Wie interpretiert man ein Gedicht?

Fach Fach

Klasse 8

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 06.01.2019

Schlagwörter

Gedichtinterpretation Analyse

Zusammenfassung

Dieses Referat erklärt, wie Gedichte zu interpretieren sind. Es wird hierbei auf die drei Elemente (Einleitung, Hauptteil und Schlussteil) einer Gedichtinterpretation eingegangen und deren Bestandteile erklärt.
Bei einer Gedichtinterpretation oder Gedichtanalyse handelt es sich um eine intensive Auseinandersetzung mit einem Gedicht. Es wird dabei sowohl auf die äußere Form, als auch auf den Inhalt eingegangen. Eine Gedichtinterpretation besteht aus drei Teilen: der Einleitung, dem Hauptteil sowie dem Schluss. Im Folgenden werden die einzelnen Bestandteile einer Gedichtinterpretation erläutert. Bevor der Interpretierende damit beginnt die Gedichtinterpretation zu verfassen, sollte er das Gedicht zunächst mindestens zwei Mal vollständig lesen. Das erste Lesen sollte ein reines Lesen sein. Beim zweiten Lesen sollten wichtige Stellen und das Reimschema markiert werden. Zu den wichtigen Stellen gehören beispielsweise Wiederholungen aber auch Metaphern und Personifikationen. Die Markierung dieser Besonderheiten stellt sicher, dass sie im Laufe der Gedichtinterpretation nicht vergessen oder übergangen werden und erleichtert so ein systematisches Vorgehen bei der Erstellung dieser Arbeit. Die Einleitung Bei der Einleitung handelt es sich um den kürzesten Teil der Gedichtinterpretation. Sie besteht oftmals aus nur 1-2 Sätzen. Ein klassischer Einleitungssatz ist wie folgt aufgebaut: Das Gedicht „Titel“ von „Verfasser“ aus dem Jahre „Jahreszahl“ handelt von… oder:In dem Gedicht „Titel“ von „Verfasser“ aus dem Jahre „Jahreszahl geht es um… Der Hauptteil Der Hauptteil ist der wichtigste und längste Teil der Gedichtinterpretation. Er folgt auf den Einleitungssatz. Zunächst werden die Inhalte der einzelnen Strophen des Gedichtes kurz nacheinander zusammengefasst. Anschließend folgt eine Untersuchung der äußeren Form des Gedichts. Hierbei wird auf die Anzahl der Strophen und die Anzahl der jeweiligen Verse sowie die Gesamtzahl der Verse eingegangen. Sind diese wichtigen Punkte genannt, wird untersucht, ob eine besondere Gedichtform, wie beispielsweise das Sonett vorliegt. Anschließend folgt eine Untersuchung und Nennung des Reimschemas, sofern eines vorliegt. Reimschemata kommen in Gedichten sehr häufig vor. Es wird zwischen dem Paarreim (aabb), dem Kreuzreim (abab) und dem umarmenden Reim (abba) unterschieden. In manchen Gedichten kann kein Reimschema gefunden werden. Dies muss in der Gedichtinterpretation ebenfalls berücksichtigt werden. Nachdem auf den Inhalt des Gedichtes sowie dessen äußere Form eingegangen worden ist, wird das Gedicht auf Besonderheiten, wie beispielsweise Metaphern oder Personifikationen untersucht. Außerdem wird auf das lyrische Ich eingegangen und überprüft, ob das Gedicht in der Ich – Form oder in der Er – Sie – Es –Form geschrieben ist. Bei der Angabe dieser Besonderheiten reicht es nicht aus, diese lediglich zu finden und zu nennen. In einer Gedichtinterpretation muss zusätzlich auf die Bedeutung der Metaphern etc. eingegangen werden. Außerdem muss die Wirkung der Metaphern etc. auf den Leser hinterfragt und interpretiert werden. Es ist wichtig, die Metaphern etc. in der Gedichtinterpretation wiederzugeben und anschließend die „Fundstelle“ im Gedicht zu nennen (Vers Nr.). Bei Metaphern, Personifikationen und weiteren rhetorischen Stilmitteln, muss sich der Leser des Gedichts bzw. der „Untersuchende“ stets fragen, was der Verfasser des Gedichts damit gemeint haben könnte und welche Ziele bzgl. der Wirkung er gehabt hat. Möchte er den Leser zum Nachdenken anregen? Möchte er ihn unterhalten? Möchte der Verfasser dem Leser Freude bereiten oder möchte er ihn kritisch auf etwas hinweisen? Dies sind nur wenige Möglichkeiten, geben jedoch den großen Spielraum des Verfassers bereits gut wieder. Hilfreich für die Gedichtinterpretation und die Beantwortung dieser Fragen ist auch die Betrachtung der Rahmenbedingungen unter denen das Gedicht geschrieben worden ist sowie der geschichtliche und persönliche Hintergrund des Verfassers. Hierbei ist es nützlich sich vorab ausführlich mit dem Verfasser zu beschäftigen und gegebenenfalls auch weitere Werke von ihm zu lesen. Wann hat der Verfasser gelebt? Stammt er aus gutem Hause oder aus einfachen Verhältnissen? War er gesund oder krank? Hatte er Familie? Hat er schwere Schicksalsschläge in seinem Leben gehabt? Hat er einen Krieg miterlebt? Wie ist sein allgemeiner Schreibstil? Die Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen sowie die Betrachtung des geschichtlichen Hintergrundes helfen dem Leser bzw. dem „Untersuchenden“ bei der Erstellung einer ausführlichen und guten Gedichtinterpretation. Bei einer Gedichtinterpretation gibt es im weiteren Sinne weder richtig noch falsch. Da jeder Leser andere Gedanken und Emotionen beim Lesen eines Gedichtes hat. Der Verfasser eines Gedichtes möchte in der Regel möglichst viele Menschen mit seinem Gedicht erreichen. Einige Verfasser streben auch nach großer Bekanntheit, dies gilt insbesondere für solche, welche von dem Verfassen ihrer Gedichte leben. Daher ist es schwierig Gedichtinterpretationen zu bewerten. Soll im Rahmen von Schulunterricht, wie beispielsweise Deutschunterricht, wo Lyrik in mehreren Klassenstufen eine Rolle spielt, eine Gedichtinterpretation geschrieben werden, so muss diese auch möglichst gerecht bewertet werden können. Deshalb gibt es Schemata, nach denen die Gedichtinterpretationen geschrieben werden müssen. Bei dem eigentlichen Interpretationsanteil, können die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler jedoch sehr weit auseinander gehen, was an oben beschriebenen Phänomen liegt, dass die Menschen beim Lesen eines Gedichtes unterschiedliche Gedanken und Emotionen haben. Der Schlussteil Der Schlussteil ist, wie der Name schon sagt, der letzte Teil einer Gedichtinterpretation. Er ist der zweitlängste und zugleich der „freieste“ Teil dieser Arbeit. Der Schlussteil einer Gedichtinterpretation beginnt mit einer Zusammenfassung der bisher verfassten Arbeit bzw. des Inhaltes des Gedichts. Anschließend wird ein freier Teil verfasst, in dem der Interpretierende seine Meinung zum Gedicht schreiben kann. Er kann sowohl die Wirkung des Gedichtes auf ihn beschrieben, als auch sein Gefallen oder Missfallen äußern. Wichtig ist, dass für die genannten Lob- und Kritikpunkte auch Begründungen genannt werden müssen. Diese spielen bei der Bewertung des Schlussteils einer Gedichtinterpretation eine große Rolle, daher sollte ausführlich argumentiert werden.