Kinderlähmung

Fach Fach

Klasse 9

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 06.11.2018

Schlagwörter

Kinderlähmung (Poliomyelitis)

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit der Krankheit Kinderlähmung. Es wird auf die Ursachen und den Verlauf der Krankheit eingegangen und Therapiemöglichkeiten genannt. Außerdem wird auf die Pläne der WHO bzgl. der Ausrottung der Krankheit bis 2018 eingegangen.

Bei der Kinderlähmung handelt es sich um eine von Polioviren, meistens im Kindesalter, ausgelöste Infektionskrankheit. Die Krankheit verläuft oftmals über eine lange Zeit symptomlos, kann in anderen Fällen jedoch auch zu schweren Lähmungserscheinungen führen.                                                           Diese betreffen sehr häufig die Extremitäten, also die Arme oder die Beine. Auch die Atemmuskalatur kann befallen werden. In diesem Fall verläuft die Krankheit in der Regel tödlich. Kinderlähmung kann auch Jahre nach der Infektion plötzlich wieder auftreten. Der Virus selbst wird in der Regel durch Schmierinfektion übertragen. Es gibt jedoch auch Infektionen, welche durch Tröpfcheninfektion erfolgen. Der Mensch ist der einzige natürliche Wirt der Kinderlähmung.

Die Anzahl der Neuerkrankungen an Kinderlähmung ist seit Jahren sehr stark rückläufig. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Krankheit Kinderlähmung in naher Zukunft für immer ausgerottet sein wird. Die WHO plant dies bis zum Ende des Jahres 2018.

Von einer Erkrankung an Kinderlähmung sind in erster Linie Kinder im Alter zwischen drei und acht Jahren betroffen. Daher hat die Erkrankung auch ihren Namen. Dennoch können auch deutlich ältere Menschen an Kinderlähmung erkranken. Diese Fälle sind möglich, jedoch eher selten. In Deutschland gilt die Kinderlähmung bereits als ausgerottet, da konsequente Impfung stattfindet.
Seit den 1960er Jahren konnte die Kinderlähmung mit Hilfe des Lebendimpfstoffes von Albert Sabin deutlich besser bekämpft werden.                                                                                                              Während es zuvor jährlich mehrere Hundertausend Erkrankungsfälle gab, sank diese Zahl auf knapp Eintausend Erkrankungsfälle pro Jahr. Dies war ein Meilenstein in der Bekämpfung von Kinderlähmung. 50 Jahre später kam es zu einem schweren Ausbruch in Tadschikistan, welcher auch in andere Länder, wie beispielsweise Russland verschleppt worden ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) reagierte umgehend und koordinierte entsprechende Maßnahmen, welche ein weltweites Wiederaufleben der Krankheit verhinderte. Ein weiterer Rückschlag in der Bekämpfung der Krankheit ereignete sich im Herbst 2015, als es zwei Fälle von Kinderlähmung in Europa, in der Ukraine gab. Die Impfungsrate liegt dort nur bei ca. 50 Prozent, was ein Risiko darstellt. Dennoch ist die WHO auf einem guten Wege, die Krankheit Kinderlähmung für immer auszurotten.

Krankheitserreger

Der Krankheitserreger der Kinderlähmung ist das Poliovirus, welches weltweit vorkommen kann. Aufgrund von flächendeckenden Impfungen, ist das Virus jedoch auf die Kontinente Asien und Afrika zurückgedrängt worden. Das Ziel der WHO ist es, das Poliovirus weltweit auszurotten. Ein ähnlicher Erfolg ist der WHO bereits bei den Pocken gelungen. Bei dem Poliovirus stehen die Chancen hierfür gut, da er nur den Menschen als Reservoir besitzt.

Wichtig ist hierfür jedoch, dass die Impfungen gegen Kinderlähmung weiterhin weltweit und flächendeckend durchgeführt werden. Die Erfolge in der Bekämpfung der Kinderlähmung sind bereits jetzt sehr hoch. Bis zur Mitte des Jahres 2015 gelang es der WHO die Neuinfektionen mit Kinderlähmung auf zwei Länder, Afghanistan und Pakistan, zu begrenzen. Als frei von Kinderlähmung gilt ein Land jedoch erst, wenn es dort seit mindestens drei Jahren keine Fälle von Kinderlähmung mehr gibt.                                                                                                                                                           Der Poliovirus wird durch schlechte hygienische Verhältnisse durch Kotverschmutzte Hände oder Gegenstände übertragen und gelangt über den Verdauungstrackt in den menschlichen Körper. Die Inkubationszeit beträgt je nach Indefektionsart ein bis zwei Wochen oder drei bis 35 Tage.

Pathogenese

Das Poliovirus wird oftmals auch durch den Mund in den menschlichen Körper aufgenommen. Von dort aus gelangt es über den Magen in den Darm, wo es beginnt sich zu vermehren. Es befällt dort zunächst die lokalen Lymphknoten und verteilt sich anschließend über die Blutbahn im menschlichen Körper. Hierbei gelangt es beispielsweise in die Nervenzellen des Rückenmarks, welche für die Steuerung der Muskulatur zuständig sind.                                                                                                                       Das Immunsystem veranlasst deshalb Leukozyten in das Areal zu transportieren. Die Nervenzellen werden letztlich durch eine Entzündung vernichtet. Die Folgen hiervon sind mehr oder weniger starke Lähmungserscheinungen, welche in erster Linie in den Armen und in den Beinen des Patienten auftreten. Der Berührungssinn bleibt den Patienten jedoch erhalten. Auch das Gehirn ist fast immer mit befallen, dies gilt insbesondere für den Bereich des Kleinhirns sowie der Brücke, welche jedoch nur selten eigene Symptome zeigen. Allerdings können in Folge der Erkrankung Schluckbeschwerden auftreten. Mehr als 90 Prozent der Fälle von Kinderlähmung verlaufen jedoch Symptomlos. Daher gibt es keinen typischen Krankheitsverlauf.

Therapie

Für die Krankheit Kinderlähmung existiert keine antivirale Therapie. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, die Zahl der Neuerkrankungen weiter einzudämmen bzw. die Krankheit weltweit vollständig auszurotten.                                                                                                                                                    Die Patienten mit Kinderlähmung werden mit Hilfe von Symptom – lindernden Verfahren therapiert. Hierzu gehören unter anderem die Bettruhe und die Kontrolle deren Einhaltung, welche eine passende Pflege sowie korrekte Lagerung des Patienten beinhaltet. Darüber hinaus gehört auch eine physikalische Therapie des Patienten hinzu.                                                                                                                        Des Weiteren ist es wichtig, die Mobilität des Patienten mit Kinderlähmung so weit es möglich ist, aufrecht zu erhalten. Hierzu gehören beispielsweise krankengymnastische Übungen und Übungen, welche den Gleichgewichtssinn fördern.
Manche Patienten leiden aufgrund ihrer Erkrankung an Kinderlähmung unter Schmerzen. Diese werden in der Regel mit geeigneten Schmerzmitteln behandelt und gelindert. Hierzu gehören auch entzündungshemmende Medikamente, welche ebenfalls oft eingesetzt werden. Eine intensivmedizinische Betreuung des Patienten wird notwendig, wenn dieser unter Schluckbeschwerden und Atemproblemen leidet. Zur Nachbehandlung der Kinderlähmung gehört beispielsweise Krankengymnastik sowie das Anfertigen von speziellen Stützen und Gehhilfen, welche auf die Bedürfnisse des jeweiligen Patienten zugeschnitten sind. Durch diese Maßnahmen können in der Regel deutliche Verbesserungen der Mobilität des Patienten erreicht werden.