Barock, Literatur und Sprache

Fach Fach

Klasse 11

Autor Schulpflicht

Veröffentlicht am 04.11.2018

Schlagwörter

Barock Geschichte Literatur

Zusammenfassung

Dieses Referat handelt von der Literaturepoche des Barock. Es behandelt die sprachlichen Besonderheiten der Epoche, als auch die literarischen Besonderheiten. Außerdem werden auch die geschichtlichen Hintergründe beleuchtet.
 **Barock**

Der Barock ist eine von 1575 bis 1720 andauernde Epoche der europäischen Kunstgeschichte.
Ihm ging die Epoche der Renaissance voraus, der Klassizismus folgte ihm. Der Barock kann grob in drei Unterepochen eingeteilt werden: Den Frühbarock, den Hochbarock und den Spätbarock (auch Rokoko genannt).
Der Barock, der sich durch üppige Prachtentfaltung kennzeichnete verbreitete sich von Italien ausgehend zunächst in den katholischen Ländern Europas, bevor er sich in abgewandelter Form auch in protestantischen Gegenden durchsetzte. Die Epoche lässt sich im weitesten Sinne, mit dem ganzen Zeitalter des Absolutismus gleichsetzen.
Der Begriff Barock wird auf das portugiesische Wort “barroco“ zurückgeführt und wurde einst abwertend gebraucht.
Zunächst wurde dieser Begriff für die Kunstgeschichte (Malerei, Bildhauerei, Architektur) festgestellt. Von hier aus wurde anschließend die Literatur betrachtet – erst danach wurde die geistige und soziale Lage erforscht und betont.
Nach der Reformation durch Martin Luther im 16. Jahrhundert, spalteten sich die Christen in Protestanten und Katholiken. Während die Protestanten ihre Religion in einfacher und geradliniger Baukunst ausdrückten, repräsentierten die Katholiken im Gegenzug ihre Religion durch pompöse, verzierte Gebäude und zahlreiche Prachtbauten. Dies ist ein Grund dafür, dass in barockem Stil errichtete Gebäude meistens in den katholischen Gebieten Europas gebaut wurden. Wobei in Deutschland der Barock nicht so weit verbreitet ist, wie in anderen Staaten, beispielsweise Italien oder Frankreich, da im 17 Jahrhundert der 30-Jährige Krieg ausbrach und so nicht das nötige Geld für solch kostspielige Bauten vorhanden war. Nach Kriegsende zog man vielfach italienische Baumeister heran, denn der Krieg hatte die Entwicklung der deutschen Kunst so hart unterbrochen, dass es im eigenen Land nicht genügend qualifizierte Künstler gab.

Sprache
Die Dichtung war bisher von einer relativ kleinen Gruppe geschrieben und aufgenommen worden. Im Barock interessierten sich aber immer mehr Bürgerliche für die Literatur. Und so kam es dann, dass 1609 in Straßburg die erste Wochenzeitung und 40 Jahre später in Leipzig die erste Tageszeitung erschien. Das Interesse der Bevölkerung an Aktuellem und Interessantem stieg und die Bürger wollten auch über ihre Grenzen hinaus informiert werden. Im Barock erlang das Deutsche erstmals einen festen Platz in der Literatur und löste das Latein endgültig ab. Jedoch war das literarische Leben immer noch auf die Höfe, teilweise aber schon auf die Städte, konzentriert. Deutschland bestand zu jener Zeit aus vielen Kleinstaaten. Die Fürsten dieser Staaten ahmten alle einem Vorbild nach: Ludwig der 14. dem Sonnenkönig. Sie bauten sich prächtige Residenzen und versammelten die gesamte geistige Elite des Landes um sich.

Den geographischen und geistigen Mittelpunkt stellte Schlesien dar, woher viele Dichter kamen oder auch Zuflucht suchten. Der Grund dafür  war, dass Schlesien lange von den Kriegen der Zeit verschont wurde.
Im Barock entstand eine Sprachgesellschaft, die sich bemühte, die Deutsche Sprache vor ausländischen Einflüssen zu bewahren. Diese Sprachgesellschaft bemühte sich auch um eine einheitliche, deutsche Grammatik.

