Die Wüstenspringmaus – wo und wie sie Lebt

Fach Fach

Klasse 5

Autor schnuckelwolke72

Veröffentlicht am 20.08.2018

Schlagwörter

Wüstenspringmaus

Zusammenfassung

Was ist eine Wüstenspringmaus und wo lebt sie? Woran kann ich sie erkennen und welche verschiedenen Arten der Springmäuse gibt es. Wie leben die kleinen Nager und wie ist das Verhalten mit Menschen .

Die Wüstenspringmaus

Die bekannteste Art der Springmäuse ist die Wüstenspringmaus ( im Lateinischen und Italienischen sagt man Jaculus ). Auch wenn sie den Namen trägt lebt diese Maus nicht ausschließlich in der Wüste verbreitet, bevorzugen aber eher trockene Gebiete in Nordafrika und Westasien. Finden kann man die kleinen Nager in verschiedenen Lebensräumen wie Geröll- und relativ flache Sandwüsten, in Salzwüsten, Felstälern und Weideland.

Wie erkenne ich eine Wüstenspringmaus?

Diese Art der Springmaus erkennt man daran, das sie zum Beispiel eine Kopf-Rumpf-Länge von ca. 9,5 bis 16 cm hat und an jedem Hinterfuß hat sie nur 3 Zehen. Umgeben sind diese Zehen mit einem Saum von Steifen Haaren. Die kleinen Tiere haben ein durchschnittliches Gewicht von ca. 55 g. Der Schwanz kann bis zu doppelt so lang sein wie die Kopf-Rumpf-Länge also ca. 12,8 bis 25 cm lang und hat eine schwarz- weiße Endquaste. Dafür sind aber die Ohren der Maus nur halb so groß wie die Hinterfußlänge. Die Schneidezähne sind weiß und haben eine Rille und die ersten beiden oberen Backenzähne bilden mit dem Zahnschmelz ein Z. Insgesamt hat die Wüstenspringmaus 16 Zähne. Das Fell der Maus ist meist oben blass bis dunkel sandfarben kann aber auch gelblich braun sein, die Unterseite jedoch ist weißlich gefärbt. Da sie an den Hinterfüßen starke und lange Krallen haben wirken sie auf festem Boden wie Spikes. Die im Vergleich zu den Hinterläufen kleinen Vorderbeine tragen auch starke krallen und können deswegen gut wühlen und graben.

Wie leben die Wüstenspringmäuse?

Die kleinen Nager sind, wie all ihre verwandten Mäuse-Arten nachtaktiv und halten sich am Tage in ihren Bauten. Das tief und weit verzweigte Gangsystem ihrer Höhlen kann bis zu zwei Meter groß sein. Im Sommer verschließen sie die Ausgänge meist mit Sand und Pflanzenteilen um den Bau vor der Austrocknung zu schützen, während sie in den kühleren Wintermonaten auf bleiben. Die Nest- Schlafkammer wird mit Pflanzenteilen oder Kamelhaaren, aber auch mit Schafwolle ausgepolstert. Es führen von dort aus immer ein oder zwei Fluchtgänge nach draußen. Wenn sich eine Wüstenspringmaus bedroht fühlt, kann man beobachten, wie sie mit den Vorderpfoten Sand in das Gesicht des Gegners schleudert.

Da sie kräftige Hinterbeine haben können die Wüstenspringmäuse bis zu einen Meter hoch und mehrere Meter weit springen. Um nicht auf sandigen Böden ein zu sinken, legen sie sich einen Büschel weißer Haare unter die Hinterfüße. Wenn sie sich Nahrung suchen kann es sein das sie bis zu 14 km zurück legen. Die kleinen Nager bevorzugen Futter wie Wurzeln, Samen und andere Pflanzenteile aber auch Insekten fressen sie ab und zu. Die Springmäuse nehmen ihren Wasserbedarf durch die Nahrung auf, das heißt sie trinken nicht irgendwo Wasser aus einem See etc.

