Der Satanismus in der Geschichte und medialen Darstellung

Fach Fach

Klasse 9

Autor schnuckelwolke72

Veröffentlicht am 14.09.2018

Schlagwörter

Satanismus

Zusammenfassung

Wie wird der Satanismus in den Medien dargestellt und vor allem wie berichtet man darüber, das heißt wird schlecht oder gar gut über den Satanismus erzählt? Wo findet der Satanismus seinen Ursprung und wann?

Satanismus in der Geschichte und medialen Darstellung

Satanismus stützt sich in den Medien meist auf verbreitete Nachbildungen wie Tier-und Menschenopfer oder besser gesagt Ritualmorde die mit Schwarzen Messen in Verbindung gebracht werden, ohne dafür faktisch Beweise vorweisen zu können. Auch okkultistische Gruppierungen ohne Zusammenhang zum Satanismus, wie beispielsweise der Ordo Templi Orients werden bei diesen Erzählungen genannt. In einigen Fällen werden sogar Kriminalfälle wie der Mordfall von Sondershausen als satanistisch animiert festgelegt.

Oft auftretend, werden sogar „sexuelle Ausschweifungen“ und „perverse“ sexuelle Verfahren als Komponente von Satanismus und satanischen Messen anerkannt. Eine zusätzliche Abwandlung für Homosexuelle ist in „The Black Book of Satan“ zu finden.
Einen Grad der Rücksicht gegen über gleichgeschlechtlicher Liebe zeigen auch Aussagen von Peter H. Gilmore und Anton Szandor LaVey von der Church of Satan, für sie ist die Sexualität jedes Menschen einzig und allein dessen Privatsache sowie die Teilnahme von Gleichgeschlechtlichen wie Oliver Fehn und Marc Almond. Im Kontrast dazu stehen wiederum die schwulen feindlichen Meinungen von Kerry Bolton und dazu passende Aussagen zahlreicher Black-Metal-Musiker.

Die Verschwörungstheorie vom Franzosen Leo Taxil, die Freimaurer wären in Wahrheit Satanisten wurde ab 1885 veröffentlicht. Sie sollen regelmäßig sexualmagische Orgien und Schwarze Messen in ihren Logenhäusern ausführen und deren über alle stehender Chef bekommt seine Befehle von Lucifer höchst persönlich. Er propagierte in mehreren Büchern und in der Broschüre Le Diable au XIXe siecie („der Teufel im 19. Jahrhundert“) diese und andere schlimme Unterstellungen von der 240 Titel erschienen. Taxil gestand alle betreffend ein, dass er sich den ganzen Betrug nur ausgedacht hatte, dies geschah 1897.

In den Vereinigten Staaten war in den 1980er und 1990er Jahren die Mutmaßung verbreitet, das Kinder in großen Mengen von Teilnehmern an satanistischen Sekten rituell missbraucht wurden. Der Bestseller „Michelle Remembers“ war 1980 der Anstoß dieser Mutmaßung, denn die Autorin erzählte, mit Hilfe von Hypnose Erinnerungen an Vergewaltigungen und Folterungen zurückbekommen zu haben, die sie seit ihrem fünften Lebensjahr erlebt haben soll durch Anhänger der „Church of Satan“. 1987 war die amerikanische Allgemeinheit von einem Prozess bestürzt, denn in diesem Prozess ging es um einen Satanistenring von 100 Lehrern und Erziehern. Sie sollen ungefähr 360 Kinder der McMartin Preschool in Manhattan Beach in Kalifornien misshandelt haben. Im zweiten Teil der 1980er machte man immer mehr Fälle ritueller Gewalt an Einrichtungen in denen Kinder betreut werden, gerichtsbekannt : Alle Lehrer, Sozialarbeiter, Therapeuten und Polizisten die an Weiterbildungskursen über rituelle Gewalt ausgebildet wurden, entdecken mittels beeinflussender Befragungsmethoden immer neue Fälle. Es entstand eine gegen-satanistische „Moral Panic“ eine starke emotionale Erregung in großer Menschenmenge, die vergleichbar mit dem Hexenglauben des europäischen Mittelalters ist. Die Vermutung, es gäbe ein großes Geflecht satanistischer Banden, die zeremonielle Gewalt an Kindern durchführen und jährlich bis zu 60000 Menschen töten würden, wurde von einem breiten Bündnis von grundsätzlichen Christen, Feministinnen, Ärzten, Polizisten und Sozialarbeitern gehalten. Der Glaube an haufenweiser satanistischen Kindesmissbrauch ging Mitte der 1990er Jahre schnell wieder zurück als die Angeklagten im McMartin-Prozess wegen bewiesener Unschuld freigesprochen wurden und deswegen die Richtigkeit von „Michelle Remembers“ in Zweifel gekommen war. Heute führt man die Erzählungen darüber auf Erinnerungsverfälschungen, Verschwörungstheorien und den Einfluss von Kinofilmen wie Rosemaries Baby oder Der Exorzist zurück.

