Die Geschichte der Kindersoldaten

Fach Fach

Klasse 7

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 16.10.2018

Schlagwörter

Kindersoldaten

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit der Geschichte der Kindersoldaten. Es wird auf die Rekrutierung, den Kampfeinsatz im Krieg sowie die weiteren Aufgaben der Kindersoldaten eingegangen. Außerdem wird die Wiedereingliederung in die Gesellschaft thematisiert.

Bei Kindersoldaten handelt es sich um eine umgangssprachliche Bezeichnung für Kinder und Jugendliche, welche an einem Krieg teilnehmen. Die Bezeichnung umfasst alle Kriegsteilnehmer, welche unter 15 Jahre alt sind und die direkt an der Front bzw. bei Feindseligkeiten eingesetzt sind bzw. involviert sind. Das Mindestalter für wehrpflichtige Soldaten liegt oft zwar bei 18 Jahren, „freiwillige“ Rekruten, die älter als 14 Jahre sind, sind aber völkerrechtlich dennoch erlaubt.

Gewinnung und Einsatz von Kindersoldaten

Kinder und Jugendliche lassen sich meistens leichter beeinflussen und für etwas mobilisieren, als dies bei Erwachsenen der Fall ist. Aus diesem Grund, sind sie im Allgemeinen leichter zu rekrutieren. Häufig werden Kindersoldaten jedoch auch zwangsrekrutiert.

Die meisten Kindersoldaten kommen aus den armen Bevölkerungsschichten und sehr armen Familien. Manche Kinder und Jugendliche erhoffen sich Schutz bei der Armee, da sie beispielsweise Waisen sind oder anderweitig von ihren Eltern getrennt worden sind. Manche Kindersoldaten sind Flüchtlinge oder auch Straßenkinder, die keine Familie mehr haben. Der Einsatz als Kindersoldat gibt den Kindern, nach deren Auffassung eine Möglichkeit, ihre Existenz zu sichern. Darüber hinaus erhoffen sich viele Kindersoldaten auch soziale Anerkennung oder mögen das Machtgefühl, welches sie als Zivilisten nicht haben. Wiederum andere sind selbst Opfer oder Zeugen von Kämpfen geworden und wollen sich rächen, da sie durch den Krieg Angehörige und Freunde verloren haben. Die Kindersoldaten erfüllen in ihrem Einsatz die Aufgaben von erwachsenen Soldaten und müssen auch mit den ähnlichen Belastungen fertig werden. Sie unterwerfen sich der Armee und sind in der Regel empfänglich für Disziplinarmaßnahmen.

Darüber hinaus sind Kindersoldaten oft risikobereiter, da sie die Gefahren des Krieges nicht genau abschätzen können und manchmal einfach weniger Angst verspüren. Der Einsatz von Kindersoldaten erfolgt oft in Kriegen und Kämpfen, in denen mit Kleinwaffen gekämpft wird. Dies liegt daran, dass diese leicht sind und auch in der Handhabung einfach zu bedienen sind. Viele Handfeuerwaffen brauchen weder eine große Kraft, noch ein intensives Training. Ein weiteres Einsatzgebiet von Kindersoldaten ist das Verlegen von Landminen.

Hintergründe

Weltweit gibt es derzeit ungefähr eine Viertelmillion Kindersoldaten. Es gibt in etwa 50 bewaffnete Gruppen, die gezielt Kindersoldaten rekrutieren und einsetzen. Die meisten dieser Gruppen sind afrikanischen Ursprungs. Daraus folgt, dass der Großteil der Kindersoldaten afrikanische Kinder und Jugendliche sind. Die Mehrheit der Kindersoldaten sind Jungen, ihr Anteil liegt bei etwa zwei Dritteln. In der Dekade von 1990 bis 2000 sind Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge, ungefähr zwei Millionen Kinder im Krieg gefallen. Sechs Millionen Kinder wurden außerdem im Krieg schwer verwundet und zu Invaliden. Die Verletzungen stammen in erster Linie aus den direkten Kämpfen aber auch durch Landminen. Darüber hinaus trugen ungefähr weitere zehn Millionen Kinder schwere seelische Schäden aus dem Krieg davon.

In vielen afrikanischen Ländern machten Kindersoldaten einen Großteil der Armee aus. In Uganda beispielsweise lag der Anteil der Kindersoldaten bei zirka 90 Prozent, welche im Alter zwischen 13 und 16 Jahren waren. Die meisten dieser Kindersoldaten wurden zwangsrekrutiert. Auch im Bürgerkrieg von Liberia waren sehr viele Kindersoldaten im Einsatz. Besondere Aufmerksamkeit erlangte dieser Krieg, da die Kindersoldaten hier sehr zahlreich und besonders jung waren. Berichten zufolge waren in den acht Kriegsjahren ungefähr 20000 Kindersoldaten im Einsatz, von denen die jüngsten gerade einmal neun Jahre alt waren.

Die meisten Kindersoldaten werden in Myanmar in Birma rekrutiert und eingesetzt. Dies geht aus einem Bericht der Organisation Child Soldiers International hervor. In diesem Bericht werden die Wehrgesetze der Länder weltweit festgehalten und die Anzahl der Soldaten dokumentiert. Überlebende Kindersoldaten stehen nach dem Kriegsende vor großen Problemen, was die Wiedereingliederung in die Gesellschaft angeht. Diese kann gelingen, wenn den Kindern und Jugendlichen eine Perspektive für die Zukunft geboten wird. Dies gilt insbesondere für eine berufliche Zukunft, mit der sie ihre Existenz sichern können.

Gegner der Kindersoldaten

Der Einsatz von Kindersoldaten wird in den meisten Teilen der Welt scharf kritisiert. Zu den größten Gegnern der Kindersoldaten gehört der Südafrikaner Desmond Tutu, dem der Friedensnobelpreis verliehen worden ist. Am 12. Februar jeden Jahres wird der internationale Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten begangen. Ziel ist es auf die Problematik am Einsatz von Kindersoldaten aufmerksam zu machen und die Möglichkeiten zur Gegenmaßnahmen zu erläutern.

Die Wiedereingliederung in die Gesellschaft ist eines der größten Probleme. Kindersoldaten, welche den Krieg überlebt haben sind oft verwundet und / oder durch die Erlebnisse des Krieges stark traumatisiert. Sie sind häufig aggressiv und neigen zur Gewalt, da sie diese in ihrem Alltag als Kindersoldaten permanent angewendet haben. Kindersoldaten haben deshalb oftmals eine sehr geringe Hemmschwelle und können andere Menschen und insbesondere Kinder in Konfliktsituationen gefährden. Darüber hinaus, sind viele Kindersoldaten Waisen, die keinerlei Familie mehr haben. Zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft müssten diese Kinder in Heimen oder Kinderhäusern untergebracht und intensiv medizinisch und psychologisch betreut werden. Eine derartige Betreuung ist in zahlreichen afrikanischen Ländern, welche sehr arm sind, äußerst schwierig bzw. unmöglich in die Tat umzusetzen. Deshalb gelingt es oftmals nicht, Kindersoldaten aus ihrem Soldatendasein zu befreien und wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Häufig bleiben Kindersoldaten nach dem Ende ihres Einsatzes alleine und traumatisiert zurück. Hierin liegt auch der Grund, dass sie im jungen Erwachsenenalter oftmals kriminell werden und Gewalttaten begehen. In einigen Fällen sehen sich die ehemaligen Kindersoldaten zur Kriminalität „gezwungen“, da sie keine Arbeit finden, mit der sie ihren Lebensunterhalt sichern können.