Der Große Panda

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Klasse 4

Autor Wortstark

Veröffentlicht am 22.11.2018

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Großer Panda Pandabär Pandabären

Zusammenfassung

Als eine der meist bedrohten Tierarten wurde der große Panda vor allem als Wappentier des WWF bekannt und beliebt. Mittlerweile ist das Raubtier ein allgemeines **Symbol für den internationalen Artenschutz**.
Symbol für internationalen Artenschutz Als eine der meist bedrohten Tierarten wurde der große Panda vor allem als Wappentier des WWF bekannt und beliebt. Mittlerweile ist das Raubtier ein allgemeines Symbol für den internationalen Artenschutz Die Wissenschaft beschäftigte sich lange Zeit mit der Frage, ob der große Panda zu den Groß- oder den Kleinbären zählt. Mittlerweile wurde er innerhalb der Systematik in die Familie der Großbären (Ursidae) kategorisiert. Als Raubtiere (Carnivora) zählen Große Pandabären zu den Säugetieren. Interessanterweise ernähren sie sich trotz ihrer Zugehörigkeit zu den Raubtieren vorrangig von pflanzlichen Bestandteilen. Merkmale des Großen Pandas Die schwarz-weiße Fellzeichnung ist eine typische Charakterisierung der Großen Pandas. Dabei sind die Schnauze, die Vorder- und die Hinterbeine, die Ohren, Augenflecken und die Schultern stets schwarz. Der restliche Körper ist weiß gezeichnet. Große Pandabären haben einen sogenannten Pseudodaumen. Hierbei handelt es sich um einen Handwurzelknochen an der Vorderpfote, der deutlich verlängert ist. Mit Hilfe dieses Knochens können Pandabären Bambusstengel wesentlich einfacher halten. Ausgewachsene Tiere erreichen eine Größe zwischen 120 und 180 Zentimeter. Dabei bringen die Männchen zwischen 85 und 125 Kilogramm auf die Waage. Weibchen haben mit 70 bis 100 Kilogramm ein niedrigeres Gewicht. Wildlebende Pandabären können bis zu 20 Jahre alt werden. Pandabären in Gefangenschaft, zum Beispiel in einem Zoo, können sogar älter als 30 Jahre werden. Der älteste bekannte Panda ist in einem Alter von 36 Jahren verstorben. Die Lebensweise der Großen Pandas Prinzipiell sind ausgewachsene Pandabären absolute Einzelgänger. Dennoch kommunizieren sie sehr stark, indem sie Duftmarken setzen. Duftmarken werden vorrangig an exponierten Plätzen, wie zum Beispiel an Baumstämmen oder Baumstümpfen abgesetzt. Auf diese Weise markiert der Große Panda sein Revier. Ein Pandarevier ist im Durchschnitt fünf bis 15 Quadratkilometer groß. 50 Prozent der Zeit verbringen sie jedoch in einer kleineren Kernzone, die circa 30 Hektar umfasst. In der Regel schließen Reviere von männlichen Tieren die Kernzonen von mehreren weiblichen Artgenossen ein. Andererseits überlappen sich die Kernzonen nicht. Die Fortpflanzung der Pandabären Weibliche Pandabären werden zwischen dem fünften und dem siebten Lebensjahr geschlechtsreif. Nach Eintritt der Geschlechtsreife bekommen die Bärinnen alle zwei bis drei Jahre Junge. Die Bärin hat nur eine sehr kurze Empfängniszeit. Zwischen März und Mai eines Jahres gibt es circa zwei bis drei Tage, in denen Pandas trächtig werden können. Im Vergleich zu anderen Arten der Großbären ist der Fortpflanzungserfolg jedoch nicht geringer. Ein weiblicher Großer Panda kann – auf das gesamte Leben gerechnet – sechs oder auch mehr Junge großziehen. Die Tragezeit beträgt drei bis fünfeinhalb Monate, sodass die Jungen zwischen August und September eines Jahres geboren werden. Die große Variabilität der Tragezeit kommt durch eine sogenannte embryonale Diapause