Wüstenspringmäuse sind selbst in den kältesten Nächten aktiv und halten keinen Winterschlaf, auch wenn einige Zoologen behaupten in Irak oder Marokko einen Winterschlaf festgestellt zu haben. Jedoch gibt es bei ihnen so etwas wie eine Schlafstarre (genannt Torpor) in die verfallen sie wenn die Nahrung knapp ist oder das wetter kalt und regnerisch ist. Sie können sämtliche Körperfunktionen absenken und sparen so Energie für schwere Zeiten. Während die kleine Wüstenspringmaus (Jaculus jaculus) allein lebt, leben die anderen Arten eher in Gruppen.

Wenn man Wüstenspringmäuse in Käfigen hält, können sie bis zu vier mal im Kahr Nachwuchs bekommen, wobei ein Wurf aus drei bis vier, aber auch im Ausnahmefall aus 2 bis 10 Jungen bestehen können. Anders wie bei den Menschen, kommen die Jungen nach ca. 25 bis 40 Tagen Tragezeit zur Welt und haben eine Lebenserwartung in menschlicher Obhut mindestens sechs Jahre oft auch darüber hinaus. Die kleinen bleiben ca. 5 Wochen im Nest, danach lernen sie in den nächsten 8 bis 10 Tagen das Gehen auf ihren stelzenartigen Beinen. Sie benötigen dann aber mindestens noch 4 weitere Wochen um selbstständig zu sein.

Wie viele Wüstenspringmaus Arten gibt es und wo leben sie?

Es gibt vier Arten zwischen denen man unterscheidet und zwar:

Kleine Wüstenspringmaus: im Lateinischen nennt man sie Jaculus jaculus sie leben verbreitet in Marokko, Senegal bis hin zum südwestlichen Iran und Somalia.

Blandford-Springmaus: auf Lateinisch heißt sie Jaculus blanfordi, diese Art ist vor allem im Iran, Afghanistan und im südwestlichen Pakistan zu finden.

Große Wüstenspringmaus; sie trägt den lateinischen Namen Jaculus orientalis und lebt vermehrt in Marokko bis hin zum südlichen Israel.

Turkmenische Springmaus: diese Art Maus findet man in der südöstlichen Küste des Kaspischen Meeres, in Turkmenistan bis hin zur Kysylkum Wüste in Usbekistan und hat den lateinischen Namen Jaculus turcmenicus.

Wie verhalten sich Wüstenspringmäuse im Bezug auf Menschen?

Wenn die kleinen Mäuse von Privatpersonen gehalten werden sind es meist die Kleine oder die Große Wüstenspringmaus. Die Fortpflanzung gelingt dabei meist nur bei der kleinen Maus und ist bei der Großen eher selten. Sollte man sich entscheiden eine Wüstenspringmaus zu halten, muss man bedenken das sie viel Platz und Auslauf bekommen, Das Gehege sollte ein Mindestmaß von 300x70 cm haben das mit Sand eingestreut ist. Zusätzlich dienen auch Holzspäne als Einstreu. Da sie nachtaktiv sind, ist das weniger ein Tier für Kinder, eher für Liebhaber und erfahrene Exotenhalter.
Je nachdem wie zahm die kleinen sind lassen sie sich anfassen und hochnehmen. Das Geschlecht der Maus erkennt man in der Afterregion, also am Hintern.
Da sie als Haustiere keine Artgenossen treffen können wie in der freien Wildbahn, sollte man sich immer mindestens zwei Wüstenspringmäuse halten.

In Teilen Nordafrikas wird die Große Springmaus oft bekämpft da sie als Getreideschädling gilt. Jedoch wiederum werden sie von manchen Beduinenstämmen gegessen. Auch wenn die Bevölkerung der kleinen Wüstenspringmaus weniger wird, sind alle vier Arten nicht vom Aussterben bedroht und das ist auch gut so, egal wie alles Tiere sind nützlich für die Erde.