Mobile ERP-Systeme (SAP)

Fach Fach

Klasse 12

Autor Wimmer96

Veröffentlicht am 25.10.2018

Schlagwörter

ERP SAP mobil Informatik

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit dem von dem Unternehmen SAP bereitgestellten ERP-System. In diesem Fall geht es hierbei um eine mobile Anwendung des ERP Systems, die es ermöglicht wichtige Prozesse von unterwegs zu erledigen

1.) Einführung
Die mobile Verfügbarkeit von ERP-Daten sind laut einer Befragung unter Führungskräften für 74% die wichtigste Komponente beim Aspekt Mobility. Ein großer Kritikpunkt ist derzeit allerdings die mangelhafte Bereitstellung der ERP-Daten über mobile Anwendungen. Besonders für Mitarbeiter aus dem Außendienst ist es von großer Wichtigkeit immer und überall auf die relevanten Daten zugreifen zu können und mit ihnen verschiedenste Transaktionen durchzuführen. Allerdings reduziert sich die Nutzung von Smartphone und Tablet derzeit für viele Anwender immer noch auf grundlegende Funktionen wie E-Mail und Messenger. Als besonderer Reiz gilt hierbei der gleichzeitige Zugriff auf Daten von verschiedenen Standorten ohne Zeitverlust, was Prozesse schneller und transparenter machen soll. Außerdem sollen die mobilen Anwendungen wenn möglich alle Bereiche eines ERP-systems, wie etwa das Customer-Relationship-Managment, aber auch die Bereiche des Vertriebs, Logistik und Personalmanagment abdecken. Erp-Systeme sind mächtige Werkzeuge mit deren Hilfe sich sämtliche Prozesse und Abläufe eines Unternehmens in einem Gesamtüberblick zeigen lassen. Dies ist der eigentliche Vorteil dieser Systeme. Doch dieser stellt bei der Entwicklung von mobilen Anwendungen ein großes Problem für die Entwickler dar, da inmitten der Prozesse die zentralen Anwendungsszenarien herausgefiltert werden müssen. Dies bedeutet, dass diejenigen Prozesse ermittelt werden müssen, für die es sich lohnt eine mobile Anwendung zu haben, denn nicht alle Prozesse werden mobil benötigt. Es werden also die Prozesse gesucht die häufig verwendet werden und auch „on the Road“ gebraucht werden können, bei einem Außenmitarbeiter wäre es zum Beispiel sinnvoll, dass er alle relevanten Kundendaten zugreifen kann und im Falle einer erfolgreichen Bestellung gleich eine Rechnung für ihn erstellen kann. Ein wichtiger Punkt bei der Analyse ist auch der Punkt des Return-on-investment. Dies bedeutet das nur Prozesse in einer mobilen Anwendung abgebildet werden, die eine gewisse Rentabilität aufweisen, also einen großen Nutzen stiften oder sehr häufig benutzt werden, da alles andere unnötige Ausgaben nach sich ziehen würde. Wie wir alle wissen sind die ERP-Systeme sehr vielschichtig und kompliziert aufgebaut, was zu einer gewissen Komplexität führt. Eine weitere Herausforderung ist es also die herausgefilterten wichtigen Abläufe und Unternehmensprozesse in ein übersichtliches Userinterface zu packen und dieses so weit wie möglich und nötig zu vereinfachen, damit jeder End-User in der Lage ist diese Anwendungen beispielsweise auch auf seinem Smartphone oder Tablet zu benutzen, ohne auf der eingeschränkten Bildschirmgröße den Überblick über die Funktionen zu verlieren. Eine weitere befürchtete Schwierigkeit besteht bei der Anbindung dieser mobilen Anwendungen an das bereits bestehende System, da vor allem bei älteren ERP-Systemen eine Kostenexplosion befürchtet wird. Um die anfangs erwähnten Probleme der Übersichtlichkeit und der Filterung der wichtigsten Anwendungsszenarien zu lösen ist es das Ziel der Entwickler nicht eine große App zu entwerfen, die alle Bereiche des ERP-System abbildet, sondern mehrere kleine maßgeschneiderte Apps zu entwickeln, die sich auf spezielle Bereiche oder Prozesse und nur auf gezielte End-User bezieht. Durch diese kleinen und maßgeschneiderten Anwendungen ist es möglich die Prozesse zu entzerren und dem Benutzer eine kompakte und übersichtliche Oberfläche zu bieten, die die wichtigsten Funktionen bereithält. Die vielen kleinen Anwendungen bilden gemeinsam dann ein großes Ganzes. Ziel ist es also dass jeder Mitarbeiter nur diejenige App oder Anwendung downloadet, die seinem Einsatzgebiet entspricht. Es wird außerdem natürlich angestrebt, die entwickelten Anwendungen, unabhängig von Betriebssystemen, auf sämtlichen Endgeräten benutzen zu können seien es Tablets, Smartphones oder auch Scanner. Auch der Support sowie Erweiterungen und neue Versionen solcher mobiler Anwendungen sollen geboten werden. Viele Anbieter arbeiten schon seit längerem an diesen Zielen und einen Überblick über den derzeitigen Stand von mobilen ERP-Systemen am Beispiel von SAP