zustande. Diese beschreibt eine lange Verzögerung zwischen der eigentlichen Befruchtung und der notwendigen Embryo-Einnistung. Nach der Geburt sind die Jungen etwa so groß wie ein Hamster. Sie sind absolut hilflos und vollständig auf die Mutter angewiesen. Mit einem Gewicht zwischen 80 und 200 Gramm erreichen sie gerade mal ein Tausendstel des Gewichts ihrer Mutter. Im Vergleich zu den Jungen anderer Bärenarten sind sie drei bis viermal kleiner. Anfangs sind die Babys rosa und fast nackt. Die typische schwarz-weiße Fellfärbung bildet sich während der ersten drei Lebenswochen. Während eines Zyklus werden ein bis maximal zwei Jungtiere von Bärinnen geboren. Die Geburt selbst findet in der Regel in einer Höhle oder in einem hohlen Baum statt. Sofern zwei Jungtiere das Licht der Welt erblicken, überlebt (freilebend) ausschließlich das Erste. Wissenschaftler konnten bislang nicht klären, warum circa 50 Prozent der Geburten dennoch Zwillinge sind. Das erste Jungtier bleibt eineinhalb bis maximal drei Jahre bei der Bärin. Die geografische Verbreitung der Großen Pandabären Früher erstreckte sich das Verbreitungsgebiet der Bambusbären (wie sie auch genannt werden) von Peking nördlich bis hin zu Ost-China. Das südliche Verbreitungsgebiet reichte von Peking bis nach Vietnam und zum heutigen Myanmar. Heutzutage sind die letzten Tiere innerhalb von Bergregionen des südwestlichen Chinas angesiedelt. Sie leben stark von einander isoliert, sodass es circa ein halbes Dutzend verschiedener Regionen gibt. Besiedelt sind vor allem die chinesischen Provizen Shannxi, Sichuan und Gansu. Da der Große Panda von den Menschen deutlich verdrängt wurde, findet er ausschließlich in abgelegenen Höhen Lebensraum. Prinzipiell bevorzugt der große Panda jedoch lichte Nadel- und Laubwälder. Voraussetzung ist ein Unterwuchs aus Bambus. Ein solcher Lebensraum findet sich in einer Höhe von 1.500 bis 3.000 Meter. Zumeist ist das Revier der Pandas aufgrund der Höhenlagen sehr steil und oftmals auch stark zerklüftet. Andererseits sind diese Lebensräume die einzigen, die noch nicht besiedelt werden. Auch Landwirtschaft wird an diesen Stellen noch nicht betrieben. Die Pandas suchen sich feuchte Hanglagen, die etwas sanfter sind. Gefährdung des Großen Pandas Die chinesische Forstbehörde zählt circa alle zehn Jahre die Bestände der Großen Pandabären aus. Zuletzt fand 2014 eine Zählung statt. Demnach leben 1.864 Tiere in freier Wildbahn. Jungtiere, mit einem Alter von unter 1,5 Jahren, werden bei der Zählung nicht berücksichtigt. Im Vergleich dazu wurde die Größe der Population im Jahr 2004 auf 1.600 Tiere geschätzt. Es gab somit einen Zuwachs um 17 Prozent. Die erste große Pandazählung fand 1974-1977 statt. Zu diesem Zeitpunkt lebten circa 2.560 Tiere frei. Zehn Jahre später (zwischen 1985 und 1988) konnten dagegen nur 1.2616 Große Pandas erfasst werden. Wenngleich die ersten Studien aufgrund der damaligen Methoden nicht vollständig miteinander vergleichbar sind, sind Rückschlüsse auf die Entwicklung der Bestände möglich. Die staatliche Forstbehörde in China arbeitet bei der Bestandszählung eng mit dem WWF zusammen. Dabei unterstützt der WWF vor allem mit technischen Hilfsmitteln. Während einer Zählung sind zahlreiche Helfer involviert. Zuletzt waren mehr als 2.000 Menschen beteiligt, die allesamt nach Spuren in den Pandalebensräumen Ausschau hielten. Lange Zeit galt der Große Panda als stark gefährdet. Seit 2016 gilt er jedoch nur noch als „gefährdet“. Nach wie vor bleibt er damit jedoch bedroht.