arbeit gebeugt. Die wahre “Handlung” sieht nicht der Betrachter, denn diese spielt sich im Kopf des Geographen ab. Das gesamte Bild ist theatralisch in Szene gesetzt; der Geograph steht im Licht der Erkenntnis. Sein Kopf ist von der Sonne angeleuchtet (Ein Symbol für die Erleuchtung, die Erkenntnis)
Der Fluchtpunkt befindet sich zwischen Schrank und Stuhl. Der gesamte Bildraum ist eng; die Gegenstände im Hintergrund sind angeschnitten. Verglaste Fenster und teure Möbel zeugen von Reichtum und hohem Ansehen.

Diego Velazquez

1. Las Meninas (= Das Höffräulein)
Figuren auf dem Bild:
-Infantin Margerita (ist die Königstochter, sieht aus wie ein “Püppchen”)

-Bluthund
-Links im Bild Diego Velasquez selbst, der gerade auf Leinwand malt (Selbstporträt)
-Edle Hofdamen
-Zwerge (zur Belustigung)

-Die Geistlichen: Nonne und Priester (Sie überwachen das Geschehen)
Der Knackpunkt des gesamten Bildes ist der Spiegel: Es ist ein Bild-Im-Bild und zeigt das Königspaar, welches gerade vom Maler abgemalt und wiedergespiegelt wird.
(Dies erinnert an die sogenannte Arnolfini Hochzeit von Jan Van Eyck.)
Das Geschehen findet im Atelier von Velasquez statt. Der Fluchtpunkt des Bildes ist die Tür.

2. Die Venus vor dem Spiegel
Die Venus (Göttin der Liebe, dargestellt als wunderschöne Frau) liegt nackt auf dem Bett vor dem Spiegel, welcher von ihrem Sohn Amor gehalten wird. Der Betrachter kann ihren Rücken und ihre weiche Haut sehen. Ihr Gesicht ist im Spiegel unscharf zu erkennen, an der Stelle, an der eigentlich ihr Scham gespiegelt werden müsste. Der Blick des Betrachters fällt zuerst auf ihren nackten Körper; Wenn man dann
 aufblickt, sieht man den Spiegel, und somit ihren direkten Blick; als hätte sie den Betrachter “ertappt”. Verwendete Farben sind Rot, Weiß und Grau. Das Bild wurde vor einigen Jahren von einer Feministin zerstört (Sie wollte das weibliche Schönheitsideal zerstören)
Dann wurde es wieder restauriert.

Annibale Caracci

1. Mangiafagioli

“Il Mangiafagioli”, auch “der Bohnenesser”, ist ein Genrebild (also eine alltägliche Momentaufnahme, ein sogenantes Sittenbild). Man sieht darauf einen armen Bauer, welcher gerade Bohnen isst. Er sieht hungrig aus, wurde aber gerade beim Essen
 unterbrochen, er schaut erstaunt.
In der Hand hält der Bauer ein Stück Brot, daneben Frühlingszwiebeln.
Das Licht kommt nicht vom Fenster, es gibt also eine nicht sichtbare Lichtquelle.
Farbe: Das Bild ist monochrom gemalt.

Merkmale: Realismus, Nüchternheit, Raumtiefe (geschaffen durch das Fenster)

2. Metzgerei
Merkmale: Im Gegensatz zu Manierismus sind solche Darstellungen sehr nüchtern, und nicht idealisiert, sondern die “krasse Realität”.
Zu sehen ist eine chaotische Metzgerei; der Metzger schummelt beim Wiegen, indem er selbst auf Waage drückt.

Gian Lorenzo Bernini
Gian Lorenzo Bernini war ein italienischer Bildhauer und Architekt, welcher vor allem in Rom lebte und wirkte.


Seine Skulpturen sind heute in der Galleria Borghese in Rom:


1. David:
Der David ist eine Marmorskulptur.
Im Gesicht findet sich ein Selbstporträt des Künstlers.

Haltung: Er spannt die Schleuder, um Goliath einen Stein 
 entgegenzuschleudern.
 -Sehr starke, realistische und natürliche Bewegung

-Die Skulptur ist von allen Seiten gut zu betrachten.

2. Raub der Prosperina:
Figuren: 
-Der Teufel bzw. Pluto

-Der Höllenhund Zerberus
Die Skulptur ist geprägt von sehr starkem Realismus; der Körper ist realistisch, natürlich, und “fleischig” dargestellt (erinnert an Giambologna)


3. Eneas:
Die Skulptur zeigt den sagenhaften Helden Eneas. Dieser flüchtete laut einer Geschichte aus Troja und erbaute schließlich Rom. Bei seiner Flucht nimmt er den kranken, alten, schwachen Vater mit, sowie seinen Sohn. Somit ist Eneas ein großer Held.
(Er trägt den Vater auf Schultern, den Sohn am Bein)

4. Apollo und Daphne:
Die Marmorskulptur zeigt Apollo; er packt die Nymphe Daphne, sie verwandelt sich währenddessen in einen Lorbeerbaum.

-Liebespfeil von Amor
-Bewegung durch Haare

Jusepe de Ribera

Jusepe de Ribera, von den Italienern auch “Spagnoletto” genannt, war ein spanischer Maler.
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1. Der Junge mit dem Klumpfuß**
   Zu sehen ist ein junger Bettler; er sieht alt aus, trägt zerrissene Kleidung - trotzdem lächelt er, denn er kann dank seiner Unwissenheit und Naivität noch über das Leben lachen. Er blickt direkt zum Betrachter und hat eine aufrechte Haltung, aber eine unschöne Fehlbildung am Fuß; einen Klumpfuß. Das Bild sieht aus wie ein Herrschaftsporträt (Soldat Gottes) 

-Zettel am Boden: „Gib mir Almosen für die Liebe Gottes”
   Im Hintergrund sieht man eine weite Landschaft.