Hilfsverben und Vollverben
Es existieren zahlreiche Vollverben, jedoch lediglich eine begrenzte Anzahl an Hilfsverben. Zu diesen gehören: be, have to sowie die modalen Hilfsverben can, must, may usw. Be und have to können auch als Vollverben verwendet werden.
In einem bejahten Aussagesatz können nur Vollverben für sich alleine vorkommen. Hilfsverben dagegen können nur in Verbindung mit Vollverben verwendet werden. Dies führte auch zu ihrer Bezeichnung Hilfsverben.
In einer Verneinung mit not muss immer ein Hilfsverb dabei sein. An dieses wird not oder dessen Kurzform angehängt. Wenn kein Hilfsverb vorhanden ist, kann auch do als Hilfsverb benutzt werden.
In einem Fragesatz kann nur ein Hilfsverb vor dem Subjekt stehen, ein Vollverb kann dies nicht. Auch in diesem Fall wird mit dem Hilfsverb do gearbeitet, wenn es kein anderes passendes Hilfsverb gibt.
Von den Hilfsverben gibt es neben der Langform auch eine Kurzform. Für die Vollverben gilt dies nicht. Hier existiert nur die normale Langform. Während die Kurzform eher umgangssprachlich ist wird die Langform immer im förmlichen Stil verwendet.

Das Verb be als Hilfsverb und als Vollverb

Die Formen des Hilfsverbs be und das present participle „ing Form“ eines Vollverbs bilden in Kombination die progressive Form. In der Verbindung mit dem past participle kann mit Hilfe des be das Passiv gebildet werden.
Als Vollverb muss be immer ergänzt werden, zum Beispiel durch ein Nomen, ein Adjektiv oder eine Ortsangabe. Es drückt dann einen Zustand oder eine Eigenschaft aus. Be kommt immer in der simple form vor. In Fragen und Verneinungen wird be auch als Vollverb nicht mit do umschrieben. Auch bei der Verwendung als Vollverbs können die Kurzformen benutzt werden.

Das Verb have als Hilfsverb und als Vollverb

Die Formen des Hilfsverbs habe werden in der Kombination mit dem past participle einer Vollverbs zur Bildung des perfect tenses benutzt. Es kann auch Besitz oder Zugehörigkeit zu etwas beschreiben, allerdings ist nur die simple form möglich.
In Verneinungen und Fragen ist die do Umschreibung, falls kein anderes Hilfsverb vorhanden ist immer möglich und in den meisten Fällen auch notwendig.

Des Weiteren gibt es zudem eine große Anzahl fester Kombinationen aus have und einem Nomen, welche eine Tätigkeit beschreiben. Hier kann have in der progressive form stehen. In Fragen und Verneinungen muss in dem Fall mit do umschrieben werden, wenn es kein anderes Hilfsverb gibt.

Das Verb do als Hilfsverb und Vollverb

Do wird benutzt, wenn kein anderes Hilfsverb im Satz vorkommt. Es kann zur Bildung von Fragen und Verneinungen sowie in Bestätigungsfragen und Kurzsätzen vorkommen. Als Vollverb ist do ein Tätigkeitsverb und kommt meistens in der progressive form vor. Bei Fragen und Verneinungen wird das Vollverb do mit dem Hilfsverb do umschrieben, wenn kein anderes Hilfsverb zur Verfügung steht.

Modale Hilfsverben kommen immer nur in Kombination mit dem Infinitiv eines Vollverbs vor. Dieser wird ohne to angehängt. Zwei Ausnahmen sind ought to und uses to. Der Infinitiv kann nicht weggelassen werden. Dies ist ein großer Unterschied zum Deutschen. Bei den present tense Formen gibt es kein –s in der dritten Person Singular.

Die modalen Hilfsverben haben lediglich eine oder manchmal auch zwei Zeitformen. Für die fehlenden Zeitformen, gibt es Ersatzformen, Verben mit ähnlicher Bedeutung.

Die past tense Formen beziehen sich in der Regel nicht auf die Vergangenheit, sondern sind ähnlich wie Konjugationen.
Für den Bezug auf Vergangenes wird meistens der Infinitiv Perfekt eines Vollverbs an das modale Hilfsverb angehängt. Auch dies ähnelt dem deutschen Konjunktiv.

Modale Hilfsverben verleihen meistens einer persönlichen Einstellung Ausdruck, wie zum beispiel bitten, erlauben, verbieten, auffordern usw.

Can und could drücken eine Fähigkeit aus. Die past tense Formen sind could und couldn’t.
Durch Fragen mit can und could wird in der Regel um Erlaubnis gebeten. Außerdem kann eine Erlaubnis erteilt oder ein Verbot unter der Verwendung von can und can’t ausgesprochen werden.

May/might/mustn’t

May wird benutzt, wenn um eine Erlaubnis gebeten wird oder diese erteilt wird. May kommt daher oft in Fragen und Antworten auf diese Fragen vor. In der gehobeneren Sprache wird might verwendet. Für Verbote kann auch mustn’t benutzt werden.

Must/needn’t

Mit must kann ausgedrückt werden, dass etwas für unbedingt nötig und sehr wichtig gehalten wird. Außerdem kann es für Auffortderungen verwendet werden. Zu must existiert nur die present tense Form. Im past tense muss eine Ersatzform, wie zum Beispiel had to benutzt werden.
Needn’t drückt aus, dass jemand etwas nicht für nötig hält. Auch zu needn’t gibt es nur die present tense Form. Im past tense muss eine Ersatzform, wie beispielsweise didn’t have to benutzt werden.

Will / would

Mit den Wörtern will und would wird höflich danach gefragt, ob jemand bereit ist, etwas zu tun. Hierdurch wird also indirekt eine Bitte oder ein Wunsch geäußert. Bei Fragen mit would you handelt es sich oft um Angebote oder Einladungen zu einer Veranstaltung.
Mit den Wörtern won’t oder wouldn’t können Verweigerungen zum Ausdruck gebracht werden. Won’t bezieht sich hierbei auf die Gegenwart oder Zukunft und wouldn’t auf die Vergangenheit.

Bei used to existiert nur die past tense Form. Es wird häufig als früher oder immer übersetzt.
Shall/should sowie die Verneinungen können eine Bitte oder einen Wunsch äußern oder auch abschlagen. Außerdem können mit Hilfe dieser Wörter Vorschläge gemacht werden. Des Weiteren können auch Ratschläge erteilt werden.

Die Verben need und dare als Hilfsverben und Vollverben
Als Hilfsverb existiert need lediglich in Fragen und verneinten Sätzen. Weitere Besonderheiten sind: es gibt keine do Umschreibung, es gibt kein –s in der dritten Person Singular, dem Infinitiv wird kein to vorangestellt.
Als Vollverb gibt es need auch in bejahten Sätzen. Besonderheiten sind: es gibt eine do Umschreibung in Fragen und Verneinungen, es gibt das –s in der dritten Person Singular, der Infinitiv wird dem to angehängt, es können alle Zeitformen gebildet werden.

Als Hilfsverb kommt dare nur in Verneinungen vor. Es gelten die gleichen Merkmale, wie für need als Hilfsverb.
Auch als Vollverb kommt dare meistens in Verneinungen und Fragen vor. Ansonsten wird es auch wie andere Vollverben verwendet.