Das Fach Wirtschaftsinformtik

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Klasse 10

Autor Wimmer96

Veröffentlicht am 25.10.2018

Schlagwörter

WINFO

Zusammenfassung

Dieses Referat handelt von der Definition und der Einordnung der Wirtschaftsinformatik in die Wissenschaft. Außerdem wird ein kurzer Blick auf die Entstehungsgeschichte der Wirtschaftsinformatik geworfen.

Das Fach Wirtschaftsinformatik (WI, Winfo) und seine Inhalte

Grundlagen:
Die Wirtschaftsinformatik ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die nicht von einer einzelnen Theorie, Methode oder Perspektive dominiert wird. Der Erkenntnisgewinn basiert auf der Nutzung spezifischer Theorien, Methoden und Werkzeuge unterschiedlicher Forschungsdisziplinen, z. B. BWL, VWL, Informatik, Psychologie, Rechtswissenschaften, etc. (Wirtschaftsinformatik ist jedoch mehr als die reine Schnittmenge mit anderen Disziplinen) Die Wirtschaftsinformatik vereint theoretische Zugänge mit einer praktischen, lösungsorientierten Ausrichtung auf Informationssysteme.

Einordnung der Wirtschaftsinformatik:
Die Wirtschaftsinformatik ist eine…
– Realwissenschaft, da sie Phänomene der Wirklichkeit untersucht.
– Formalwissenschaft, da sie formale Beschreibungsverfahren und Theorien anwendet.
– Ingenieurwissenschaft, da sie Informationssysteme mittels einer Konstruktionssystematik gestaltet

Um einen Bezug zu dem Fach Wirtschaftsinformatik zu schaffen betrachten wir als erstes eine kleine Definition um ein Verständnis zu schaffen:
Wirtschaftsinformatik ist eine Wissenschaft, die sich mit der Beschreibung, Erklärung, Prognose und Gestaltungrechnergestützter Informationssysteme (IS) und deren Einsatz in der Wirtschaft, Verwaltung und zunehmend dem unmittelbaren privaten Lebensumfeld befasst. Sie versteht sich als eigenständiges interdisziplinäres Fach im Wesentlichen zwischen BWL und Informatik.        Der Bezugsrahmen der Wirtschaftsinformatik ist die innerbetriebliche, die zwischenbetriebliche und die überbetriebliche Informationsverarbeitung in Unternehmen (aber auch in öffentlichen Verwaltungen und in Non-ProfitOrganisationen).                                                                                 Die Wirtschaftsinformatik befasst sich wie in der Definition erwähnt vor allem mit Informationssystemen. Diese sind soziotechnische Systeme, die menschliche und maschinelle Komponenten (Teilsysteme) als Aufgabenträger umfassen, die voneinander abhängig sind, ineinandergreifen und / oder zusammenwirken. Es geht also darum Systeme die sowohl menschliche als auch technische Komponenten enthalten zu koordinieren. Dabei gibt es im Grundsatz zwei verschiedene Ausrichtungen.

IS-Ausrichtung:
Orientierung an primär wirtschaftswissenschaftlichen Inhalten und Zielsetzungen (in der anglo-amerikanischen Kultur als „ISFocus“ bezeichnet) Beispiele für Kernthemen: Requirements Engineering, Projektmanagement, Systementwicklungs-Ansätze, IT-Management, Organisation und organisatorischer Wandel, Technologie-Adoption, Einsatz und –Diffusion, etc.

IT-Ausrichtung:
Orientierung an der Informatik und/oder eher technischen Inhalten (in der anglo-amerikanischen Kultur als „IT-Focus“ bezeichnet) Beispiele für Kernthemen: Systemsoftware, Programmiermethodik, Test und Implementierung, Datenbanktechnologie, IT-Security, Mensch-Maschine-Schnittstelle, Computernetze und Medien, Ontologien/Wissensrepräsentation, etc

Phasen der Entwicklung der Wirtschaftsinformatik:
Phase (1): Vermittlung von Technikwissen (ca. ab 1970) – Fachbezeichnung: Betriebliche Datenverarbeitung u. ä. Abkürzung DV, EDV – 1968, erster Lehrstuhl im deutschsprachigen Raum mit expliziter Ausrichtung auf betriebliche Datenverarbeitung an der Universität Linz (Prof. Peter Mertens)
Phase (2): Erweiterung um Anwendungswissen (ca. ab 1975) – Kenntnisse über Nutzung der Datenverarbeitung für betriebliche Anwendungen
Phase (3): Übergang von der Datenverarbeitung zur Informationsverarbeitung (ca. ab 1980) – Integration von Technik-und Anwendungswissen zu einem Technologiewissen – Ergänzung um Vorgehensweisen, Methoden und Werkzeuge für Analyse, Entwurf und Implementierung von IV-Systemen – Bezeichnung „Wirtschaftsinformatik“ setzt sich durch
Phase (4): Erweiterung um Management- und Führungsaspekte (ca. ab 1985) – Informationsmanagement, IV-Controlling – Integrierte Systeme – Information als Produktions-und Wettbewerbsfaktor
Phase (5): Integration von Netztechnologien und „neuen Medien“ (ca. ab 1990) – Dezentrale Konzepte und unternehmensübergreifende Anwendungen – Multimedia-Anwendungen – Internet und Intranet
Phase (6): Globalisierung und Marktorientierung (ca. ab Ende der 90er Jahre) – IT-enabledEnterprise (z.B. SCM, globales IM, Wissensmanagement) – Elektronische Märkte (E- und M-Commerce –Inkl. Sicherheitsaspekte und Kriminalität) – Mobile Anwendungen, Ubiquitousund PervasiveComputing • Phase (7): Weiterentwicklung des Internet zum „Social Web“ (ca. ab 2006) – Web 2.0, SOA, Enterprise Service Architecture, Grid- und Cloud Computing, Green IT, – Soziale und gesellschaftliche Entwicklungen: Digital Divide
Phase (8): Digitale Transformation der Gesellschaft (ca. ab 2010) – Integration von digitaler und realer Welt (Industrie 4.0) – Big Data