Lyrik des Barocks:
Die Lyrik eiferte ihren französischen und lateinischen Vorbildern nach.
Man schrieb viel Gelegenheitsgedichte zu Taufen, Hochzeiten, Krönungen und Begräbnissen. Die Gedichte des Barocks waren hauptsächlich für den Gebrauch bestimmt um einen bestimmten Zweck zu erfüllen.

  • Drama des Barocks:
    Das Drama wurde vor allem aus England durch Berufsschauspieler eingeführt, aus denen durch Personalwechsel allmählich deutsche Gruppen entstanden.
    Die Stücke waren allerdings eher auf geringem Niveau (z.B.: Der Hanswurst).
    Als erste Untergruppe des Dramas gilt das Trauerspiel, die auf einem sehr hohen lateinischen Niveau waren und hauptsächlich an geistlichen Schulen gelehrt wurden. Diese Stücke handelten von Märtyrern und sie lobten Gott.
    Die zweite Untergruppe des Dramas ist die Komödie.
    Sie handelte oftmals von privaten Szenen aus dem bäuerlichen Leben. Dabei verwechselte der Bauer oft Schein und Sein was zu Vergnügen der Zuschauer gerne aufgenommen wurde. Diese Späße waren meist durch die Schauspieler improvisiert.

Die Literatur ist durch ein starkes Lebensgefühl der Gegensätze geprägt: Die Freude zu leben auf der einen Seite und die Hoffnung auf das Jenseits auf der anderen Seite.
Im Gegensatz zu unserem heutigen Verständnis von Dichtung kam es im Barock nicht darauf an, möglichst originell zu sein, sich von seinen Konkurrenten zu unterscheiden, etwas zu schaffen, was als “neu” und “einmalig” galt. Im Gegenteil, die getreue Einhaltung der Vorgaben war das, was man erwartete. Ein Leser des Barock wollte, wenn er ein Liebesgedicht des hohen Stils las, das wiederfinden, was er gewohnt war (ähnlich wie ein Fan von Fernsehserien heutzutage). Der Wert eines Barockdichters maß sich daran, ob er fähig war, das vorgegebene Muster zu erfüllen. Dabei durfte und sollte er sich durchaus Variationen der Muster erlauben, z.B. einen neuen Vergleich für die Wangen, die Augen einer schönen Frau in der hohen Liebeslyrik. Auf keinen Fall ging es darum, subjektive und einmalige Erlebnisse,
persönliche Anschauungen in ganz eigener Weise auszudrücken. Dies bedeutet nicht, dass ein Barockdichter nicht empfand oder glaubte, was er schrieb; dies galt v.a. bei geistlicher oder ernster Dichtung. Bei der Liebesdichtung jedoch sagt das Werk nichts über das subjektive Empfinden und ein eventuelles Erlebnis des Dichters aus.

Merkmale der Barockliteratur
Die Literatur war eingeteilt in ganz bestimmte Gattungen. Jede Gattung hatte verbindliche Inhalte und vorgeschriebene Formen. Die Regeln für diese Gattungen waren in so genannten Poetiken (Dichtungslehren) formuliert. Diese Poetiken stützten sich natürlich auf antike Vorbilder (Poetiken oder Rhetoriken), die man übernahm, aber oft auch erweiterte. Große Bedeutung hatte z.B. die Lehre von den Stilebenen. Sie ordnete alle Dichtungen drei Stilen zu. Der hohe Stil war durch eine würdevolle, wohlklingende Sprache gekennzeichnet, der niedere durch eine einfache; die Sprache des mittleren Stils lag dazwischen. Dichtungen des hohen Stils durften nur erhabene, heroische, ernste Themen behandeln; komische Themen gehörten zum mittleren, derbe zum niederen Stil. Diese Einteilung in Stile war auch Ausdruck des ständischen Denkens der damaligen Zeit. Man teilte nämlich die Gesellschaft in drei Stände ein, die den Stilen entsprechen: Adel/Hof - Bürger/Stadt - Bauern/Land.

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