Die Küchenuhr – Wolfgang Borchert

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Klasse 9

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 20.05.2018

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Die Küchenuhr

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt die Kurzgeschichte "die Küchenuhr" von Wolfgang Borchert. Es wird sowohl der Inhalt wiedergegeben und interpretiert als auch auf die vom Autos verwendeten Stilmittel eingegangen.

Bei dem Werk „die Küchenuhr“ handelt es sich um eine Kurzgeschichte des deutschen Autors Wolgang Borchert aus dem Jahre 1947. Sie wurde im Sommer 1947, am 27. August in der Hamburger Allgemeinen Zeitung veröffentlicht. Darüber hinaus erschien die Kurzgeschichte Ende 1947 in Wolfgang Borcherts Prosasammlung „An diesem Dienstag.“

Die Küchenuhr handelt von einem zwanzigjährigen Mann, welcher bei einem Bombenangriff auf sein Haus, seine Eltern verloren ist und somit Waise ist. Einer der wenigen nicht zerstörten Gegenstände ist die Küchenuhr seiner Mutter. Er nimmt diese mit und hütet sie wie einen wertvollen Gegenstand, da sie ihn an die Liebe und Fürsorger seiner Mutter erinnert. Er vergleicht im weiteren Verlauf der Geschichte das Familienleben mit einem paradiesischem Zustand.

Die Küchenuhr ist eines der bekanntesten und am weitetesten verbreiteten Werke von Wolfgang Borchert. Die Kurzgeschichte ist klassische Trümmerliteratur und gehört in vielen Schulen im Deutschunterricht dazu.

Die Küchenuhr

Der Hauptcharakter aus die Küchenuhr ist zwanzig Jahre alt und Waise. Seine Eltern kamen bei einem Bombenangriff ums Leben. Die Geschichte beginnt damit, dass sich der deutlich älter wirkende Hauptcharakter auf eine Parkbank zu anderen Menschen setzt. Die Küchenuhr seiner Mutter, welche er aus den Trümmern gerettet hat, ist fortan sein Heiligtum. Er hütet sie gut und zeigt sie oft anderen Menschen, so auch denen auf der Parkbank. Die Uhrzeit an der sie stehen blieb, halb drei, wird mit der Druckwelle der Explosionen durch die Bomben erklärt.

Den Besitzer der Küchenuhr, erinnert diese an seine nächtliche Heimkehr. Immer, wenn er nach Hause kam, egal wie spät es war, seine Mutter stand auf und kochte ihm etwas zu Essen. Sie blieb auch stets bei ihm, während er aß. Damals erschien ihm das als Selbstverständlichkeit. Inzwischen, nach dem Verlust seiner Eltern und dem harmonischen Familienleben, erscheint es ihm als ein paradiesischer Zustand. An dieser Stelle wird deutlich, dass der Mensch Dinge erst richtig zu schätzen weiß, wenn er diese nicht mehr haben kann.

Textform

Wolfgang Borchert schreibt in einer alltäglichen Umgangssprache. Diese ist leicht zu lesen und zu verstehen. Der Satzbau ist manchmal nachlässig und teilweise inkorrekt. Ein oft vorkommendes Stilmittel ist, die antiethische Verknüpfung von Gegensätzen sowie auch die Wiederholung von sprachlichen Wendungen. Die Sätze sind immer kurz und recht einfach gehalten. Sie stehen in der Vergangenheitsform.

Wolfgang Borchert unterscheidet nicht zwischen erzählender Prosa und direkter Rede, sondern schreibt einfach weiter. Anführungszeichen werden weggelassen. Die Situation an sich ist lediglich äußerst knapp beschrieben. Ausschmückungen gibt es in dieser Kurzgeschichte nicht. Borchert wollte auf diese Art den Inhalt der Geschichte möglichst deutlich hervortreten lassen.

