Der Mythos Arminius

Fach Fach

Klasse 12

Autor Simplexi

Veröffentlicht am 26.09.2018

Schlagwörter

Arminius Geschichte Deutschland Germanen Hermannsmythos

Zusammenfassung

Dieses Referat geht um den Hermannsmythos, bzw. um den Mythos um Arminius. Wer war Arminius? Was hat er gemacht? Was waren die Folgen? War er wirklich der Gründungsvater Deutschlands? Das alles erfahrt ihr in diesem Referat.

Nationale Ursprungsmythen sind ein Kennzeichen von so gut wie aller nationalen Geschichtserinnerungen. In diesem Referat wird der Hermannsmythos erklärt. Arminius, genannt Hermann, gilt als der Gründungsvater Deutschlands. Wie es dazu gekommen ist und was daran auch stimmt wird erfahrt ihr im Folgenden.


Arminius (“Hermann”)

Was ist das Hermannsdenkmal?
Das Hermannsdenkmal in Hiddesen im Teutoburger Wald ist noch heute ein beliebtes Ausflugsziel. Das Denkmal wurde von Ernst von Bandel gebaut. Er wollte damit an den Sieg der Germanen über die Römer im Teutoburger Wald erinnern.

Was geschah an diesem Ort und wer war Arminius?
An diesem Ort sollen im Jahr 9 nach Christus der Cheruskerfürst (Cherusker waren ein Stamm der Germanen) Arminius (welcher von den Deutschen Hermann genannt wird) und die germanischen Stämme das Heer vom römischen Varus (Publius Quinctilius Varus) geschlagen haben.

Die Römer führten schon seit ungefähr 16 vor Christus Militärzüge, die bis an die Nordsee gingen. Sie errichteten Militäranlagen um das Gebiet, welches rechts vom Rhein liegt, zu sichern. Im Laufe der Zeit wurde dieses Gebiet von den Römern verwaltet. Das damalige Germanien sollte Teil der römischen Provinz werden.

Arminius war der Sohn eines cheruskischen Stammesfürsten, der den Römern freundlich war. Er war so gut mit den Römern befreundet, dass sie ihm und seine Familie das Bürgerrecht erteilten. Somit konnte sein Sohn Arminius im römischen Reich erzogen und ausgebildet werden. Er machte eine militärische Karriere und kehrte schließlich um 7 nach Christus in seine Heimat Germanien zurück. Danach führte er einen Aufstand gegen die römische Besatzung an. Durch einen Hinterhalt gelang es ihm drei Legionen von Varus anzulocken. Der Kampf ging drei Tage und forderte etwa 20.000 tote Soldaten. Nachdem Varus verloren hatte nahm er sich selbst das Leben.

Wo genau dieser Ort des Kampfes war, ist unbekannt. Es wird nur der Teutoburger Wald genannt. Dort wo das Hermannsdenkmal heute steht, war es aber nicht, da man keine Spuren finden konnte.

Arminius als “Befreiter Germaniens”
Arminius galt als großer Rivale Roms. Die Niederlage der Römer galt lange als Anfang vom Ende ihrer Herrschaft in Germanien. Dieser Zeitpunkt wurde lange als Wendepunkt der Geschichte bezeichnet. Arminius galt hier als Befreiter Germaniens.

Diese verlorene Varusschlacht trug möglicherweise wirklich dazu bei, dass der mittlere und nördliche Teil des heutigen Deutschlands nicht römisch wurde. Trotzdem war dieses Ereignis kein historischer Wendepunkt.
Der Kampf war auch ein Freiheitskampf vom germanischen Volk, denn das gab es an sich gar nicht. Arminius Aufstand war lediglich dadurch begründet, dass sie sich von den Römern bedroht fühlten.

Der Zusammenhang zwischen Germanen und Deutschen
Die Deutschen sahen sich bei der Einweihung des Hermannsdenkmales als Teil des Volkes, das bis zu ihrem “Gründungsvater” Arminius zurückreichte. Dabei hat es die “Germanen” nie wirklich gegeben, sondern nur das Bild, welches die Römer von ihnen hatten. Sie bezeichneten nämlich alle Stämme, die jenseits vom Rhein lagen als Germanen. Es gibt keine Beweise, dass sich diese Stämme selbst so nannten. Trotzdem wird diese Bezeichnung “Germanen” immer noch verwendet.

Die Entwicklung des Hermannsmythos
Im Mittelalter waren die Schriften und damit auch die Geschichten von Arminius weitestgehend vergessen. Erst in der Renaissance wurden sie wiedergefunden. In den Schriften war Arminius der “Befreite Germaniens”. Das nahm man auch so wörtlich. Man erklärte damit den Germanen als Vorhfahren der Deutschen. Arminius, der schon bald darauf in Hermann umbenannt wurde, wurde zum ersten deutschen Helden.

Seit Ende des 18. Jahrhunderts setzte ein regelrechter Hype um Hermann ein. Hermann wurde zum Vorbild gegen die französische Fremdherrschaft und auch zum Symbol der kriegerischen Nation. Selbst die Nationalsozialisten wussten ihn zu nutzen und verbanden ihn mit ihrer Rassenideologie.