Der Verbrecher aus verlorener Ehre – Friedrich Schiller

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Klasse 9

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 26.06.2018

Schlagwörter

Der Verbrecher aus verlorener Ehre Friedrich Schiller

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt die, auf einer wahren Begebenheit beruhende, Kriminalgeschichte "Der Verbrecher aus verlorener Ehre", welche von Friedrich Schiller im Jahre 1786 unter dem Titel "Verbrecher aus Infamie" veröffentlicht worden ist.

Bei dem Werk „Der Verbrecher aus verlorener Ehre – eine wahre Geschichte“ handelt es sich um einen Kriminalbericht, welcher von Friedrich Schiller im Jahre 1786 verfasst wurde. Bei der Erstveröffentlichung trug der Kriminalbericht noch den Titel „Verbrecher aus Infamie“.

Inhaltsangabe

Die der Hauptfigur des Kriminalromans ist Christian Wolf. Er ist der Sohn von einer Gastwirtiin, deren Mann verstorben ist. Christian Wolf trägt den Spitznamen der Sonnenwirt. Er ist klein, schwach und hat kein ansprechendes Äußeres. Sein Charakter ist halbseiden. Er wird aufgrund von finanziellen Problemen zu einem Wilddieb. Den Profit aus seinen Diebstählen will Christian Wolf nutzen, um Geschenke für seine Geliebte Johanne zu kaufen. Christian Wolf hat einen Nebenbuhler und Angst Johanne an diesen zu verlieren, da Robert attraktiv und erfolgreich ist. Robert erwischt Christian bei der Wilderei und schwärzt ihn daraufhin bei der Polizei an. Es gelingt Christian sich von einer Strafe freizukaufen. Die Zahlung „frisst“ seine gesamte bisherige Beute auf. Aus diesem Grund begeht Christian weitere Wilddiebstähle, geht aber diesmal vorsichtiger vor.

Dennoch wird er erneut vom Jägerburschen Robert erwischt und angezeigt. Als Wiederholungstäter wird Christian Wolf diesmal zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Er ist einsichtig und seine Fehler werden ihm immer stärker bewusst. Deshalb beschließt er, sich nach der Haft eine Arbeitsstelle zu suchen. Seine Bewerbungen bleiben jedoch erfolglos. Er wird von verschiedenen Handwerkern und Bauern abgewiesen, daher begeht es in seiner verzweifelten Lage weitere Wilddiebstähle. Christian wird wieder erwischt und verurteilt. Diesmal ist die Strafe, aufgrund der Vorstrafen, härter. Christian wird zu drei Jahren Arbeitslager auf einer Festung verurteilt.

Während dieser Zeit wird er äußerst aggressiv und entwickelt Hass auf die Menschheit und Rachlust. Er beschließt nach der Verbüßung seiner Strafe, seine Verbrechen fortzusetzen. Er will sie zukünftig sogar aus Vergnügen und nicht mehr aus Not verüben. Einige Zeit später ist Christian wieder illegaler Weise auf der Jagd. In dem Moment, als er einen Hirsch schießen will, entdeckt er mit dem Gewehr im Anschlag, seinen Widersacher Robert, welcher ihn mehrfach angezeigt hat. Robert hat das gleiche Tier im Visier. Christian ist hin- und hergerissen. Er überlegt, ob er fliehen oder die Chance nutzen und Robert erschießen soll. Er entschließt sich für letzteres und tötet Robert. Unmittelbar nach der Tat freut er sich sehr über den toten Robert. Wenige Momente später, wird er sich jedoch seiner Tat bewusst und bereut diese.

Auf der Flucht, läuft Christian Wolf einer Räuberbande in die Arme. Diese wollen ihn zunächst überfallen, lassen jedoch davon ab, als sie merken, dass es sich bei Christian um den Stadtbekannten Wilderer hält. Die respektieren Christian und er verbündet sich mit ihnen. Kurze Zeit später, ist er innerhalb der Bande zum Anführer aufgestiegen. Doch die Herzlichkeit und das Gefühl der Zusammengehörigkeit sind nur oberflächlich. Als die Taten immer drastischer und somit auch für die Räuber immer gefährlicher werden und ein Kopfgeld auf Christian ausgesetzt wird, beschließt er, die Bande zu verlassen. In ihm kommt der Wunsch auf, wieder ein ordentliches Mitglied der Gesellschaft zu werden. Er möchte seinem Land gerne als Soldat dienen.

Da er jedoch ein gesuchter Verbrecher ist, muss er zunächst eine Begnadigung erwirken. Aus diesem Grund bittet er mehrfach per Brief beim Landesfürst um Gnade. Christian Wolf erhält jedoch keine Antwort auf seine Briefe. Nachdem sein Gnadengesuch erfolglos bleibt, versucht Christian nach Preußen zu gehen um dort Soldat zu werden. Bei einer Grenzkontrolle zieht er seine Waffe, weil er glaubt als Verbrecher erkannt worden zu sein. Es gelingt den Polizisten Christian zu überwältigen und zu verhaften. Christian offenbart kurz nach seiner Verhaftung seine wahre Identität. Aufgrund seiner zahlreichen Verbrechen wird er zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Entstehung der Kriminalgeschichte

Die Kriminalgeschichte „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“ beruft auf einer wahren Begebenheit. Friedrich Schiller bekam die Geschichte durch dessen Lehrer Jakob Friedrich von Abel erzählt und war von ihr beeindruckt. Der Schulleiter war Herzog Karl Eugen und dessen Vater hatte Christian Wolf verhaftet.
„Der Verbrecher aus verlorener Ehre“ hat aufgrund seiner Erzählart, welche einem objektiven Bericht entspricht, bis heute in den deutschen Rechtswissenschaften große Bedeutung.

Interpretation von „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“

Der Kriminalbericht über Christian Wolf ist ein Zeitzeuge des 18. Jahrhunderts. Der Stand des Adels ist privilegiert und hat besondere Rechte, wie beispielsweise das Jagdrecht. Eine Missachtung des Jagdrecht steht daher unter einer besonders schweren Strafe. Christian Wolf wurden jedoch mehrere Chancen eingeräumt. Bei der ersten Verurteilung kam er noch mit der Zahlung eines hohen Geldbetrages davon, während er bei der zweiten Verurteilung bereits für ein Jahr inhaftiert wurde. Bei der dritten Verurteilung wegen Wilderei, war es dann schon das Dreifache der Zeit plus Zwangsarbeit. Alle diese Strafen konnten Christian Wolf nicht davon abhalten weitere Verbrechen zu begehen.

Im Gegenteil: die dritte Strafe machte ihn zu einem Menschenhasser und Mörder, welcher seine Verbrechen aus Freunde und Genugtuung begangen hat. Im Laufe der Zeit, kommt die Rest - Ehre von Christian Wolf allerdings wieder zum Vorschein und auch sein Wunsch nach einem ehrlichen Leben in der Gesellschaft. Aufgrund seiner Verbrechen ist dies jedoch unmöglich. In „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“ geht es Friedrich Schiller um die Betrachtung des Menschen als Individuum. Er kritisiert auch das damals gültige Rechtssystem, als zu streng. Das Rechtssystem gäbe dem Täter keine eine Chance auf Gnade und Resozialisierung. Zusammenfassend ist zu sagen, dass aufgrund der Summe der Taten des Christian Wolf das Ausbleiben der Begnadigung jedoch als Gerecht einzustufen ist.