  1. Sap Business Suite
    Besteht aus vier Komponenten:
    Die App mobile ERP Cockpit für Apple iPhone bzw. iPad ist reine Benutzerschnittstelle. Sie zeigt Daten in allen relevanten Dateiformaten an und implementiert nativ Formulare, Tabellen und Diagramme im Apple iOS Look&Feel. Sollen Endgeräte anderer Hersteller mit einem anderen Betriebssystem genutzt werden, z.B. BlackBerry oder Windows, so können alle Funktionen auch mit einem Web-Browser aufgerufen werden. Hierzu dient der mobile ERP Web Adapter, der eine HTML-Oberfläche zur Verfügung stellt.
    Sämtliche Businessfunktionen sind im mobile ERP Business Processor implementiert. Der mobile ERP Business Processor generiert Formulare und Ansichten in Abhängigkeit von dem gerade verwendeten mobilen Gerät, stets passend zu Größe und Auflösung des jeweiligen Bildschirms.Durch eine Schnittstelle haben Mitarbeiter stets Zugriff auf Dokumente. Der Datenaustausch zwischen den Endgeräten und dem mobile ERP Business Processor läuft über XML.
    Die mobile ERP Management Console steuert zentralisiert Zugriffsrechte von Benutzern und Geräten und überwacht und protokolliert Zugriffe.Im SAP Store gibt es aktuell mehr als 300 native Apps für Smartphones und Tablet-PCs aller Hersteller und Plattformen.
    Die zweite Säule bildet SAP Fiori. Dahinter verbergen sich mobile Apps, die auf HTML5-Technik basieren und über jeden Browser bedient werden können. Die Apps sind für die genannten Betriebssysteme optimiert und von SAP entsprechend zertifiziert. Thematisch lassen sich die mobilen Unternehmensanwendungen in drei Kategorien einteilen.
    In die Kategorie “Apps, die Geschäftsprozesse unterstützen” fallen beispielsweise analytische Tools oder Apps für CRM, die etwa der Vorbereitung eines Besuchs bei einem Kunden dienen. Eine zweite Gruppe bilden Produktivitäts-Apps zum Beispiel für die Genehmigung von Urlaubsanträgen oder die Reisekostenabrechnung vom mobilen Endgerät aus. Und drittens bietet der SAP Store branchenspezifische Apps, die typische Prozesse einer Branche abbilden. Ein Beispiel wären Apps, die einen Krankenhaus-Arzt bei der mobilen Visite unterstützen, da er darüber alle relevanten Daten wie Laborbefunde, Bilder, Kontaktdaten, Diagnosen, Behandlungen oder Informationen über etwaige Komplikationen abrufen kann. Eine wichtige Rolle für das Oberflächen-Design aller neuen Anwendungen wird künftig SAP Fiori spielen. SAP Fiori stellt die am häufigsten genutzten Funktionen der SAP Business Suite mobil oder am Desktop bereit. Die Oberfläche aller derzeit mehr als 500 webbasierten SAP-Fiori-Apps passt sich an die Größe der verschiedenen Plattformen an und sieht auf Smartphones, Tablets und Desktops ähnlich aus.
    Da die Apps technisch auf HTML5 und SAP UI5 für mobile Endgeräte basieren, unterstützen sie alle gängigen Betriebssystem-Plattformen und Browser. Sie sind schnell installiert und relativ einfach zu bedienen. SAP-Anwender könne ihre Aufgaben daher rollenbasiert (etwa in der Rolle als Manager, Einkäufer, Vertriebsmitarbeiter) und prozessbezogen erfüllen. Das heißt: Jeder Nutzer erhält nur die Funktionen, die er benötigt.Auch bei SAP Fiori gibt es verschiedene App-Typen. An erster Stelle sind die transaktionalen Apps zu nennen. Damit lassen sich tägliche und wiederkehrende Arbeitsaufgaben wie die Erfassung von Arbeitszeiten oder die Bestätigung von Reisekosten einfach und schnell erledigen. Optimale Basis für diesen App-Typ ist SAP HANA; es ist aber auch jede andere Datenbank möglich. Factsheets / Infoblätter zeigen kontextbezogene Informationen und die wichtigsten Aspekte von zentralen Objekten von Geschäftsvorgängen an (Stammdaten etc.). Die analytischen SAP-Fiori-Apps sammeln wichtige Kennzahlen aus den Anwendungen der SAP Business Suite und stellen sie im Browser in grafischer oder tabellarischer Form dar. Eine ähnliche Funktion erfüllen die SAP Smart Business-Apps. Sie führen in Echtzeit operative und strategische Kennzahlen aus der SAP Business Suite zur weiterführenden Analyse in einem Cockpit zusammen. Sämtiche Apps sind durch ABAP-Programmierung erweiterbar.

Vorteile:
Ortsunabhängigkeit: Der größte Vorteil von mobilen ERP-Systemen liegt natürlich in der ortsunabhängigen Verfügbarkeit der Unternehmensdaten. Mitarbeiter können über Smartphones und Tablets von jedem Ort die benötigten Daten erhalten oder zur Verfügung stellen.
Echtzeitkommunikation: Die Kommunikation innerhalb des Unternehmens wird schneller und effizienter. War der verantwortliche Mitarbeiter bei dringenden Anfragen auf Geschäftsreise konnte man mit der Abarbeitung nur Warten bis dieser wieder Zugriff auf seine Daten hatte. Durch mobile ERP werden diese Wartezeiten deutlich verkürzt.
Flexibilität: Besonders durch die Ortsunabhängigkeit wird die Flexibilität der Mitarbeiter gesteigert. Manche Aufgaben können beispielsweise durch den Einsatz von mobilen Lösungen auch anderen Mitarbeitern übertragen werden.
Kundenzufriedenheit: Durch schneller ablaufende Prozesse können Dienstleistungen für Kunden noch besser und schneller erfüllt werden.
Prozessverbesserung: Prozesse können durch neu entstehende Abarbeitungsmöglichkeiten optimiert werden.
Kosteneinsparungen: Durch die schnellere Durchlaufzeit der Prozesse können enorme Kosteneinsparungen erzielt werden.