Satanismus gilt auch als rechtsextreme Grundeinstellung. Die gegen Christus denkende Grundeinstellung soll zugleich judendiskriminierend und die sozialdarwinistische Stellung bieten „übertriebene Nähe“ zu einem religiös begründeten „nationalsozialistischen Menschen- und Weltbild“. In einer Gegenbehauptung dazu betitelt Fehn Satanisten als der Vernunft entsprechend frei denkend. Als offiziell unpolitisch denkend gilt die Church of Satan, deren Gruppe Fehn angehört.

Von einzelnen Gruppen mit satanistischen Inhalten wird rechtsextremes und rechtsesoterisches Ideengut seit den 1990er miteinander verknüpft. Bahnbrecher dafür war der ONA, der Adolf Hitler in seiner „Mass of Heresy“ anruft und den Nationalsozialismus als „(neben traditionellem Satanismus) einzig wahre Verräter“ bezeichnet, die nach einem „Umsturz der Seele, einem Sieg des Willens und einem zurück kommen von systematischem Stolz und Pflicht“ schreit. In ihrer Geschichte stehen unter anderem Gruppen wie „The Black Order“ und „Order of the Left Hand Path/Ordo Sinistra Vivendi von Kerry Bolton“, der ein Anhänger des ONA war, „The Joy of Satan“, die „Fraternitas Loki“ und der „White Order of Thule“. Auf die Meinung von Karl Maria Wiliguts bezieht sich der „schwarze Orden von Luzifer“ des Schweizers Sartorius, er hat seinen Ursprung in der Kehrseite zum ONA im „modernen“ Satanismus von LaVey und Aquino hat.

Satanismus als Philosophie und Religion

Geschichte:

Der Ursprung des Satanismus soll im manichäisch-gnostischen Dualismus gesehen werden , der eine grundlegende „Gleichberechtigung von Gott und Teufel“ annahm. Damit Satan ihnen nicht schadet, beteten gnostische Gruppen ihn an. Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt keine Indizien dafür das es einen real vorhandenen Satanismus im Mittelalter und der Frühneuzeit vor dem Hintergrund der Verfolgung von Ketzern und der zahlreichen Hexenverbrennung dieses Zeitabschnitts gibt. Meist wird die Erwartung eines im Sinne des Satanismus organisierten Hexenkults von Historikern abgelehnt. Im Prozess gegen Gilles de Rais befinden sich jedoch Andeutungen auf einen echten Satanismus, in dem „das anarchistische des Satanismus in auffälliger Weise konzentriert hat, auch wenn die Nachweise über ihn von keinen ausgeweiteten Teufels-Ritualen erzählen“

Robert Southey versuchte in der Zeit der Romantik, seinen Widersacher Lord Byron ins schlechte Licht zu rücken, und prägte in diesem Bezug das Schlagwort der „Satanic School“

Der „Hellfire Club“ in England ist im 18. Jahrhundert ansatzweise eine erste Oberfläche des Satanismus. Satanische Anziehungen finden sich im 19. Jahrhundert in Lehren des übersinnlichen, offenbar als Erwiderung auf den als banal empfundenen, fortschrittsgläubigen Materialismus dieser Zeit, der die fromme Gläubigkeit überwiegend ablehnte, aber trotzdem „dunkle Mysterien“ verlangte. Frankreich hat mit Personen wie Eliphas Levi eine Vorkämpferrolle für den Okkultismus und wird als „Geburtsort des modernen Satanismus“ anerkannt. Der Dichter Baudelaire wird zudem als wichtiger Mensch des modernen Satanismus und „vielleicht erste voll bewusste Persönlichkeit in der Geschichte des Satankultes“ benannt, wobei die Benennung als „moderner Satanismus“ hier noch einen anderen Stellenwert hat als bei LaVeys späterer Interpretation. Es wurden viele weitere Zusammenkünfte im 20. Jahrhundert geschlossen. Oft wird der britische Magier Aleister Crowley als Satanist eingeordnet, jedoch war er ein wichtiger Vorläufer des modernen Satanismus. Die Zusammenfügung von Satanismus und der neu-religiösen Positionsänderung Thelema wurde durch den britischen Schriftsteller Dennis Wheatley geprägt.

