Literatur der Jahrhundertwende und Expressionismus

Fach Fach

Klasse 12

Autor Simplexi

Veröffentlicht am 02.12.2018

Schlagwörter

Literaturepochen Expressionismus Epochen

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt die Literatur der Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts und die darauffolgende Epoche des Expressionismus. Es werden die wichtigsten Merkmale der beiden Literaturepochen genannt.
Literatur der Jahrhundertwende und die Epoche des Expressionismus Die Wende zum 20. Jahrhundert bedeutete nicht nur einen zeitlichen Einschnitt, sondern auch einen kulturellen Umbruch. Literatur und Kunst entsprach durch den gesellschaftlichen Wandel einer Vielfalt und Widersprüchlichkeit verschiedener Stilrichtungen. Gemeinsam hatten diese verschiedenen Richtungen aber eines: die Abkehr von wilhelminischer Kultur sowie die Ablehnung der Konzepte von Naturalismus und Realismus. Einige Strömungen waren zum Beispiel Symbolismus, die Neoromantik, Jugendstil, und Impressionismus. Kunst sollte in dieser Literatur nicht an ihrem Nutzen gemessen werden. Sie sollte nicht die Wirklichkeit abbilden und politische oder moralische Botschaften vermitteln. Der Wert dieser Kunst war in der ästhetischen Form begründet. Wichtige Autoren der Literatur der Jahrhundertwende sind Arthur Schnitzler, Rainer Maria Rilke und Franz Kafka. Die Literatur des Expressionismus entwickelte sich vor demselben gesellschaftlichen und politischen Hintergrund wie die Literatur der Jahrhundertwende. Die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg waren geprägt von politischem Konservatismus, wilhelminischer Hochrüstungspolitik, Industrialisierung und Urbanisierung. Viele Angehörige der Generation, die um das Jahr 1885 geboren wurde, erlebten die gesellschaftlichen Verhältnisse im Kaiserreich als veraltet. Man wollte sich deshalb abgrenzen gegen die Generation der wilheminisch geprägten und autoritäten Väter und deren veralteten Werte. Gleichzeitig führten die Durchsetzung von Technisierung und Massenkultur sowie der neue Lebensrythmus in den Großstädten zu einem Gefühl der Entfremdung und des Identitätsverlusts. Man erhoffte den Niedergang des alten Systems und sah sich einer zugleich beängstigenden und ermutigenden dynamischen Änderung der Lebensverhältnisse gegenüber. In diesem Klima verbanden sich bei den jungen Dichtern des Expressionismus apokalyptische Visionen mit Utopien einer grundlegenden Neuerung des geistigen und gesellschaftlichen Lebens. Als grausame Verwirklichung der Untergangsfantasien brach 1914 der Erste Weltkrieg besonders über die junge Generation herein. In einem mit neuen Mitteln der Waffentechnik und Kommunikationstechnik geführten Krieg wurden in einem bisher nicht gekannten Ausmaß sehr viele Menschenleben vernichtet. Viele Angehörige der jungen Geration verloren deshalb im Krieg oder in Folge dessen ihr Leben. Die Dichter des Expressionismus teilten mit den Autoren der Jahrhundertwendeliteratur die Ablehnung des wilhelminischen Kulturbetriebs und auch die Abkehr von ästhetischen Idealen des Naturalismus und des Realismus. Die Expressionisten radikalisierten diese Abkehr, indem sie in einen grundsätzlichen Bruch mit den überkommenden ästhetischen Formen forderten und die Kunst als einen formsprengenden und subjektiv-visionären Ausdruck definierten. Daher auch der Name Expressionismus, vom lateinischen expressio, was auf Deutsch Ausdruck bedeutet.Man wollte im Expressionismus eine Revolution in der Kunst herbeiführen und damit einen grundlegenden Neuanfang wagen, das findet sich auch in vielen Texten des Expressionismus. Merkmale von expressionistischen Texten sind das Aufbrechen grammatischer Strukturen Wortneuschöpfungen Bevorzugung von Wortfeldern, die Dynamik und Intensität vermitteln ekstatische Reihungen einprägsame Farbmetaphorik. Thematische Schwerpunkte bilden der Ich-Zerfall (Entfremdung und Identitätsverlust) Orientierungslosigkeit des modernen Menschen in der Großstadt Konflikt der Generationen Auflösung von Wahrnehmungsmustern in der Großstadt Visionen vom Weltuntergang Erscheinungsformen des Hässlichen (Ästhetik des Hässlichen) Fasizination und Schrecken des Krieges Wichtige Autoren und Werke des Expressionismus sind Else Laskler Schüler: Meine Wunder, Georg Heym: Der ewige Tag / Umbra vitae, Franz Werfel: Der Weltfreund, Gottfried Benn: Morgue, Georg Trakl (Gedichte), Walter Hasenclever: Der Sohn, Georg Kaiser: Die Bürger von Calais, Jakob van Hoddis: Weltende, August Stramm: Tropfblut, Gedichte aus dem Krieg