Interpretation der Kurzgeschichte – die Küchenuhr

Die Küchenuhr

Das zentrale Objekt dieser Kurzgeschichte, ist die bereits in ihrem Titel erwähnte Küchenuhr. Sie steht im Mittelpunkt der ganzen Geschichte. Der materielle Wert einer solchen Küchenuhr ist gering, doch der ideelle Wert dieser Küchenuhr für den Waisenjungen ist unbezahlbar. So erinnert sie diesen doch an seine Mutter und das harmonische Familienleben, welches er einst hatte. Die besondere Bedeutung der Uhr zeigt sich insbesondere in den sehr oft vorkommenden Wiederholungen, wie beispielsweise auf dem Nennen der Uhrzeit an dem die Küchenuhr stehenblieb. Diese Uhrzeit ist zugleich die Uhrzeit an der der Bombenangriff stattfand und das Zuhause des jungen Mannes zerstörte und das Leben seiner Eltern nahm.

Das Paradies

Die Küchenuhr deutet auf das zweite wichtige Bild dieser Kurzgeschichte, das Paradies. Mit diesem Wort, welches biblischen Ursprung und dort eine immense Bedeutung hat, weist er auf sein vergangenes, harmonisches und wunderschönes Familienleben hin. Außerdem wird klar, dass der junge Mann nun frühere von ihm empfundene Selbstverständlichkeiten als etwas Besonderes empfindet. Als Beispiel hierfür wird das nächtliche Aufstehen und Kochen seiner Mutter genannt. Diese Mutterliebe wird als Symbol für die Menschlichkeit dargestellt.

Durch den Bombenangriff und den Krieg, wurde die Menschlichkeit genommen. Das Beisammensein und das familiäre Mahl, welche nun unmöglich sind, wird als paradiesischer Zustand beschrieben. Hier kommt es erneut zum Aufgriff des biblischen Hintergrundes – die Vertreibung aus dem Paradies. Der Waisenjunge nimmt dieses Paradies jedoch erst zur Kenntnis, als dieses unwiederbringlich verloren ist.

Der Waisenjunge

Der Hauptcharakter der Kurzgeschichte ist zwanzig Jahre alt, wirkt aber deutlich älter. Dies mag an den traumatischen Erlebnissen des Krieges, dem Bombenangriff, dem Verlust seines Zuhauses sowie dem Tod seiner Eltern liegen.

Sonstige Personen

In dieser Kurzgeschichte werden neben dem Waisenjungen nur zwei weitere Personen etwas detaillierter Beschrieben. Ein Mann und eine Frau, welche einen Kinderwagen hin- und herschiebt. Die anderen vorkommenden Personen bleiben Beobachter und Zuhörer, welche nicht weiter in das Geschehen eingreifen. Zu Beginn des Gespräches wenden sich die anderen Personen vom Waisenjungen ab, obwohl ihnen dieser eine rührende Geschichte erzählt.

Dies lässt in Kriegszeiten das Gefühl von Heimatlosigkeit und Verzweiflung aufkommen. Jeder ist mit seinen eigenen Sorgen und Nöten so stark beschäftigt, dass er keine Zeit hat Anteil am Schicksal anderer Menschen zu nehmen. Erst zum Ende der Kurzgeschichte hin, erreicht der Waisenjunge eine persönliche Ebene mit den beiden anderen Personen.

Das Ende der Kurzgeschichte

Die Küchenuhr hat ein offenes Ende, welches viel Interpretationsspielraum lässt. Sie endet mit den Worten: „Er dachte immerzu an das Wort Paradies.“

Bei der Kurzgeschichte die Küchenuhr handelt es sich um eine berühmte Dinggeschichte. Eine Dinggeschichte, ist eine Geschichte, bei der ein Gegenstand eine immens wichtige Bedeutung erhält. Dieser Gegenstand wird zum Ausdruck von Erlebnissen und Lebenssituationen verwendet. Diese Kurzgeschichte ist eine der berühmtesten Dinggeschichten und eines der bekanntesten Werke des Schriftstellers Wolfgang Borchert.