Es gab bis in die 1960er Jahre hinein keine eigene satanistische Tradition, auf die sich Gefolgsleute dieser Denkart beziehen konnten. Alle Kundgaben zu diesem Thema kamen nach Wiedergabe des amerikanischen Religionswissenschaftlers J. Gordon Melton bis dahin einzig und allein von ausdrücklichen Gegnern des Satanismus, in der Hauptsache von festgelegten Christen. Sie konnten jedoch wiederholt die Schwarzen Messen genau beschreiben auch wenn sie nie daran teil nahmen. Zwei Jahrhunderte orientierten sich Versuche an nicht-satanistischen Nachweisen um satanistische Gruppen zu gründen. Als Anton Szandor LaVey die Church of Satan 1966 gründete und den Satanismus als Erster öffentlich zu einem eigenständigen gegenchristlichen Religionssystem machte, änderte es sich. Inhaltlich wurde seine „Satanische Bibel“ um 1968 größten teils schon von Crowley und dem sozialdarwinistischen Buch „Might is Right“ (1896) vorgegriffen, der Autor des Buches Might is Right ist jedoch unbekannt und unter dem Pseudonym Ragnar Redbeard bekannt. Satan ist hierbei nicht Sinnbildlich der mittelalterliche Teufel mit der Mistgabel in der Hand, sondern eher das Prinzip Lust und grenzenlose Freiheit, was sich auf das links gedrehte „peace, love and happiness“ von LaVeys Hippie Nachbarn in San Francisco aus den 60er Jahren bezieht. Diese Kirche vertritt eine glaubenslose Philosophie und steht somit im Widerspruch zur „Wirklichkeit einer jeglichen spirituellen Existenz“. Man erklärt ihre aufgegriffenen Gesichtspunkte der Ritualmagie als „selbst-veränderndes Psychodrama um sich von aufgestauten Gefühlen zu befreien“ und „fast ein Ersatz für Psychotherapie“ das keine Glaubenselemente enthält.Es war von ihm gewollt, das der Satanismus ein Werkzeug ist um das Leben eines Satanisten besser zu machen. Die Church of Satan sollte das Hilfsobjekt sein um dieses bestreben original wie möglich weiter zu geben. LaVeys Interpretation verbieten andere Neigungen innerhalb des Satanismus ab, weil sie seiner Meinung nach „sehr menschlich“ ist, was besagt, dass „die normale Hausfrau Satanist sein könnte“ und es deswegen für die meisten Personen sehr einfach ist, den Inhalten beizupflichten, sie „nahezu allgemeingültig lesbar“ sind, und erkennen sie daher nicht als satanistisch an. Er selber soll aber nie die dunkle Seite des Lebens praktisch zu spüren oder Böses anzuwenden versucht. Der CoS propagierte eigentlich stattdessen nichts anderes als magisch verschnörkelten Hedonismus. Aus dem tiefgreifenden „Do what thout willt“ von Crowley wurde ein plattes „Do as you like“. Die Satanskirche wendet sich gegen Sittenwidrigkeit in jeder Hinsicht, aber auch gegen Mystik und Drogengebrauch ( im Gegensatz zu Crowley). Deren Sozialmoral ist eine rücksichtslose Machtpolitik, ihr Weltbild bedürfnislos und streben nach Lust. Es handelt sich bei ihrer Höllenkunst ein klug zusammengestelltes Warenlager von Techniken der Verhaltenstherapie, die LaVey unbekümmert zu Höchstpreisen liquiditiert. Dadurch das die Church of Satan zahlreiche prominente Helfer und Anhänger gefunden hatte, ist sie bereits bekannt. Die Church of Satan wird oft von der magischen Konkurrenz als okkulten „Drive-in“belächelt, weil sie dem Satanismus den Nimbus des Elitären genommen und ihn somit im gottlosen Kapitalismus verankert haben. Der „Temple of Set“ trennte sich 1975 von der Church of Satan wegen Streitigkeiten innerhalb der Gruppe und wird deswegen auch nicht von den traditionellen Satanisten anerkannt. Auch wenn herausgefunden wurde, das die Legende und die Wirklichkeit sich in seiner bunten Biographie unterschieden, wurde der Mythos um LaVeys Person kaum beschädigt. Es kam 1997 nach LaVeys Tod zu Streitigkeiten in denen es um seine Nachfolge ging, das ganze dauerte 4 Jahre. Der Journalist Lawrence Wright sagte dazu: „ die Church of Satan habe keine Zukunft wenn nicht jemand mit einem ähnlichen Charisma käme.“ Peter H. Gilmore wurde 2001 zum neuen Hohepriester der Kirche ernannt.

Der „Order of Nine Angels“ soll in den 1970er Jahren gegründet worden sein und charakterisieren sich als erste Bündelung in seinen Schriften als Abgeordneter eines traditionellen Satanismus. Sie steht für eine vom ONA angedichtete geheime Tradition über viele Generationen hinaus und nicht für den Satanismus im traditionellen Sinne eines realen Satan. Man zweifelt diese Äußerung aber an. Der ONA beinhaltet Selbstbeherrschung, Selbstüberwindung und kosmische Weisheit, geht also weit über den traditionellen Satanismus mit seiner Befriedigung des Lustprinzips hinaus. Deren Vorstellung von Satanismus bezieht sich auf den Mittelpunkt der Evolution des Beauftragten durch gefährliche Situationen. Auch von theistischen Satanisten, unabhängig vom ONA wird der Begriff „traditioneller Satanismus“ benutzt, um sich aber vom ONA abzuheben nennen sie sich auch „theistischer Satanismus“

Quellenangaben
<p><a rel="nofollow" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Satanismus">https://de.wikipedia.org/wiki/Satanismus</a></p>